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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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über die Ebene, bewegte die schüchternen kleinen Schößlinge neuen Grases und brachte einen Hauch warmen, neuen Lebens mit sich.
    Wagen vor ihnen, Wagen hinter ihnen, so rollten sie auf den Höhenrücken zu, begierig, die alte Stadt wiederzusehen. Dann kamen sie an Jon Arnols kleinem Kreuzer vorbei und an den titanischen, schwarzen Rümpfen der großen Sternenschiffe, die düster auf der Ebene brüteten mit der Majestät von Riesen, die um die Geheimnisse der Unendlichkeit wußten.
    Endlich erreichten die begeisterten Menschen in ihren Wagen die Höhe des Rückens und fuhren eiligst und voll Freude nach Alt-Middletown hinunter.
    Überall, den vertrauten Straßen entlang, erwachten die Häuser bereits wieder zu neuem Leben. Rolläden wurden hochgezogen, Sturmfenster flogen auf, Türen öffneten sich weit dem milden Wind, und Frauen hantierten geschäftig.
    Die schrillen Stimmen von Kindern und bellenden Hunden mischten sich mit dem ungeduldigen Lärm von Autohupen.
    Hinunter ging es die Milchstraße bis zur Hauptstraße und dann weiter. Schließlich stand das alte graue Haus vor ihnen, geradeso, wie sie es verlassen hatten.
    Kenniston hielt den Jeep am Gehsteig an. Frau Adams stieg aus. Sie schritt langsam die Stufen hinauf und sperrte die Türe auf. Einen Augenblick blieb sie stehen und blickte ins Hausinnere.
    »Nichts ist verändert«, flüsterte sie. »Aber all der Staub. Ich werde saubermachen müssen …«
    Plötzlich setzte sie sich in ihren Stuhl neben dem Fenster und begann zu weinen. Carol betrat das Haus nicht sogleich. Kenniston überkam ein eigentümliches Gefühl bleierner Müdigkeit, und er fragte beklommen:
    »Bist auch du glücklich, Carol?«
    Sie nickte mit einem halben Lächeln und blickte dabei die Straße entlang, in der es lebendig wurde. »Ja, Ken.«
    »Nun – ich möchte noch nach Neu-Middletown zurück, um Gorr und die anderen wiederzusehen, ehe sie abfahren. Aber ich werde bald wieder zurück sein«, meinte er. Da blickte sie ihn an und sagte: »Nein, Ken. Komme nicht mehr zu mir zurück.«
    Erstaunt starrte er sie an: »Carol, was meinst du damit?«
    Ihr sanftes Gesicht blieb ganz unbewegt. »Du gehörst überhaupt nicht mehr hierher, Ken. Als du in den Raum hinausfuhrst, hast du dich verändert. Du wirst dich in den Tagen, die vor uns liegen, noch mehr wandeln, wirst dich mehr und mehr der neuartigen, fremden Lebensweise zuwenden.« Sie fügte hinzu: »Aber ich kann mich nicht ändern. Nicht auf diese Weise. Mit mir würdest du unglücklich werden, denn ich hänge an den alten Dingen.«
    Er wußte, daß sie die Wahrheit sagte, und doch mußte er widersprechen.
    »Aber die Zukunftspläne, die wir miteinander machten, Carol …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Diese Pläne habe ich mit einem anderen Mann gemacht, mit einem Menschen, der jetzt mit dem Herzen nicht mehr ganz hier ist, es niemals mehr richtig sein wird.« Sie streckte sich zu ihm empor und küßte ihn; dann ging sie ins Haus hinein und schloß die Türe.
    Kenniston blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. Dann stieg er wieder langsam in den Jeep und verließ Middletown. Von dem Höhenrücken aus konnte er wiederum die Sternenschiffe sehen, die auf der Ebene, unweit der Stadt unter dem Dom, ruhten. In der Stadt selbst herrschte immer noch Leben. Die jüngeren Leute Middletowns hatten es vorgezogen, in ihr zu bleiben, die im Herzen Jungen, die allem Neuen aufgeschlossen geblieben waren –
    Jetzt, wo die Erde bewohnbar ist, werden die Sternenschiffe dauernd kommen, dachte er. Die Menschen von fernen Sternen werden sich, unter die Leute Middletowns mischen, die jungen Männer wird es zu anderen Sonnen hinausziehen, und das ganze, seltsame Geschick Middletowns wird allmählich im Strom der Geschichte untergehen.
    Kenniston fuhr mit dem Jeep in höchster Geschwindigkeit auf die Stadt unter dem Dom zu. Das Gefühl einer neuen Freiheit und einer tiefen Dankbarkeit gegen Carol beseelte ihn, weil sie nicht versucht hatte, ihn zurückzuhalten. Aber zugleich empfand er eine Unsicherheit, eine bange Scheu. Riesige neue Horizonte erstreckten sich vor ihm, die grenzenlosen Horizonte des Raumes und die unendlichen neuen Wege des Menschengeistes. Er war ein Kind der alten Erde und würde sich fremd und einsam fühlen. Er fand die anderen immer noch auf dem Hauptplatz in Unterhaltung miteinander – Gorr Holl, Magro und Amol. Auch Varn Allan stand bei ihnen. Sie erblickten ihn, Gorr winkte ihm zu und begrüßte ihn lärmend. Als er auf sie

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