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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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werden, war es wohl das Beste, wenn ich auf einer Farm arbeitete. Es waren die dunkelsten Stunden meines Lebens. Zu jener Zeit hielt ich eine Reihe von Versammlungen in Lucknow ab. Eines Abends, während wir beteten, geschah etwas, das mein Leben völlig verwandelte. Während des Gebets – und ich dachte dabei nicht besonders viel an mich – schien eine Stimme zu sagen: «Bist du bereit für die Arbeit, zu der ich dich rief?»
    «Nein, Herr!», antwortete ich. «Ich bin am Ende. Meine Kräfte sind erschöpft.»
    «Überlass alles mir und sorge dich nicht!», sagte die Stimme. «Dann will ich mich um dich kümmern.»
    «Herr», erwiderte ich rasch, «ich bin einverstanden.»
    Ein großer Friede breitete sich in meinem Herzen aus und strömte durch alle meine Glieder. Ich spürte, dass etwas geschehen war. Leben – Leben im Überfluss hatte von mir Besitz ergriffen. Ich war so beschwingt an jenem Abend, dass ich auf dem stillen Nachhauseweg kaum den Boden zu berühren schien. Mit jedem Schritt trat ich auf heilige Erde. Noch lange danach merkte ich fast nicht, dass ich einen Körper hatte. Ich arbeitete einen Tag nach dem anderen bis tief in die Nacht hinein, und wenn es Zeit wurde, ins Bett zu gehen, fragte ich mich, warum in aller Welt ich überhaupt schlafen sollte. Ich war nicht im Geringsten müde, in keiner Beziehung. Ich schien besessen von Leben und Frieden und Gelassenheit – von Christus selbst.
    Die Frage erhob sich, ob ich von meinem Erlebnis erzählen sollte. Ich schrak davor zurück, doch ich hatte das Gefühl, dass ich es tun sollte, und tat es auch. Dann, nachdem alle Bescheid wussten, hieß es siegen oder untergehen. Die anstrengendsten Jahrzehnte meines Lebens sind seitdem vergangen, doch die alten Schwierigkeiten sind nie wieder aufgetreten. Noch nie bin ich so gesund gewesen. Aber nicht nur körperlich. Mir schien, als habe ich eine neue Energiequelle angezapft, für Körper, Seele und Geist. Nach jenem Ereignis spielte sich mein Leben auf einer anderen, höheren Ebene ab. Und ich hatte nichts dazu getan – nur genommen.
    Während der vielen Jahre, die seitdem verflossen sind, bin ich durch die ganze Welt gereist, manchmal habe ich drei Vorträge an einem Tag gehalten, und obendrein fand ich noch Zeit, Der Christus der indischen Straße zu schreiben und elf andere Bücher. Und trotz des ganzen Trubels habe ich nie auch nur eine einzige Verabredung versäumt oder bin zu spät gekommen. Die Sorgen und Ängste, die mich einst bedrückten, sind lange verschwunden, und jetzt, mit dreiundsechzig Jahren, bin ich noch zum Bersten voll von Vitalität und der Freude, für andere Menschen leben und ihnen dienen zu können.
    Vermutlich könnte meine körperliche und geistige Verwandlung von den Psychologen in allen Einzelheiten erklärt werden. Es ist nicht wichtig für mich. Das Leben ist größer als alle wissenschaftlichen Methoden. Es fließt über sie weg und macht sie klein.
    Eines weiß ich genau: An jenem Abend in Lucknow, auf dem tiefsten Punkt meiner Schwäche und Depression, veränderte sich mein Leben völlig und wurde leicht, weil eine Stimme zu mir sagte: «Überlass alles mir und sorge dich nicht. Dann will ich mich um dich kümmern.» Und ich antwortete: «Herr, ich bin einverstanden.»

Von Homer Croy
Als der Sheriff zur Haustür hereinkam
    Der bitterste Augenblick meines Lebens war der Moment, als der Sheriff durch die Haustür hereinkam und ich durch die Hintertür verschwand. Ich hatte mein Haus auf Long Island verloren, wo meine Kinder geboren worden waren und ich mit meiner Familie achtzehn Jahre gelebt hatte. Nie im Traum hätte ich gedacht, dass mir so etwas passieren würde! Noch zwölf Jahre vorher hatte ich geglaubt, dass ich ganz obenauf sei. Ich hatte die Filmrechte an meinem Buch Westwärts vom Wasserturm für ein Spitzenhonorar an Hollywood verkauft. Ich zog mit meiner Familie für zwei Jahre nach Europa. Wir verbrachten den Sommer in der Schweiz und überwinterten an der Französischen Riviera – wie reiche Nichtstuer.
    Ich verbrachte sechs Monate in Paris und schrieb den Roman Sie mussten nach Paris . In der Filmversion spielte Will Rogers die Hauptrolle. Es war sein erster Tonfilm. Ich hatte verlockende Angebote, in Hollywood zu bleiben und mehrere Drehbücher für Will Rogers’ Filme zu schreiben. Ich lehnte ab. Ich kehrte nach New York zurück. Und dann begannen meine Probleme.
    Mich beschlich der Gedanke, dass große Fähigkeiten in mir ruhten, die ich nie geweckt

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