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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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hast?«
    Rusa’h drehte sich langsam zu ihm um. »Ich habe die Lichtquelle gesehen. Weder die Sonnen am ildiranischen Himmel und noch die des ganzen Horizont-Clusters halten einem Vergleich damit stand.« Der früher so hedonistische Rusa’h hatte Gesellschaft geliebt, immerzu gefeiert, Musikanten zugehört und Tänzern zugesehen. Doch der Designierte, der aus dem langen Subthism-Schlaf erwacht war, wirkte zurückgezogen und besorgt.
    Rusa’h schickte die Ildiraner aus dem Linsen-Geschlecht und die Erinnerer fort, wandte sich dann dem Weisen Imperator zu. »Ich muss sofort nach Hyrillka zurückkehren. Mein Volk braucht mich. Es ist schon zu lange ohne… richtige Führung.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung. Pery’h sollte dich begleiten. Es wird Zeit, alle Designierten-in-Bereitschaft zu ihren Welten zu schicken.«
    In Rusa’hs Gesicht zeigte sich weder Wärme noch Willkommen für seinen Nachfolger. »Pery’h…« Er schien Mühe zu haben, sich daran zu erinnern, wer der junge Mann war. »Und Thor’h. Ja… Thor’h.«
    »Thor’h ist jetzt mein Erstdesignierter«, sagte Jora’h.
    »Er könnte mir… sehr helfen, in dieser Zeit des großen Wandels.«
    »Der Designierte-in-Bereitschaft kann diese Hilfe leisten. Darin besteht seine Aufgabe.«
    Es war erstaunlich, dass Rusa’h auf seinem Anliegen beharrte. »Thor’h weiß viel über Hyrillka und darüber, wie diese Welt früher war. Und er kennt mich. Pery’h muss erst noch alles lernen.« Rusa’hs Gesicht zeigte keine Bitte, sondern ein echtes Bedürfnis, und als Jora’h das sah, legte sich sein Ärger. Vielleicht war es ganz gut für den unreifen Thor’h, wenn er an einer so wichtigen Aufgabe mitwirkte wie dem Wiederaufbau von Hyrillka. Jora’h konnte seinen ältesten Sohn jederzeit zurückrufen, wenn er ihn brauchte, und Rusa’h benötigte ganz offensichtlich Hilfe.
    »Na schön, der Erstdesignierter kann dir vorübergehend Gesellschaft leisten und beim Übergang helfen. Dadurch wird das Reich stärker.«
    »Ja.« Rusa’h blickte zu den gleißenden Sonnen empor. »Vielleicht noch stärker als vorher.«

30 DOBRO-DESIGNIERTER UDRU’H
    Die grüne Priesterin hatte ihm viele Probleme bereitet. Jedes Mal, wenn Udru’h glaubte, eine Lösung für ihre Situation gefunden zu haben, ergaben sich überraschende Konsequenzen. Wenn Nira für das Zuchtproblem nicht so enorm wichtig gewesen wäre, hätte er sie schon vor Jahren getötet. Aber das wäre eine Verschwendung des Potenzials der Frau gewesen.
    Zwar beharrte der Weise Imperator noch immer darauf, nach Dobro zu fliegen, aber wenigstens glaubte Jora’h jetzt, dass Nira tot war. Mit einer unglaublichen geistigen Anstrengung hatte es Udru’h geschafft, das Geheimnis vor seinem Bruder zu hüten. Aber jetzt begann ein schwieriges und sehr gefährliches Spiel, bis der Designierte entscheiden konnte, was letztendlich aus Nira werden sollte…
    In einer erhabenen Prozession war eine Septa aus Kriegsschiffen der Solaren Marine von Ildira aufgebrochen, um die Designierten und ihre jungen Lehrlinge zu den verschiedenen ildiranischen Welten zu bringen. Erst am vergangenen Tag hatten Udru’h und der Designierte-in-Bereitschaft Daro’h Dobro erreicht. Nachdem die anderen in seinem Gefolge zu den Zuchtlagern zurückgekehrt waren, um dort die Arbeit fortzusetzen, hatte der Designierte Daro’h unter seine Fittiche genommen. Gemeinsam vergewisserten sie sich bei den Medizinern und Verwaltern, dass alle Experimente wie geplant weitergingen und die menschlichen Versuchsobjekte keine Schwierigkeiten gemacht hatten. Dann begann Udru’hs junger Neffe damit, sich mit den Grundlagen der Kolonie zu befassen, die er einmal übernehmen würde.
    Dadurch bekam der Designierte Gelegenheit, sich um seine eigenen dringenden Angelegenheiten zu kümmern. Er nahm seine ganze Kraft zusammen, suchte Trost bei der Lichtquelle und brach mit einem schnellen Shuttle auf, der ihn zur anderen Seite des Planeten bringen sollte. Allein.
    Bei einem Ildiraner bewirkten Einsamkeit und Isolation ebenso großes Entsetzen wie Dunkelheit, doch Udru’h musste damit fertig werden. Die Geheimhaltung war wichtiger als sein Empfinden. Er war stark genug. Niemand sollte von dieser Sache erfahren, nicht einmal die Angehörigen des Mediziner-Geschlechts, die sein volles Vertrauen genossen.
    Niemand außer ihm durfte wissen, dass Nira noch lebte.
    Udru’h hatte lange geübt, seine geistigen Fähigkeiten trainiert und die Verbindung zum großen Netz des

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