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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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– dann gibt es zwei Gründe, warum wir es doch noch einmal probieren sollten, zwei Gründe, warum wir alles zu gewinnen und nichts zu verlieren haben.
    Grund Nummer eins: Vielleicht schaffen wir es doch.
    Grund Nummer zwei: Selbst wenn es uns nicht gelingt, zwingt uns schon allein der Versuch, unser Minus in ein Plus zu verwandeln, nach vorn zu sehen, statt zurück. Positive Gedanken treten an die Stelle der negativen, schöpferische Kräfte werden freigesetzt und geben uns solchen Auftrieb, dass wir vor lauter Tatendrang keine Zeit und Lust mehr haben, über Dinge zu jammern, die längst vorbei und vergangen sind.
    Als der berühmte Geiger Ole Bull einmal in Paris ein Konzert gab, riss die A-Saite auf seiner Violine. Ole Bull spielte einfach auf drei Saiten weiter. «Das ist Leben», sagt Harry Emerson Fosdick, «wenn die A-Saite reißt und man auf drei Saiten zu Ende spielt.»
    Das ist nicht nur Leben. Es ist mehr als Leben: Es ist Sieg! Wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich den schon erwähnten Ausspruch von William Bolitho in Bronze für die Ewigkeit gießen und in jeder Schule im Land aufhängen lassen: «Es ist nicht die wichtigste Sache auf der Welt, immer mehr Gewinn zu machen. Das kann jeder Dummkopf. Wirklich wichtig ist nur, aus seinen Verlusten zu profitieren. Das erfordert Intelligenz. Und dies ist der Unterschied zwischen einem vernünftigen Menschen und einem Dummkopf.»
Wenn wir eine geistige Haltung entwickeln wollen, die uns Frieden und Glück bringt, sollten wir Regel sechs nie vergessen:
Wenn das Schicksal uns eine Zitrone gibt – machen wir Zitronenlimonade daraus!

18
    Wie man in vierzehn Tagen eine Depression heilt
    Als ich an diesem Buch zu schreiben begann, setzte ich einen Preis von zweihundert Dollar aus für die lehrreichste und interessanteste wahre Geschichte zu dem Thema «Wie ich meine Angst loswurde».
    Die drei Schiedsrichter in diesem Wettbewerb waren: Eddie Rickenbacker, Generaldirektor der Eastern Air Lines, Dr.Stewart W. McClelland, Rektor der Lincoln-Memorial-Universität, H. V. Kaltenborn, Rundfunkkommentator. Zwei Geschichten wurden eingesandt, die so großartig waren, dass die Juroren sich über den Sieger nicht einigen konnten. Deshalb teilten wir den Preis. Hier ist eine der beiden Geschichten, verfasst von C. R. Burton aus Springfield, Missouri.
    «Mit neun Jahren verlor ich meine Mutter und mit zwölf meinen Vater», schrieb er. «Mein Vater wurde getötet, aber meine Mutter ging einfach aus dem Haus, an einem Tag vor neunzehn Jahren. Und seitdem habe ich sie nicht mehr wiedergesehen. Auch meine beiden jüngeren Schwestern nicht, die sie mitnahm. Sie schrieb mir erst nach sieben Jahren. Mein Vater starb bei einem Verkehrsunfall, drei Jahre nachdem meine Mutter verschwand. Er hatte zusammen mit einem Partner in einer kleinen Stadt in Missouri ein Café gekauft, und als mein Vater einmal auf einer Geschäftsreise war, verkaufte sein Partner das Café und haute mit dem Geld ab. Ein Freund telegrafierte meinem Vater, sofort nach Hause zu kommen, und mein Vater hatte es so eilig, dass er unterwegs einen Autounfall verursachte und starb. Zwei Schwestern meines Vaters, die arm und alt und krank waren, nahmen drei von den Kindern bei sich auf. Meinen kleinen Bruder und mich wollte niemand haben. Die Stadt musste sich um uns kümmern. Ständig quälte uns der Gedanke, man könne uns Waisen nennen und auch wie Waisen behandeln. Und bald wurden unsere Ängste wahr. Eine Zeit lang lebte ich bei einer armen Familie. Doch die Zeiten waren schlimm, und das Familienoberhaupt verlor seine Arbeit. Deshalb konnten sie es sich nicht mehr leisten, mich weiter durchzufüttern. Dann nahmen mich Mr.Loftin und seine Frau bei sich auf. Sie hatten eine Farm, ungefähr zwanzig Kilometer von der Stadt weg. Mr.Loftin war siebzig und lag krank im Bett. Er hatte die Gürtelrose. Er sagte, ich könne bei ihnen bleiben, solange ich ‹nicht log, nicht stahl und gehorchte›. Ich richtete mich genau danach. Ich ging auch in die Schule, aber nach der ersten Woche kam ich nach Hause und weinte wie ein kleines Kind. Die anderen Kinder hatten mich gehänselt und mich wegen meiner großen Nase verspottet und gesagt, ich sei dumm, und mich ein ‹Waisenbalg› genannt. Ich war so tief gekränkt, dass ich mich rächen wollte, aber Mr.Loftin, der Farmer, der mich bei sich aufgenommen hatte, sagte zu mir: ‹Denk immer dran, dass es mehr Stärke braucht, einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen,

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