Sorge dich nicht - lebe
Jahre früher machte. «Die Gewohnheit, allen Dingen eine gute Seite abzugewinnen», sagte er, «ist mehr wert als tausend Pfund im Jahr.»
Bedenken Sie, dass diese Worte nicht von einem Berufsoptimisten stammen, sondern von einem Mann, der zwanzig Jahre voll Angst, Hunger und Not durchmachte – und schließlich einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Generation und der gefeiertste Erzähler aller Zeiten wurde.
Logan Pearsall Smith packte viel Weisheit in wenig Worte, als er sagte: «Zwei Ziele gibt es im Leben: zu bekommen, was man sich wünscht, und es dann zu genießen. Nur den Weisesten unter uns gelingt das Letztere.»
Möchten Sie wissen, wie man sogar das Abwaschen in der Küche zu einem aufregenden Erlebnis gestalten kann? Wenn ja, dann lesen Sie das unglaublich mutige und erhebende Buch von Borghild Dahl. Es heißt Ich wollte sehen.
Es ist das Buch einer Frau, die ein halbes Jahrhundert praktisch blind war. «Ich hatte nur ein Auge», schreibt sie, «und das war mit so vielen Narben bedeckt, dass ich nur durch einen engen Spalt in der linken Seite sehen konnte. Ich konnte zum Beispiel ein Buch nur lesen, wenn ich es mir nahe ans Gesicht hielt und so weit wie möglich mit meinem einen Auge nach links schielte.»
Doch sie wollte kein Mitleid, sie wollte nicht als Ausnahme behandelt werden. Als Kind hätte sie mit den andern gern Himmel und Hölle gespielt, doch sie konnte die Striche nicht erkennen. Als einmal die andern Kinder nach Hause gegangen waren, kroch sie auf Händen und Füßen an den Strichen entlang, das Gesicht dicht am Boden. Sie prägte sich jede Unebenheit, jedes besondere Merkmal genau ein und hüpfte bald ebenso geschickt von Kästchen zu Kästchen wie ihre Spielkameraden. Sie machte ihre Leseübungen zu Hause und hielt sich das groß gedruckte Buch so dicht vor die Nase, dass ihre Wimpern die Seiten berührten. Sie studierte Literatur an der Universität von Minnesota und an der Columbia-Universität und machte dort auch ihr Examen.
In einem winzigen Ort in Minnesota fing sie als Lehrerin an und wurde später Professorin für Journalismus und Literatur an einem College. Sie lehrte dreizehn Jahre, sprach in Frauenklubs und im Radio über Bücher und Schriftsteller. «In meinem Hinterkopf», schreibt sie, «lauerte die ständige Angst, blind zu werden. Um dagegen anzukämpfen, hatte ich mir eine heitere, fast vergnügte Art, das Leben zu betrachten, angewöhnt.»
Dann, als sie 52 Jahre alt war, geschah ein Wunder: Durch eine Operation in der berühmten Mayo-Klinik konnte sie vierzigmal besser sehen, als sie je gesehen hatte.
Eine neue und faszinierend schöne Welt tat sich vor ihr auf. Sogar das Abwaschen in der Küche war aufregend. «Ich fange an, mit dem leichten weißen Schaum im Topf zu spielen», schreibt sie. «Ich tauche meine Hände hinein und hebe eine Kugel von winzigen Seifenblasen heraus. Ich halte sie gegen das Licht, und in jeder winzigen Seifenblase erkenne ich die leuchtenden Farben eines winzigen Regenbogens.»
Als sie aus dem Fenster über dem Spülbecken in der Küche sah, beobachtete sie die «flatternden grauschwarzen Flügel der Spatzen, die durch den dicken fallenden Schnee fliegen».
Sie war so außer sich vor Entzücken über die schillernden Seifenblasen und die Spatzen vor dem Fenster, dass sie ihr Buch mit folgenden Worten schloss: «‹Mein Gott›, flüsterte ich, ‹Vater im Himmel, ich danke dir, ich danke dir!›»
Stellen Sie sich vor, Sie würden Gott danken, weil Sie abwaschen können und Regenbogen in Seifenblasen sehen und Spatzen, die durch den Schnee fliegen!
Sie und ich – wir sollten uns schämen! Alle Tage unseres Lebens haben wir in einem Feenreich der Schönheit gelebt, doch wir waren zu blind, um es zu sehen, zu übersättigt, um uns daran zu erfreuen.
Wenn wir aufhören wollen, uns Sorgen zu machen, wenn wir wirklich leben wollen – hier Regel vier: Zählen Sie die Geschenke – nicht die Probleme!
ZählenSie die Geschenke – nicht die Probleme!
16
Finden Sie zu sich selbst und stehen Sie zu sich selbst,
denn: Kein anderer Mensch auf der Erde ist so wie Sie!
Ich habe hier einen Brief von Edith Allred aus Mount Airy in North Carolina. Darin schreibt sie: «Als Kind war ich äußerst scheu und sensibel. Außerdem hatte ich zu viel Gewicht, und meine Backen ließen mich noch dicker aussehen, als ich in Wirklichkeit war. Meine altmodische Mutter hielt nichts von Kleidern, die hübsch machten. Sie pflegte zu sagen:
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