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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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gefallen. Die Heizung macht ungefähr die gleichen Geräusche – ich geh jetzt schlafen und lass mich nicht davon stören.› Und so war es dann auch. Ein paar Tage lang waren mir die Geräusche noch bewusst, dann vergaß ich sie völlig.
    Und so ist es mit vielen anderen kleinen Ärgernissen. Wir mögen sie nicht und regen uns darüber auf, weil wir sie zu wichtig nehmen … »
    Disraeli sagte einmal: «Das Leben ist zu kurz für Nebensächlichkeiten.» – «Dieser Ausspruch», schrieb André Maurois in der Illustrierten This Week , «hat mir bei vielen schmerzlichen Erfahrungen geholfen. Oft lassen wir es zu, dass wir uns über Kleinigkeiten erregen, die wir nicht beachten und vergessen sollten … Da sind wir auf dieser Erde, haben nur noch einige Jahrzehnte zu leben und vergeuden viele unersetzliche Stunden damit, über Ärgernissen zu brüten, die in einem Jahr von uns und allen anderen vergessen worden sind. Nein, wir wollen unser Leben lebenswerten Handlungen und Gefühlen widmen, großen Gedanken, wahrer Zuneigung und Aufgaben, die uns überdauern. Denn das Leben ist zu kurz für Nebensächlichkeiten.»
«Das Leben ist zu kurz für Nebensächlichkeiten.»
    Selbst ein so berühmter Mann wie Rudyard Kipling vergaß manchmal, dass «das Leben für Nebensächlichkeiten zu kurz ist». Das Resultat? Er und sein Schwager fochten vor Gericht den berühmtesten Streit in der Geschichte von Vermont aus.
    Die Geschichte war folgende: Kipling heiratete ein Mädchen aus Vermont, Caroline Balestier, und baute in Brattleboro, Vermont, ein schönes Haus. Er und seine junge Frau zogen ein und dachten, dass sie für den Rest ihres Lebens dort wohnen bleiben würden. Sein Schwager Beatty Balestier wurde Kiplings bester Freund. Die beiden waren unzertrennlich.
    Dann kaufte Kipling ein Stück Land von Balestier unter der Vereinbarung, dass Balestier jedes Jahr das Gras schneiden und Heu machen konnte. Eines Tages entdeckte Balestier, dass Kipling einen Blumengarten auf der Wiese anlegen wollte. Sein Blut begann zu kochen. Er ging an die Decke. Kipling schoss sofort zurück. Die Luft über den grünen Bergen von Vermont wurde dick.
    Ein paar Tage später fuhr Kipling mit dem Fahrrad eine Straße entlang, als plötzlich sein Schwager mit einem Pferdefuhrwerk aus einer Seitenstraße angerast kam. Kipling fiel vom Fahrrad. Und Kipling verlor den Kopf – der Mann, der einmal schrieb: «Wenn Sie einen klaren Kopf behalten können, wenn die andern ihn verlieren und Ihnen dafür die Schuld geben … » Also, Kipling verlor den Kopf und erstattete Strafanzeige. Es kam zur Gerichtsverhandlung. Es war eine Sensation. Reporter aus allen großen Städten strömten in den Ort. Die Nachricht ging um die ganze Welt. Doch es kam zu keiner Klärung. Der Streit veranlasste Kipling und seine Frau, aus ihrem amerikanischen Haus auszuziehen. Sie sahen es nie wieder. So viel Ärger und Streit wegen einer Kleinigkeit – wegen einem bisschen Heu.
    Schon Perikles sagte vor zweitausendvierhundert Jahren: «Hören Sie, meine Herren, wir beschäftigen uns zu lange mit Nebensächlichkeiten!» Ja, das tun wir wirklich!
    Eine der interessantesten Geschichten, die Dr.Harry Emerson Fosdick je erzählte, ist die Parabel von einem Baumriesen und seinem Untergang.
    «Auf einem Hang am Long’s Peak in Colorado liegt der verwitterte Stamm eines riesigen Baumes. Fachleute behaupten, dass er weit mehr als vierhundert Jahre alt ist. Als Columbus auf San Salvador landete, war er vermutlich erst ein Sämling, bei der Einschiffung der Pilgerväter in Plymouth noch lange nicht ausgewachsen. Vierzehnmal in seinem langen Leben schlug der Blitz in ihn ein, und zahllose Lawinen und Stürme schüttelten ihn. Er überdauerte alles. Doch schließlich kam eine Armee von Käfern und fällte ihn. Die Insekten fraßen sich durch die Rinde und zerstörten mit ihrem unaufhörlichen Knabbern und Beißen die Kraft des Baumes. Ein Riese des Waldes, den weder Alter noch Blitze oder Stürme hatten fällen können, stürzte unter den Angriffen von Käfern, so klein, dass ein Mensch sie zwischen Daumen und Zeigefinger zerdrücken könnte.»
    Gleichen wir nicht alle diesem tapferen Waldriesen? Schaffen wir es nicht irgendwie immer wieder, die Blitze und Stürme und Lawinen des Lebens zu überstehen, nur damit unsere Herzen von den kleinen Käfern der Sorge, des Ärgers, zerfressen werden – kleinen Käfern, die man zwischen Zeigefinger und Daumen zerdrücken könnte?
    Ich fuhr einmal mit

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