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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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egal zu sein. Aber vorher, das andere Gespenst...«
    »Der junge...«
    »...der junge, ja, der hat eindeutig reagiert.«
    Jacob kratzte sich am Ohrläppchen. »Die Geheimnisse nehmen kein Ende. Wieso hat das erwachsene Wesen es immer vermieden, auf die Ebene unserer Kamerainstrumente zu geraten? Hat es etwas zu verbergen? Warum all diese Drohgebärden bei den früheren Tauchfahrten, wenn es doch fähig war, mit uns zu kommunizieren, seit Dr. Martine vor Monaten ihren Psi-Helm an Bord gebracht hatte?«
    »Vielleicht hat Ihr P-Laser ihm ein Element verschafft, das ihm noch fehlte«, äußerte ein Mann der Besatzung, ein Orientale namens Chen, den Jacob erst beim Start zu dieser Tauchfahrt kennengelernt hatte. »Eine alternative Hypothese wäre, daß es auf einen Gesprächspartner mit akzeptablem Status gewartet hat.«
    Martine schniefte naserümpfend. »Von dieser Theorie sind wir bei der letzten Tauchfahrt ausgegangen. Sie hat nicht funktioniert. Bubbacub hat den Kontakt nur vorgespielt, und Fagin ist trotz all seiner Talente ebenfalls gescheitert... Ach – Sie meinen Peter?«
    Die plötzliche Stille hätte man mit einem Messer zerschneiden können.
    »Jacob, ich wünschte wirklich, wir hätten einen Projektor entdeckt.« Donaldson grinste schief. »Damit wären alle unsere Probleme gelöst.«
    Jacob erwiderte das Grinsen ohne Heiterkeit. »Deus ex machina, Chief? Sie sollten doch wissen, daß Sie vom Universum keine besonderen Gefälligkeiten zu erwarten haben.«
    »Wir sollten uns damit abfinden«, meinte Martine. »Wir werden vielleicht nie wieder ein erwachsenes Gespenst zu Gesicht bekommen. Die Leute auf der Erde waren skeptisch über die Geschichten von den ›anthropomorphen Gestalten.‹ Sie haben nur das Wort von einigen Dutzend Sophonten, die sie gesehen haben, und ein paar verschwommene Fotos. In einiger Zeit wird man alles das, trotz meiner Tests, als Hysterie bezeichnen.« Sie sah finster zu Boden.
    Jacob spürte, daß Helene daSilva neben ihm stand. Sie war merkwürdig schweigsam gewesen, seit sie ein paar Minuten zuvor diese Besprechung anberaumt hatte.
    »Na, zumindest ist Sundiver selbst diesmal nicht bedroht«, meinte er. »Die solonomische Forschung kann weitergehen und die Untersuchung der Toroidenherden ebenfalls. Der Solarier sagte, sie würden uns nicht hindern.«
    »Ja«, sagte Donaldson gedehnt. »Aber er vielleicht...« Er deutete auf LaRoque.
    »Wir müssen entscheiden, was wir jetzt tun. Wir treiben jetzt unterhalb der Herde. Steigen wir auf und sehen uns weiter um? Vielleicht sind die Solarier untereinander so unterschiedlich wie wir Menschen. Vielleicht war der, dem wir begegnet sind, ein Griesgram«, mutmaßte Jacob.
    »Daran habe ich noch nicht gedacht«, stellte Martine fest. »Schalten wir den parametrischen Laser auf Automatik, und geben wir codiertes Englisch auf das Kommunikationstape. Dann strahlen wir in die Herde, während wir auf einer Spiralbahn aufsteigen. Es besteht immerhin die Chance, daß ein freundlicherer erwachsener Solarier angezogen wird.«
    »Wenn das geschieht, werden mir hoffentlich nicht wieder die Knie weich«, brummte Donaldson.
    Helene daSilva rieb sich die Schultern, als unterdrücke sie ein Frösteln. »Hat sonst noch jemand etwas en camera zu sagen? Dann werde ich jetzt den Teil der Diskussion, der ausschließlich die Menschen betrifft, damit beschließen, daß ich jede übereilte Aktion im Zusammenhang mit Mr. LaRoque untersage. Ich bitte nur alle, ihn im Auge zu behalten, für alle Fälle. Die Konferenz ist unterbrochen. Überlegen Sie sich bitte, was wir als nächstes tun sollen. Irgend jemand soll Fagin und Culla bitten, sich in zwanzig Minuten bei uns an den Erfrischungsautomaten einzufinden. Das ist alles.«
    Jacob spürte eine Hand auf seinem Arm. Helene stand neben ihm.
    »Fühlen Sie sich wohl?« fragte er.
    »Ja... ganz gut.« Sie lächelte, doch es war nicht überzeugend. »Ich möchte nur... Jacob, würden Sie bitte mit mir in mein Büro kommen?«
    »Gern. Nach Ihnen.«
    Helene schüttelte den Kopf. Ihre Finger gruben sich in seinen Arm, und sie zog ihn in schnellem Schritt auf das schrankgroße Kämmerchen in der Seite der Kuppel zu, das als Kommandantenbüro diente. Als sie drinnen waren, räumte sie ein Stück des winzigen Schreibtisches frei und winkte ihm, sich zu setzen. Dann schloß sie die Tür und ließ sich mit dem Rücken dagegen sinken.
    »O Gott«, seufzte sie.
    »Helene...« Jacob tat einen Schritt auf sie zu und blieb dann

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