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Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt

Titel: Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Blinda
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um 9 Uhr näherten wir uns allmählich der Stadt. Als wir endlich ausstiegen, hatte Jack Fieber und sah aus wie ein Geist. Wir brauchten mehrere Tage, um wieder fit zu werden.
    Früher hatten Schlafwagen für mich immer etwas Glamouröses, ganz im Gegensatz zu Reisebussen und Flugzeugen. Ich dachte dann an James Bond, wie er die Abteiltür abschließt, um eine romantische Nacht mit einer slawischen Schönheit zu verbringen. Doch nach dieser Fahrt werde ich bei Schlafwagen immer nur an diese Horrorfahrt denken: an 14 Stunden im 2447A-Khajuraho-Nizamuddin-Express nach Delhi.
    Howard Johnson, London, England
    Schlaflos mit
Bettwanze
    Sie ist nur wenige Millimeter groß, birnenförmig, papierdünn, und ihr Stich juckt gewaltig: Die Bettwanze, von Fachleuten Cimex lectularius genannt, liebt Menschenblut und ist der Alptraum von Reisenden und Hoteliers weltweit – ob im Sterne-Haus, in der Backpacker-Unterkunft oder sogar im Zug. Die kosmopolitischen Krabbeltiere kommen in der Nacht unter Matratzen hervor, aus Steckdosen, Tapeten, Teppichen, Koffern, stechen zu und verkriechen sich wieder. Beim Saugen sondern sie ein Sekret ab, das zu der extrem juckenden Hautreaktion führt und Allergien und Schlafstörungen auslösen kann.
    Wie merkt man, ob ein Hotelzimmer verseucht ist?
    Scharfe Augen erkennen vielleicht den Kot als kleine schwarze Punkte auf Tapete und Bettrahmen und Blutspuren auf der Bettwäsche. Untrüglich sind die Anzeichen nach der ersten Nacht: Es juckt, und das meist eine Woche lang. Die Stiche liegen oft dicht beieinander.
    Was hilft, wenn man gestochen wurde? Alles, was auch bei Mückenstichen hilft: Antihistamin-Salben, eventuell auch Hydrocortison.
    Gibt es Bettwanzen auch in deutschen Hotels? Ja. Zwar gilt zurzeit New York als Hochburg der Cimex -Verseuchung, aber der Befall nimmt weltweit zu. Der Deutsche Schädlings-bekämpfer-Verband spricht hierzulande von einem starken Anstieg seit 2005.
    Warum nimmt die Wanzenplage zu? Da immer mehr gereist wird und durch das Internet der Handel mit gebrauchten Möbeln und Kleidung zugenommen hat, sind die Parasiten extrem mobil geworden. Außerdem sind sie Überlebenskünstler: Die zähen Winzlinge können bis zu 40 Wochen ohne Nahrung auskommen, die Weibchen legen pro Tag bis zu zwölf Eier.
    Was tun die Hotels? Auch die gepflegtesten Unterkünfte können von den Wanzen befallen werden, und dann hilft selbst eine gründliche Zimmerreinigung nicht mehr: Die Hoteliers müssen professionelle Schädlingsbekämpfer kommen lassen. Manche tauschen prophylaktisch Holz- gegen Metallbetten aus, in der Hoffnung, dass die Wanzen das kalte Metall nicht mögen.

 
    Kapitel 6
    Skurrile Reise-News
Per Straßenbahn nach Afrika
    »Entfleuchte Pythons legen Flugzeug lahm«, »Nackter Tourist verwechselt Hotelzimmer«, »Nachtzug fährt in die Schweiz statt nach Italien« – allein die Überschriften einiger Nachrichtenmeldungen der vergangenen Jahre zeigen, dass manche Urlauber ganz andere Probleme haben als einen defekten Duschkopf im Hotel oder ein paar Minuten Verspätung im Flieger. Denn wenn es ein Tourist in die Nachrichten schafft, geschieht dies meist aus Gründen, die für ihn wenig angenehm sind. Wir haben die skurrilsten Meldungen gesammelt – von rabiaten Hilferufen bis zu Meeresreisen im Wodkarausch, von Krokodilen im Flugzeug bis zu Koalas im Hotelbett.

    Ungewöhnliche Hilferufe: Ich bin ein Barbar, holt mich hier raus
    ++++ Den Preis für den kreativsten Hilferuf des Jahres 2010 hätte ein kanadischer Wanderer verdient. Er war während einer mehrtägigen Wanderung um den Wollaston-See in der westkanadischen Provinz Saskatchewan von einem Unwetter überrascht worden und hatte sich verirrt. Um auf sich aufmerksam zu machen, griff er zur Axt, hackte kurzerhand ein paar Strommasten um und kappte die Leitung. Viele Kilometer entfernt war nun ein komplettes Dorf ohne Elektrizität. Der Energieversorger schickte noch am gleichen Nachmittag einen Hubschrauber los, um den Grund für den Ausfall zu finden. Mit Erfolg: Der Pilot entdeckte bald vier am Boden liegende Masten und einen ziemlich ausgehungerten, aber überglücklichen Wanderer. ++++
    ++++ Dass Todesangst erfinderisch macht, bewies auch ein Segler, der samt Frau und sechs Kindern fast 400 Kilometer vor Neuseeland Schiffbruch erlitt. Der Mast seiner Zwölf-Meter-Yacht »Carenza« war im Sturm gebrochen. Um einen Hilferuf zum Festland zu schicken, baute der Tüftler kurzerhand aus einer Angel eine Radioantenne.

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