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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Kompromiß erwiesen. Da die Gravitation kein Problem darstellt, können wir das Schiff in jede beliebige Neigung manövrieren, so daß die Perspektive für die intelligenten und die mechanischen Beobachter dieselbe ist und die Beobachtungsergebnisse nachher miteinander vergleichbar sind.«
    Jacob versuchte sich vorzustellen, wie das Schiff, in irgendeinem beliebigen Winkel gekippt, in den Stürmen der Sonnenatmosphäre hin und her geschleudert wurde, während Passagiere und Besatzung sich gelassen alles anschauten.
    »In letzter Zeit hatten wir mit dieser Praxis einige Schwierigkeiten«, fuhr Kepler fort. »Dieses neuere, kleinere Schiff, mit dem Jeff hinuntergehen wird, ist teilweise modifiziert worden, und deshalb hoffen wir, daß wir bald... Ah! Da kommen ein paar Freunde.«
    Culla und Jeffrey traten aus der Tür, und das halb äffische, halb menschliche Gesicht des Schimps war verachtungsvoll verzogen.
    Er tippte auf seinem Brustdisplay herum.
    LR IST SCHLECHT GEWORDEN. HAT’S NICHT VERTRAGEN, ÜBER RAMPE ZU GEHEN. DÄMLICHES HEMD.
    Culla sagte leise etwas zu dem Schimp. Jacob verstand nur mit Mühe, was er sagte. »Sprich mit Reschpekt, Freund-Jeff. Mr. LaRoque ischt ein Mensch.«
    Wütend tippte Jeff unter zahlreichen Rechtschreibfehlern, daß er nicht weniger Respekt habe als irgendein anderer Schimp, aber überhaupt nicht daran denke, einem speziellen Menschen um den Bart zu gehen – vor allem nicht, wenn dieser mit dem Lifting seiner Spezies nicht das geringste zu tun hatte.
    MUSST DU DIR WIRKLICH JEDEN SCHEISS VON BUBBACUB GEFALLEN LASSEN, BLOSS WEIL SEINE VORFAHREN DEN DEINEN VOR EINER HALBEN MILLION JAHRE MAL EINEN GEFALLEN GETAN HABEN?
    Die Augen des Pring glühten. Zwischen den dicken Lippen blitzte es weiß. »Bitte, Freund-Jeff – ich weisch, Schie meinen esch gut, aber Bubbacub ischt mein Patron. Die Menschen haben Ihrem Volk die Freiheit gegeben. Mein Volk musch dienen. Scho geht esch in der Welt.«
    Jeffrey schniefte. »Werden wir ja sehen«, krächzte er.
    Kepler nahm Jeffrey beiseite und bat Culla, Jacob herumzuführen. Culla ging mit Jacob auf die andere Seite der Hemisphäre, um ihm die Maschine zu zeigen, die es dem Schiff ermöglichte, wie eine Tauchkugel im halbflüssigen Plasma der Sonnenatmosphäre zu navigieren. Er nahm mehrere Deckplatten ab, um Jacob die holographischen Speichereinheiten zu zeigen.
    Mit dem Stasisgenerator steuerte man den Strom von Zeit und Raum im Innern des Sonnenschiffs, so daß die Besatzung das wütende Tosen der Chromosphäre an Bord nur als sanftes Schaukeln wahrnahm. Die Wissenschaftler der Erde hatten die physikalischen Grundlagen dieses Generators noch immer nicht gänzlich begriffen, wenngleich die Regierung darauf beharrte, daß das Gerät von Menschenhand montiert wurde.
    Cullas Augen leuchteten, und in seiner lispelnden Stimme lag Stolz auf die neuen Technologien, die der Erde durch die Bibliothek verfügbar gemacht worden waren.
    Die Logikschaltungen, die den Generator steuerten, sahen aus wie ein Gewirr von Glasfasern. Culla erklärte, diese Fasern könnten optische Informationen weit dichter speichern als jedes Produkt irdischer Technologie und sehr viel schneller reagieren. Man sah, wie blaue Interferenzmuster durch die Leitungen huschten – flackernde Bündel von leuchtenden Daten. Jacob hatte fast den Eindruck, diese Maschine sei irgendwie lebendig. Auf Cullas Berührung hin schwenkte der LaserInput-Output beiseite, und die beiden standen minutenlang da und starrten auf die rohen, pulsierenden Informationen, die das Blut der Maschine waren.
    Culla mußte die Eingeweide dieses Computers schon Hunderte von Malen gesehen haben, war jedoch genauso gefesselt wie Jacob. Ohne zu blinzeln, schauten seine leuchtenden Augen nachdenklich auf die Maschine.
    Schließlich klappte Culla den Computer wieder zu. Jacob bemerkte, daß der ET müde aussah. Arbeitet wahrscheinlich zu hart, dachte er. Sie sprachen nur wenig, während sie langsam um die Kuppel herumgingen und sich wieder zu Jeffrey und Kepler gesellten.
    Jacob hörte mit großem Interesse, aber geringem Verständnis zu, wie der Schimpanse und sein Chef sich über eine kleine Eichungsabweichung an einer der Kameras stritten.
    Danach verließ Jeffrey sie. Er sagte, er habe noch draußen im Hangar zu tun, und kurz darauf verschwand auch Culla. Die beiden Männer blieben noch ein paar Minuten stehen und redeten über die Maschinen. Dann winkte Kepler, Jacob möge vorausgehen, und sie kehrten über den

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