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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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wenn man die Kunst der Entspannung beherrschen möchte. Ich habe nie eine müde Katze erlebt, eine Katze mit einem Nervenzusammenbruch oder eine Katze, die an Schlaflosigkeit litt, an Magengeschwüren oder die sich Sorgen machte. Wahrscheinlich werden Sie alle diese Dinge vermeiden, wenn Sie lernen, sich zu entspannen wie die Katzen.
Arbeiten Sie so viel wie möglich in bequemer Haltung. Denken Sie daran, dass Spannungen im Körper Schulterschmerzen und nervöse Erschöpfung verursachen.
Prüfen Sie sich vier- oder fünfmal am Tag und fragen Sie sich: «Mache ich mir die Arbeit schwerer, als sie tatsächlich ist? Gebrauche ich Muskeln, die mit meiner Arbeit nichts zu tun haben?» Dies wird Ihnen helfen, sich das Entspannen anzugewöhnen , denn wie Dr.David Harold Fink sagt: «Jeder gute Psychologe weiß, dass die Chancen, sich etwas abzugewöhnen, immer eins zu zwei stehen.»
Fragen Sie sich am Ende des Tages wieder: «Wie müde bin ich eigentlich?» Wenn ich müde bin, dann nicht wegen der geistigen Arbeit, die ich getan habe, sondern wie ich sie tat.
«Ich messe meine Leistungen nicht daran, wie müde ich bin, sondern wie müde ich abends nicht bin», sagt Daniel W. Josselyn. «Wenn ich am Ende eines Tages besonders erschöpft bin oder meine Gereiztheit mir verrät, dass meine Nerven müde sind, dann weiß ich ohne jeden Zweifel, dass es ein erfolgloser Tag war, sowohl quantitativ wie qualitativ.» Wenn alle Geschäftsleute diese Lektion lernten, würde die Sterbequote durch Bluthochdruckkrankheiten über Nacht sinken. Und wir würden aufhören, unsere Sanatorien und Heime mit Menschen zu füllen, die an Erschöpfung und Angst zerbrochen sind.

25
    Wie man Müdigkeit vermeidet und
immer jung aussieht
    Vor einiger Zeit flog meine Mitarbeiterin nach Boston, um am Unterricht eines höchst ungewöhnlichen medizinischen Seminars teilzunehmen. Medizinisch? Nun, ja. Das Seminar findet regelmäßig einmal in der Woche in der Bostoner Poliklinik statt, und die Patienten, die daran teilnehmen, werden ordnungsgemäß und gründlich untersucht, ehe sie aufgenommen werden. Aber eigentlich ist es eine psychologische Klinik. Obwohl die Sache offiziell «Seminar für Angewandte Psychologie» heißt (vormals «Kurs zur Gedankenkontrolle», ein Name, den das erste Mitglied vorschlug), ist der eigentliche Zweck, sich um Menschen zu kümmern, die durch Angst und Sorgen krank geworden sind. Und viele der Patienten sind gefühlsgestörte Hausfrauen.
    Wie fing alles an? Also: Im Jahre 1930 beobachtete Dr.Joseph H. Pratt – der übrigens einer von Sir William Oslers Schülern war –, dass viele ambulante Patienten, die in die Bostoner Poliklinik kamen, offensichtlich körperlich ganz in Ordnung waren. Trotzdem wiesen sie Symptome aller nur erdenklichen Krankheiten auf. Die Hände einer Frau waren so verkrüppelt von «Arthritis», dass sie sie nicht mehr gebrauchen konnte. Eine andere litt unter heftigen Schmerzen und hatte die typischen Symptome von «Magenkrebs». Andere hatten Rückenschmerzen, Kopfweh, waren chronisch müde oder klagten über nicht genau zu lokalisierende Schmerzen. Sie spürten sie tatsächlich! Doch selbst die gründlichste medizinische Untersuchung ergab, dass diesen Menschen nichts fehlte – physisch gesehen. Viele altmodische Ärzte würden es als Einbildung abgetan haben – «existiert alles nur in Ihrem Kopf».
    Doch Dr.Pratt erkannte, dass es keinen Zweck hatte, diesen Patienten zu sagen, sie «sollten nach Hause gehen und alles vergessen». Er wusste, dass die meisten von ihnen nicht krank sein wollten. Wenn es so leicht gewesen wäre, ihre Leiden zu vergessen, hätten sie dies längst getan. Wie konnte er also helfen?
    Er führte diese Seminare ein – und ein Chor von zweifelnden Stimmen erhob sich aus dem medizinischen Lager. Doch diese Seminare wirkten Wunder! Mit den Jahren sind Tausende von Patienten, die daran teilnahmen, «geheilt» worden. Einige von ihnen kamen über lange Zeit regelmäßig, so gläubig und regelmäßig, als gingen sie in die Kirche. Meine Mitarbeiterin sprach mit einer Frau, die in mehr als neun Jahren kaum einen Seminartag versäumte. Als sie in die Klinik kam, erzählte die Frau, habe sie geglaubt, eine Wanderniere und einen Herzfehler zu haben. Sie war so voller Angst und so verspannt, dass sie manchmal ihre Sehfähigkeit verlor und vorübergehend blind wurde. Sie sah jetzt aus wie vierzig, aber sie hielt ein schlafendes Enkelkind auf dem Schoß. «Ich machte mir so viel

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