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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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alten Kredite zurückzahlen noch neue aufnehmen. Kein Wunder, dass ich mir Sorgen machte.
    Ich eilte nach Watsonville in Kalifornien, wo unsere Fabrik stand, und versuchte, unseren Generaldirektor davon zu überzeugen, dass sich die Lage verändert hatte, dass wir Bankrott machen würden. Er weigerte sich, mir zu glauben. Er gab unserem New Yorker Büro an allem die Schuld – dort sei man eben völlig geschäftsuntüchtig.
    Nach tagelangem Hin und Her schaffte ich es schließlich, ihn dazu zu überreden, die Konservenproduktion zu stoppen und unsere neuen Lieferungen auf dem Frischbeerenmarkt von San Francisco zu verkaufen. Damit waren unsere Schwierigkeiten zum größten Teil aus dem Weg geräumt. Ich hätte also aufhören können, mir Sorgen zu machen. Aber ich konnte es nicht mehr. Es war mir zur Gewohnheit geworden.
Ich hätte also aufhören können, mir Sorgen zu machen. Aber ich konnte es nicht mehr. Es war mir zur Gewohnheit geworden.
    Nach meiner Rückkehr nach New York begann ich, mir über alles und jedes Sorgen zu machen: über die Kirschen, die wir in Italien kauften, über die Ananas aus Hawaii und so weiter. Ich war nervös, fahrig, konnte nicht schlafen. Und wie ich schon sagte – ich steuerte auf einen Nervenzusammenbruch zu.
    In meiner Verzweiflung änderte ich meine Lebensweise, und das heilte mich von meiner Schlaflosigkeit und meinen Grübeleien – ich erhöhte mein Arbeitspensum. Ich packte so viele Probleme an, dass ich mein ganzes Können einsetzen musste, um sie zu bewältigen, und mir keine Zeit zum Sorgenmachen blieb. Früher hatte ich sieben Stunden am Tag gearbeitet, jetzt schuftete ich fünfzehn, sechzehn. Jeden Morgen war ich um acht Uhr im Büro und blieb dort bis fast gegen Mitternacht. Ich übernahm neue Aufgaben, neue Verantwortung. Wenn ich spätnachts nach Hause kam, war ich völlig erschöpft und fiel wie Blei ins Bett.»
    George Bernard Shaw fasste das Ganze einmal sehr richtig zusammen. Er sagte: «Man ist nur unglücklich, weil man Zeit hat, zu überlegen, ob man unglücklich ist oder nicht. Das ist das ganze Geheimnis.» Also grübeln Sie nicht darüber nach! Spucken Sie in die Hände und machen Sie sich ans Werk! Ihr Blut wird schneller in den Adern kreisen, Ihr Verstand wird klarer denken – und schon sehr bald wird ein großes positives Lebensgefühl Ihren Körper durchströmen und alle Sorgen aus Ihren Gedanken vertreiben. Also, beschäftigen Sie sich, arbeiten Sie, bleiben Sie am Ball! Das ist die billigste Arznei, die es auf der Welt gibt – und eine der besten.
«Man ist nur unglücklich, weil man Zeit hat,
zu überlegen, ob man unglücklich ist oder nicht.
Das ist das ganze Geheimnis.»
Dies ist also Regel eins, wenn man die Gewohnheit, sich Sorgen zu machen, abschütteln will:
Tun Sie etwas! Ein Mensch, der sich Sorgen macht, muss sich beschäftigen, oder er stirbt an Verzweiflung.

7
    Lassen Sie sich von Käfern nicht besiegen
    Hier ist eine spannende Geschichte, die ich wohl in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde. Sie wurde mir von Robert Moore aus Maplewood in New Jersey erzählt.
    «Die wichtigste Lektion meines Lebens erhielt ich während des Krieges», sagte er. «Ich lernte sie unter Wasser, in etwa hundert Metern Tiefe, vor der Küste von Indochina. Ich gehörte zu den 88 Mann Besatzung des U-Bootes Baya S. S.318 . Im Horchgerät war zu hören, dass Schiffe in unsere Richtung fuhren. Bei Tagesanbruch gingen wir auf Sehrohrtiefe, um anzugreifen. Ich sah durch das Periskop einen japanischen Geleitzerstörer, einen Tanker und einen Minenleger. Wir feuerten drei Torpedos auf den Geleitzerstörer ab, trafen aber daneben. Die Zielmechanik der Torpedos musste durcheinander geraten sein. Der Zerstörer, der von dem Angriff nichts gemerkt hatte, fuhr weiter. Gerade als wir das letzte Schiff, den Minenleger, angreifen wollten, drehte dieser bei und hielt direkt auf uns zu. (Ein japanisches Flugzeug hatte uns zwanzig Meter unter dem Meeresspiegel ausgemacht und unsere Position an den japanischen Minenleger gemeldet.) Wir tauchten auf fünfzig Meter, damit er uns nicht fand, und machten das Boot klar für den Angriff von Wasserbomben. Wir sicherten die Luken mit Zusatzbolzen und stellten die Ventilatoren, das Kühlsystem und alle elektrischen Geräte ab, um jedes Geräusch zu vermeiden.
    Drei Minuten später war der Teufel los. Sechs Wasserbomben detonierten um uns herum und drückten uns bis auf den Meeresboden – in eine Tiefe von knapp hundert Metern. Wir

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