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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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ganz.

26
    Vier gute Arbeitsgewohnheiten gegen
Müdigkeit und Sorgen
    Gute Arbeitsgewohnheit Nummer eins: Räumen Sie alle Papiere von Ihrem Schreibtisch, die nicht unmittelbar zu Ihrer aktuellen Arbeit gehören.
    Roland L. Williams, Generaldirektor der Eisenbahngesellschaft Chicago and Northwestern Railway, sagte einmal: «Es arbeitet sich leichter und genauer, wenn sich auf dem Schreibtisch nicht die Aktenstapel türmen, sondern nur die Papiere liegen, die zu der Sache gehören, mit der man gerade beschäftigt ist. Ich nenne dies richtig wirtschaften, ein Grundpfeiler der Tüchtigkeit.»
    Wenn Sie einmal die Kongressbibliothek in Washington besuchen, können Sie folgenden Spruch an der Decke lesen. Er stammt von dem englischen Dichter Alexander Pope: «Ordnung ist des Himmels oberstes Gebot.»
    Ordnung sollte das oberste Gebot im Geschäftsleben sein. Aber ist sie es? Nein, gewöhnlich liegen Papiere und Akten auf dem Schreibtisch herum, die seit Wochen nicht angesehen wurden. Der Herausgeber einer Zeitung in New Orleans erzählte mir, dass seine Sekretärin beim Aufräumen eines seiner Schreibtische sogar einmal eine Schreibmaschine entdeckte, die man seit zwei Jahren vermisste!
    Der bloße Anblick eines mit unbeantworteten Briefen, Berichten und Memos überhäuften Schreibtischs genügt, um Verwirrung, Spannung und Sorgen hervorzurufen. Eigentlich ist es sogar noch viel schlimmer. Die ständige Erinnerung an «eine Million Dinge, die man tun müsste und zu denen man keine Zeit hat», kann Sie nicht nur so besorgt machen, dass Sie müde und nervös werden, sondern Sie können sich dadurch sogar in einen hohen Blutdruck hineinsteigern, in Herzkrankheiten und Magengeschwüre.
Ordnung sollte das oberste Gebot im Geschäftsleben sein.
    Dr.John H. Stokes, Professor an der medizinischen Fakultät der Universität von Pennsylvania, hielt bei einem nationalen Treffen des amerikanischen Ärztevereins einen Vortrag mit dem Titel «Funktionsneurosen als Komplikation organischer Erkrankungen». Dabei führte er elf Punkte an zu der Frage: «Worauf wir bei der geistigen Verfassung eines Patienten zu achten haben.» Der erste lautete:
    «Das Gefühl des Müssens oder der Verpflichtung. Die endlose Strecke von Dingen, die unbedingt getan werden müssen.»
    Aber wie kann etwas so Einfaches wie das Aufräumen eines Schreibtisches oder das Treffen einer Entscheidung verhindern helfen, dass wir einen hohen Blutdruck bekommen oder das Gefühl, unter einem Zwang zu stehen, das Gefühl, dass eine endlose Strecke von Dingen vor einem liegt, die unbedingt getan werden müssen? Dr.William L. Sadler, der bekannte Psychiater, berichtete von einem Patienten, der auf diese Weise einen Nervenzusammenbruch verhinderte. Der Patient war ein leitender Angestellter einer großen Firma in Chicago. Als er zu Dr.Sadler kam, war er nervös, angespannt, besorgt. Er wusste, dass er auf einen Zusammenbruch zusteuerte, aber er konnte seine Arbeit nicht aufgeben. Er brauchte Hilfe.
    «Während dieser Mann mir seine Geschichte erzählte», sagte Dr.Sadler, «klingelte das Telefon. Es war das Krankenhaus. Statt die Klärung des Problems hinauszuschieben, traf ich sofort am Apparat eine Entscheidung. Wenn möglich, erledige ich eine Frage immer sofort. Kaum hatte ich eingehängt, klingelte es schon wieder. Wieder eine dringende Angelegenheit, über die eine längere Diskussion notwendig wurde. Die dritte Unterbrechung verursachte ein Kollege, der im Sprechzimmer erschien, um sich wegen eines schwer kranken Patienten Rat zu holen. Nachdem er wieder gegangen war, wandte ich mich an meinen Besucher und wollte mich entschuldigen, weil er habe warten müssen. Doch mein Patient war inzwischen bester Laune. Er hatte einen völlig anderen Gesichtsausdruck.»
«Wenn möglich, erledige ich eine Frage immer sofort.»
    «Bitte, entschuldigen Sie sich nicht, Doktor!», sagte der Mann zu Sadler. «Ich glaube, in den letzten zehn Minuten habe ich so eine Ahnung bekommen, was mit mir nicht stimmt. Ich fahre jetzt ins Büro zurück und ändere meine Arbeitsgewohnheiten … Aber vorher würde ich gern noch einen Blick in Ihre Schublade werfen, wenn Sie gestatten.»
    Dr.Sadler zog die Schubladen seines Schreibtisches auf. Alles leer bis auf Büromaterial. «Sagen Sie mal», fragte der Patient, «wo sind Ihre unerledigten Fälle?»
    «Erledigt.»
    «Und die unbeantwortete Post?»
    «Beantwortet!», erwiderte Sadler. «Ich habe es mir zum Prinzip gemacht, keinen Brief

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