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Sonntags bei Tiffany

Sonntags bei Tiffany

Titel: Sonntags bei Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Ausdruck von Begeisterung und Triumph zu merken, wenn sie den nächsten zappelnden Blaubarsch ins Boot zog. Ihr Haar glänzte in der Sonne, ihr Lächeln erleuchtete den Himmel. Er konnte es kaum abwarten, wieder mit ihr allein zu sein.
    Vor dem Abendessen schliefen sie mit einer Heftigkeit miteinander, die sie beide überraschte. Doch sie redeten nicht darüber, sondern schnappten sich ihre Fahrräder und fuhren noch einmal ins malerische Siasconset. Auf dem Rückweg hielten sie an und pflückten dicke Sträuße wilder, duftender Rosen. Diese ließen sie in den Fahrradkörben und aßen in Ozzies und Eds Restaurant zu Abend, wo Ozzie und Ed die beiden praktisch adoptierten und sie immer wieder mit »entzückend« bezeichneten.
    Â»Habe ich dir je von Kevin Uxbridge erzählt?«, fragte Michael auf dem Weg vom Restaurant zum Hotel.
    Â»Nein. War er eines von deinen Kindern? Oder ein Freund?«

    Â»Nein, Kevin Uxbridge ist ein Douwd, ein unsterbliches Wesen in Star Trek.«
    Â»Das Original oder die Nächste Generation?«
    Â»Nächste Generation. Er lernte eine Frau namens Rishon kennen und verliebte sich so sehr in sie, dass er beschloss, auf seine außergewöhnlichen Kräfte zu verzichten, um diese Frau zu heiraten und das ›Leben eines Sterblichen‹ zu führen.«
    Â»Ich hoffe, es hat mit den beiden geklappt«, sagte Jane. »Ich sehe doch eine gewisse Parallele.«
    Â»Hm, eigentlich hat es nicht geklappt«, räumte Michael ein. »Die Husnocks kamen und griffen ihre Kolonie an. Rishon wurde getötet. Kevin Uxbridge war so wütend und am Boden zerstört, dass er die Husnocks ausrottete, alle fünfzig Milliarden.«
    Â»Großer Gott«, stöhnte Jane, »das kommt mir doch leicht übertrieben vor. Aber Moment mal – wer von uns beiden ist Kevin?«
    Â»Keiner von beiden.« Michael klang beinahe gereizt.
    Â»Okay.« Jane ergriff seine Hand. »Mir persönlich haben die Tribbles immer am besten gefallen.«
    Michael beschloss, das Thema fallenzulassen.
    Jedes Mal, wenn Jane hustete oder auch nur leicht erschöpft aussah, wurde Michael in die Wirklichkeit zurückgeholt. Jedes Mal, wenn sie einen Krampf im Bein hatte oder ihre plötzliche Appetitlosigkeit erwähnte, erschauderte er. Doch er konnte ihr nichts erzählen … weil … weil diese Angelegenheit zu traurig für Worte war und sich diese besonderen Momente in etwas Schreckliches verwandeln würden.

NEUNUNDSECHZIG
    W enn sich die Nacht über Nantucket legt, kann es stockdunkel werden, viel dunkler, als es jemals in New York City wird, besonders bei bedecktem Him mel. Kein Mond, keine Straßenlaternen, keine lärmenden Touristen, die durch die gepflasterten Straßen irren. Jane schlief, während Michael aus dem Fenster ihres Zimmers im India Street Inn starrte. In der Dunkelheit konnte er kaum die Nachbarhäuser erkennen.
    Es war unglaublich, dass er Jane wiedergetroffen und als Frau kennengelernt hatte. Und die Gefühle, die zwischen ihnen wuchsen, das Essen und die Gespräche, das Lachen, das mitunter krampfartig aus ihnen hervorbrach. Die nervösen, zaghaften Küsse, die eher etwas Spielerisches hatten, und die leidenschaftlichen, in denen sich ihre Herzen und Seelen miteinander vereinten, um schließlich miteinander zu schlafen, Jane in der Nacht stundenlang im Arm zu halten und sich eine Zukunft für sie beide vorzustellen, die über Nantucket hinausreichte.
    Gegen vier Uhr morgens setzte sich Michael auf die Bettkante. Während er Jane beobachtete, versuchte er, sich einen Plan, irgendeine Lösung auszudenken, nachdem sie auf geheimnisvolle Weise gespürt haben musste, dass er da war.

    Â»Was ist los, Michael?«, fragte sie leise mit verschlafener Stimme. »Ist was passiert? Bist du krank?«
    Â»Nichts, Jane. Ich werde nicht krank, weißt du nicht mehr? Schlaf weiter. Es ist vier Uhr.«
    Â»Komm, leg dich zu mir. Es ist vier Uhr.«
    Also legte sich Michael zu Jane und kuschelte sich an sie, bis sie wieder eingeschlafen war. Er hielt Wache über sie, bis seine Augen brannten. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um sie zu retten. Selbst wenn … es das Undenkbare bedeutete.
    Vielleicht war dies die Lösung. Ihm kam eine Idee, zumindest der Ansatz einer Idee, doch die Logik hatte etwas Bestechendes. Er war hier, um Jane aus der Welt zu begleiten – aber was

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