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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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Chinesisch verfasst sein können. Er war unsicher und besorgt, als man ihn zum Mitglied des Forstausschusses machte, ehe er überhaupt einen Fuß in einen Wald gesetzt hatte. Er war unsicher und besorgt, als er in die staatliche Bankkommission gewählt wurde, ehe er überhaupt ein eigenes Bankkonto besaß. Er erzählte mir persönlich, dass er vor Mutlosigkeit beinahe zurückgetreten wäre, wenn er sich seiner Mutter gegenüber nicht geschämt hätte, seine Niederlage einzugestehen. In seiner Verzweiflung beschloss er, sechzehn Stunden am Tag zu lernen und seine Zitrone der Unwissenheit in eine Zitrone des Wissens zu verwandeln. Und so wurde aus einem Lokalpolitiker eine große, national bekannte Persönlichkeit. Und die New York Times ernannte ihn «zum beliebtesten Bürger von New York».
    Ich spreche von Al Smith.
    Zehn Jahre nachdem Al Smith mit seinem politischen Selbstbildungsprogramm begonnen hatte, war er der bedeutendste lebende Politiker der Regierung des Staates New York. Er wurde viermal zum Gouverneur gewählt, damals ein Rekord, den vor ihm noch kein anderer Mann aufgestellt hatte. 1928 war er der Präsidentschaftskandidat der Demokraten. Sechs große Universitäten, darunter Columbia und Harvard, verliehen ihm den Ehrendoktortitel, einem Mann, der nur zur Volksschule gegangen war.
    Al Smith erzählte mir, dass er das alles nicht erreicht haben würde, wenn er nicht sechzehn Stunden täglich Schwerarbeit geleistet hätte, um sein Minus in ein Plus zu verwandeln.
    Je genauer ich den Werdegang erfolgreicher Menschen betrachte, desto überzeugter werde ich, dass erstaunlich vielen der Durchbruch gelang, weil sich ihnen am Anfang Hindernisse in den Weg stellten, die sie zu großem Eifer anspornten und zu großen Zielen. Wie William James sagte: «Gerade unsere Schwächen helfen uns, wenn wir es am wenigsten erwarten.»
    Ja, es ist äußerst wahrscheinlich, dass Milton schönere Gedichte schrieb, weil er blind war, und Beethoven schönere Musik komponierte, weil er taub war.
    Helen Kellers großartige Karriere wurde erst durch ihre Blindheit und Taubheit ausgelöst und war dadurch erst möglich.
    Wenn Tschaikowski nicht so enttäuscht gewesen wäre und wegen seiner unglücklichen Ehe nicht beinahe Selbstmord begangen hätte, wenn sein ganzes Leben nicht so erschütternd gewesen wäre, hätte er wohl niemals seine unsterbliche Pathétique komponiert.
    Hätten Dostojewski und Tolstoi in ihrem Leben nicht solche Höllenqualen gelitten, würden sie wohl niemals ihre großen Romane geschrieben haben.
    «Wenn ich nicht immer so krank gewesen wäre», schrieb der Mann, der das wissenschaftliche Bild vom Leben auf der Erde veränderte, «wenn ich nicht so krank gewesen wäre, hätte ich bestimmt nicht so viel gearbeitet, wie ich gearbeitet habe.» Damit gestand Charles Darwin ein, «dass unsere Schwächen uns helfen, wenn wir es am wenigsten erwarten».
    Am selben Tag wie Darwin in England wurde ein anderer Junge in einem Blockhaus in den Wäldern von Kentucky geboren. Auch ihm halfen seine Schwächen. Sein Name war Lincoln – Abraham Lincoln. Wenn er in einer adligen Familie aufgewachsen wäre, in Harvard Jura studiert und eine glückliche Ehe geführt hätte, würde er vermutlich nie die aus den Tiefen seines Herzens kommenden bewegenden Worte gefunden haben, die ihn bei Gettysburg unsterblich machten, noch die schönen Worte, die er bei seiner Wiederwahl zum Präsidenten fand – der schönste und edelste Satz, den je ein Staatsmann sagte: «Hass auf niemand und Barmherzigkeit für alle.»
    Harry Emerson Fosdick schreibt in seinem Buch Die Kraft der Ausdauer : «Es gibt ein skandinavisches Sprichwort, das manche von uns als Motto für ihr Leben nehmen sollten: Der raue Nordwind schuf die Wikinger. Woher haben wir eigentlich den Glauben, dass allein schon ein sicheres und angenehmes Leben, das Fehlen von Schwierigkeiten oder Behagen und Bequemlichkeit die Menschen gut oder glücklich macht? Im Gegenteil, Menschen, die sich bemitleiden, bemitleiden sich auch noch, wenn man sie auf Rosen bettet; aber in der Geschichte sind immer Leute aus den unterschiedlichsten Verhältnissen, guten, schlechten oder mittelmäßigen, zu Persönlichkeiten geworden und haben das Glück gekannt, wenn sie zu der ihnen auferlegten Verantwortung standen. So schuf der ‹raue Nordwind immer wieder Wikinger›.»
    Angenommen, wir sind völlig mutlos und haben jede Hoffnung aufgegeben, aus unseren Zitronen Zitronenlimonade machen zu können

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