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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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Begegnung mit Larks Tochter wieder auf seiner Farm vorbeizuschauen. Am liebsten hätte sie den Fall an einen Kollegen übergeben, aber andererseits drückte sie sich nie vor ihren Pflichten. Und dann war da Lark, der sie magisch anzog.
    Auch heute war Lucy wieder da. In Zukunft würde sie wohl besser nur noch morgens vorbeischauen, wenn das Kind in der Schule war. Ausweichmanöver, ihr bestes Fach. In Problembewältigung brauchte sie noch Nachhilfe.
    Immerhin war es ihr diesmal gelungen, die Fassung zu bewahren, nachdem sie etwas Zeit gehabt hatte, sich mit den Tatsachen abzufinden. Trotzdem, leicht war es nicht, zu akzeptieren, dass Lark eine kleine Tochter hatte.
    „Die Pferde entwickeln sich gut“, bemerkte sie mit Blick auf die Stute.
    „Ich weiß ja auch, was ich tue“, erwiderte er trocken.
    Sein leichtes Lächeln nahm seinen Worten die Schärfe.
    In einiger Entfernung hüpfte Lucy vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Sie war ganz in ihre eigene Welt versunken.
    Obwohl es wehtat, konnte Sophie sich nicht zurückhalten. Sie musste mehr über dieses Kind erfahren.
    „Wie alt ist sie, so sieben oder acht?“, fragte sie.
    „Ja, sie wird jetzt sieben“, antwortete Lark.
    Hoffentlich legte er ihre Fragen nicht als Neugier aus. Aber sie wollte wirklich wissen, was mit der Mutter passiert war.
    „Und Sie und Ihre Tochter leben allein?“
    Larks Mine verdüsterte sich sofort.
    „Ja“, erwiderte er kurz angebunden.
    Da war sie wohl wieder zu weit gegangen. Wie peinlich! „Entschuldigen Sie, ich …“
    Er stieß sich von der Box ab, an der er gelehnt hatte. „Schon gut. Ich glaube, wir sind zu zweit besser dran, nach allem, was zu Hause passiert ist. Aber das ist eine andere Geschichte.“
    Sophie tätschelte noch einmal den Pferdehals, bevor sie die geräumige Box verließ. „Ich wollte nicht neugierig sein. Ich habe mich nur gefragt, wie sie ihre Mutter verloren hat.“
    Schließlich wusste sie selbst nur zu gut, wie es sich anfühlte, nur einen Elternteil zu haben.
    „Die Kurzfassung lautet, dass Lucys Mutter wichtigere Dinge zu tun hatte, als sich um ihre Tochter zu kümmern.“
    Sophie zuckte zusammen. „Tut mir leid. Ich hatte angenommen, dass sie gestorben ist, aber doch nicht, dass …“
    Sein Seufzen kam aus tiefstem Herzen. „Manchmal denke ich, es wäre vielleicht besser gewesen, wenn sie wirklich gestorben wäre. Auf jeden Fall besser für Lucy.“
    „Hat sie Sie beide einfach verlassen?“
    „Kann man so sagen.“
    Nachdenklich beobachtete Sophie die Kleine, die sich ganz in ihr Spiel versunken wieder näherte.
    Sie kannte diese Situation allzu gut. Auch sie war von einem Elternteil verlassen worden. Zwar war sie schon älter als Lucy gewesen, aber es hatte genauso weh getan.
    „Vielleicht bin ich naiv, aber ich dachte immer, die Verbindung zwischen Mutter und Kind wäre stärker als alles andere“, fügte er hinzu. Er wirkte wütend und traurig zugleich.
    Seine Gefühle waren verständlich. Andererseits hatte auch sie ihr eigenes Kind aufgegeben. Noch bevor es überhaupt geboren war. Machte es einen Unterschied, dass sie es jeden Tag bereute? War ihre Entscheidung deshalb weniger unverzeihlich?
    „Ich will sie nicht in Schutz nehmen, aber vielleicht hatte sie schwerwiegende Gründe …“ Sie gab ihrer Überlegung absichtlich einen fragenden Unterton.
    „Es gibt keine Entschuldigung für das, was sie Lucy angetan hat.“ Sein Tonfall verriet seinen Ärger. „Es geht hier nicht darum, dass sie die Scheidung wollte oder dass sie mich verlassen hat, aber schauen Sie sich das Kind doch an! Schauen Sie hin!“
    Sophie gehorchte, dankbar, dass sie den Blick von ihm abwenden und so die aufsteigenden Tränen verbergen konnte.
    „Wie kann man sich freiwillig von diesem Kind trennen?“, fragte er, jetzt wieder leiser.
    Das Mitgefühl und die Liebe in seiner Stimme lösten Gefühle in ihr aus, die sie am liebsten ignoriert hätte.
    „Es tut mir leid“, fügte er rau hinzu. „Es ist plötzlich über mich gekommen … Ich liebe sie so sehr, und ich würde alles für sie tun. Ich wünschte nur, ich hätte ihr nie erklären müssen, warum ihre Mutter sie nicht mehr sehen will.“
    Erst, als sie ihre Tränen weggeblinzelt hatte, wagte Sophie, wieder aufzublicken. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, gestand sie. „Sie sind ein wunderbarer Vater. Mehr können Sie nicht für sie tun.“
    Und da sprach sie aus eigener Erfahrung: Mit einem liebevollen Elternteil zu leben war besser,

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