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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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Mein zähester Gegner war die Angst
    Während meiner Karriere im Boxring stellte ich fest, dass die «alte Frau Sorge» ein fast ebenso zäher Gegner war wie die Boxer, gegen die ich kämpfte. Ich erkannte, dass ich lernen musste, meine Ängste zu besiegen, sonst würden sie mir meine Vitalität nehmen und meinen Erfolg. Langsam und allmählich entwickelte ich eine Methode, wie ich mich am besten wehren konnte.
Damit ich im Ring den Mut nicht verlor, redete ich mir während eines Kampfes gut zu. Als ich zum Beispiel gegen Firpo kämpfte, sagte ich wieder und wieder zu mir: «Nichts kann mich aufhalten. Er tut mir nicht weh. Ich spüre seine Schläge nicht. Man kann mich nicht verletzen. Ich mache weiter, egal, was passiert.» Solche Sätze zu sagen und positive Gedanken zu denken, half mir sehr. Meine Gedanken waren so beschäftigt, dass ich die Schläge tatsächlich nicht spürte. In meinem Leben als Schwergewichtsboxer habe ich viel mitgemacht; meine Lippen wurden mir zerschlagen, meine Augen verletzt, meine Rippen gebrochen – und Firpo drosch auf mich ein, bis ich durch die Seile sauste und auf der Schreibmaschine eines Reporters landete, die dabei kaputtging. Aber ich spürte Firpos Schläge nicht. Nur ein einziges Mal habe ich einen Boxhieb wirklich gespürt. Das war an dem Abend, an dem mir Lester Johnson drei Rippen brach. Eigentlich war es nicht der Schlag selbst. Mir blieb einfach die Luft weg. Ich kann ehrlich behaupten, dass ich keinen anderen Schlag wirklich spürte, den ich im Ring verpasst erhielt.
Außerdem erinnere ich mich immer wieder daran, wie sinnlos es ist, sich Sorgen zu machen. Die meisten Probleme hatte ich vor großen Kämpfen, während ich trainierte. Nachts lag ich stundenlang wach, warf mich im Bett von einer Seite auf die andere und konnte nicht schlafen. Ich grübelte darüber nach, was passieren würde, wenn ich mir die Hand brach, den Knöchel verstauchte oder meine Augen schon in der ersten Runde verletzte und meine Schläge nicht mehr koordinieren könnte. Wenn ich in so einer Verfassung war, kletterte ich aus dem Bett, sah in den Spiegel und tröstete mich. Dann sagte ich zum Beispiel zu mir: «Wie dumm du doch bist, dir über etwas Sorgen zu machen, das noch nicht passiert ist und vielleicht nie passieren wird. Das Leben ist so kurz. Es sind nur ein paar Jahre. Du solltest sie genießen.» Oder ich sagte zu mir: «Nur deine Gesundheit zählt. Nichts ist so wichtig wie deine Gesundheit.» Ich ermahnte mich, dass Schlaflosigkeit und Sorgen meine Gesundheit untergraben würden. Ich stellte fest, dass mir diese Worte allmählich in Fleisch und Blut übergingen, nachdem ich sie mir wieder und wieder vorgesagt hatte, Nacht für Nacht, Jahr für Jahr, und schließlich konnte ich meine Sorgen abschütteln wie Wasser.
Das Dritte – und Beste – war: Ich betete. Während des Vorbereitungstrainings für einen Wettkampf betete ich mehrmals täglich. Im Ring betete ich immer vor dem Gong zur nächsten Runde. Und dadurch kämpfte ich mit Mut und Zuversicht. Noch nie im Leben bin ich ohne zu beten ins Bett gegangen, und ich habe auch noch nie im Leben etwas gegessen, ohne Gott vorher zu danken … Ob meine Gebete erhört wurden? Tausende von Malen!

Von Kathleen Halter
Ich betete, dass Gott mich nicht
ins Waisenhaus schicken sollte
    Mein Leben als kleines Mädchen war voller Schrecken. Meine Mutter war herzkrank, und jeden Tag wurde sie ohnmächtig und sank zu Boden. Wir hatten alle Angst, sie würde sterben, und ich glaubte, alle kleinen Mädchen ohne Mutter würden ins Waisenhaus gesteckt, das zu der kleinen Stadt gehörte, wo ich wohnte. Ich fürchtete mich davor, und so betete ich mit meinen sechs Jahren immer wieder: «Lieber Gott, bitte, lass meine Mama am Leben, bis ich so alt bin, dass ich nicht mehr ins Waisenhaus muss.»
    Zwanzig Jahre später hatte mein Bruder eine schreckliche Verletzung und litt heftige Schmerzen, bis er nach zwei Jahren starb. Er konnte nicht allein essen oder sich im Bett umdrehen. Zur Betäubung seiner Schmerzen musste ich ihm alle drei Stunden eine Morphiumspritze geben, auch nachts. Das machte ich zwei Jahre lang. Ich unterrichtete zu jener Zeit Musik an unserem einheimischen College. Wenn die Nachbarn meinen Bruder vor Schmerzen schreien hörten, riefen sie mich in der Schule an, und ich stürzte aus der Klasse und eilte nach Hause, um meinem Bruder eine Spritze zu geben. Vor dem Schlafengehen stellte ich den Wecker, damit er mich nach drei Stunden

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