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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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aber nicht so kalt wie das ungeschützte Middletown. Wir können dort leben, bis – bis sich die Sachlage geklärt hat. Bleibt an euren Radios. Ihr werdet eure Anweisungen erhalten …«

 
6.
     
    Da dringende Aufgaben für ihn schnell aufeinanderfolgten, konnte Kenniston seinen eigenen Gefühlen nicht weiter nachhängen. Das Rathaus wurde zum Hauptquartier für die Aussiedlung. Die Polizei und Offiziere der Nationalgarde waren bereits hier und andere Männer wurden herbeigerufen – die Kolonialwaren-Großhändler, die Warenhausdirektoren, die Leiter von Lastwagen-, Autobus- und Möbelwagenfirmen. McLain, der etwas rauhbeinige Direktor der größten Lastwagengesellschaft, erwies sich als wahres Bollwerk an Kraft. Er war im letzten Krieg Offizier für den motorisierten Truppentransport gewesen und verstand etwas davon, wie man Menschen und Verpflegung beförderte.
    »Ihr werdet ein wahres Verkehrstollhaus bekommen und diese Menschen wochenlang nicht hier herausbringen«, sagte er barsch, »es muß nach Bezirken eingeteilt werden. In eurer Stadt unterm Dom müssen Viertel für jeden Bezirk bestimmt werden, damit die Leute in die für sie ausgewählten Straßen gehen können, wenn sie dort eintreffen.«
    Hubble nickte. »Ich kann eine Mannschaft von zwanzig Männern bereitstellen, um das zu organisieren.«
    »Gut, ich rechne, der Umzug wird drei Tage dauern. Ein Drittel der Bevölkerung ungefähr ist das Höchste, mit dem wir auf einmal zurechtkommen können. Nun, eine Abteilung muß dazu bestimmt werden, Brennstoffe an diejenigen zu verteilen, die hier in Middletown noch warten müssen; außerdem sind sie so umzuquartieren, daß dieser Brennstoff voll ausgenützt wird. Ebenso …«
    Hubble seufzte. »Sie nehmen mir eine große Last von der Seele, McLain. Wollen Sie den Auszug organisieren? Kenniston kann die erste Gruppe führen, wenn Sie bereit sind.«
    McLain nickte kurz, setzte sich an den Schreibtisch irgendeines anderen und begann seine Befehle zu erteilen. Hubble entfernte sich mit seinen zwanzig ausgewählten, wohlbewaffneten Männern, um in der Stadt unter dem Dom die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Das Radio plapperte jetzt unaufhörlich, es gab dringende Aufforderungen durch, besänftigte, tröstete, und Befehle wurden weitergeleitet. Jedem Bezirk wurden Polizei- und Gardeleute zugeteilt, wobei ein verantwortlicher Leiter jede Abteilung anführte. Sie erhielten den Befehl, die Straßen Haus für Haus vorzunehmen, um die völlige Räumung sicherzustellen und sich auch zu vergewissern, mit wie vielen Privatwagen man bei der Beförderung rechnen konnte. Die Stadtomnibusse vermochten nur einen Bruchteil der Flüchtlinge aufzunehmen.
    McLain war derjenige, der an die Patienten in den Krankenhäusern Middletowns dachte und Männer einsetzte, die Rettungswagen, Leichenwagen, kurz alles sammelten, was die Kranken bequem aufnehmen konnte. Die Polizeipatrouillenwagen und ein paar große Lastwagen vom Zeughaus bestimmte er dazu, die Verbrecher vom Gefängnis zu befördern, die aus Sicherheitsgründen nicht freigelassen werden konnten.
    Eine Unmenge von Lastwagen wurde zu den Warenhäusern beordert, um die auf hastig aufgestellten Listen verzeichneten Lebensmittel und andere dringend benötigte Gebrauchsartikel aufzuladen. »Später können wir eine Lastwagenverbindung nach Middletown einrichten, um mehr Vorräte zu holen«, erklärte McLain Kenniston. »Aber dieses Material hier werden wir sofort brauchen.«
    Der erste und zweite Bezirk sollten zuerst fahren, und das bedeutete, daß Carol und ihre Tante bei der Umsiedlung am ersten Tag dabeisein würden. Kenniston brachte es fertig, sich für längere Zeit freizumachen, um sie aufzusuchen.
    Nachher tat es ihm leid, daß er gegangen war. Frau Adams saß weinend im Wohnzimmer, und Carol mühte sich allein in einer bitteren Stimmung mit Bettdecken, Matratzen und Koffern ab. Kenniston konnte das nicht ganz verstehen. Er blieb länger, als er eigentlich wollte, und versuchte ernstlich, Carol nahezukommen, die mit zusammengepreßten Lippen schwieg.
    »Ich weiß, es ist hart für dich, das Heim zu verlassen«, sagte er. »Aber es ist für jeden hart. Und schließlich werden wir ein schützendes Dach und Wärme haben und können am Leben bleiben.«
    »Ein schützendes Dach und Wärme?« fragte Carol. Sie blickte um sich, auf die gestärkten weißen Vorhänge, die polierten Möbel, die Bilder an den Wänden und die Kleinigkeiten aus feinem Porzellan, die mit so viel

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