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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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unsere Himmelsminen in Betrieb nehmen.«
    Cesca lächelte. Jess würde viele Freiwillige bekommen.

43 SULLIVAN GOLD
    Eine weitere Ekti-Lieferung verließ die Produktionsanlage, und Sullivan Gold war zum Feiern zumute – am liebsten hätte er Schleifen und bunte Bänder um die Tanks gewickelt. Wie Napoleon stand er auf dem Verwaltungsdeck und wachte über die Arbeiter, die vorgaben, von ihm nicht eingeschüchtert zu sein. Alle wussten, dass er mit den bisherigen Fortschritten zufrieden war. Sullivan wusste nicht, ob es an seinen besonderen Managementtalenten lag oder die Crew einfach wusste, worauf es ankam.
    »Drei Lieferungen in Rekordzeit.« Er lächelte und blickte in die Wolken, während er hinter dem Atmosphärenschild des offenen Decks stand. »Wenn die Hanse mich nicht schon so gut bezahlen würde, könnte ich jetzt einen Bonus erwarten.«
    Der neben ihm stehende Kolker lächelte, doch seine Augen blieben geschlossen und die Hände berührten den Schössling, als er durch den Telkontakt kommunizierte. »Nahton informiert den Vorsitzenden Wenzeslas und König Peter.« Kolker neigte den Kopf und beugte sich zum Schössling. »Oh, entschuldigen Sie… etwas anderes geschieht.«
    Sullivan seufzte amüsiert. »Na schön – mit wem sprechen Sie jetzt?«
    »Mit einigen Freunden«, antwortete der grüne Priester geistesabwesend. »Es ist nicht wichtig.«
    »Hm. Ich kenne das. Als meine Tochter ein Teenager war…«
    Der grüne Priester öffnete die Augen. »Ich bin hier weit von meinen Gefährten entfernt, und es ist lange her, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben. Aber wir tauschen viele Informationen aus. Wir grünen Priester kommunizieren miteinander und mit den Weltbäumen; das ist unsere Aufgabe.«
    Sullivan hatte Kolker nie ohne einen Kontakt mit seinem Schössling gesehen. »Du leistest ausgezeichnete Arbeit.«
    Auf den Wangen fühlte er die scharfe Brise des Ozeans aus wasserstoffreichen Wolken. Die große Produktionsanlage summte, während kleine Schiffe hin und her sausten und Inspektionsgruppen über den unteren Rumpf der Verarbeitungsmodule krochen. Alle Systeme funktionierten einwandfrei. Sullivan hätte sich keine besseren Resultate wünschen können. »Sie können so oft mit Ihren Freunden sprechen, wie Sie wollen, Kolker – solange Sie meinen Mitteilungen und Statusberichten Priorität einräumen.«
    Kolker beendete das geistige Gespräch und richtete sich wieder auf. »Ich könnte auch mit Ihnen reden, Sullivan.« Er sagte es so, als wäre ihm diese Möglichkeit gerade erst in den Sinn gekommen. »Immerhin stehen Sie direkt neben mir.«
    »Ja, aber bin ich interessant genug? Warum erzählen Sie mir nicht von Ihrem Freund, von dem grünen Priester, mit dem Sie gerade gesprochen haben? Wer ist mein Konkurrent?«
    »Es gibt keine Konkurrenz.« Kolker strich über die zarten Blattwedel des Schösslings. »Yarrod und ich waren zusammen Akolythen, aber er wollte den Weltwald nie verlassen, während ich beschloss, auf die Reise zu gehen und mir die Wunder des Spiralarms anzusehen. Die Bäume mögen das. Ich bin wie ein großes, neugieriges Auge für den Weltwald. Es ist der größte Dienst, den ein grüner Priester dem Wald als Gegenleistung für die Freuden des Telkontakts erweisen kann. Ich habe eine Liste aller von mir besuchten Planeten. Dieser Gasriese hat etwas Majestätisches, eine gewaltige Erhabenheit, die sich nur schwer beschreiben lässt.«
    Die beiden Männer blickten in das riesige Wolkenmeer von Qronha 3. »Ich hoffe nur, dass keine Ungeheuer unter diesen Wolken lauern«, sagte Sullivan. »Wir sind schon seit zwei Monaten hier, aber ich habe noch immer das Gefühl, dass jeden Augenblick etwas schief gehen könnte. Heute Morgen habe ich die Evakuierungssysteme überprüft und mir noch einmal die Notfallprozeduren angesehen. Ich würde gern eine weitere Übung veranstalten, aber damit ginge Produktionszeit verloren.«
    »Schlafen Sie jemals, Sullivan Gold?«
    »Manchmal.«
    Plötzlich hörten sie das Donnern von Triebwerken und sahen große, protzige Raumschiffe. Sullivan erkannte ildiranische Kriegsschiffe, und ihre Waffensysteme schienen einsatzbereit zu sein.
    Alarmsirenen heulten. Warnende Hinweise kamen aus den Interkom-Lautsprechern. Sullivan schüttelte besorgt den Kopf. »Das gefällt mir gar nicht.«
    Kolker griff wieder nach dem Schössling und berichtete vom aktuellen Geschehen. Die Kriegsschiffe wurden immer größer, als sie sich der Produktionsanlage der Hanse näherten.

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