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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Mal! Ich glaubte, ich würde meinen ersten Start nicht überleben.« Er half Kenniston aufstehen. »Gehen wir auf die Brücke. Sie können geradesogut alles auf einmal hinter sich bringen.« So waren sie auf die Brücke gekommen, und Kenniston blickte in den äußeren Raum hinaus, wo die großen Sonnen hüllenlos flammten und es weder Luft noch Wolken gab, die sie verbargen. Nun versuchte er, sich im Geiste die Feuerprobe vorzustellen, die ihn dort auf der Wega erwartete, wo er das Anliegen des kleinen Middletown vor den Gouverneuren der Sterne verteidigen mußte. Daran mußte er denken – nicht an den Raum, nicht an seine Gefühle darüber, sondern an die Aufgabe, die er vor sich hatte. Er blickte auf Gorr Holl und sagte: »Ich habe genug gesehen, gehen wir.«
    Sie ließen Piers Eglin zurück und gingen wieder nach unten. Als sie im Hauptgang allein waren, sagte Kenniston: »Nun gut, Gorr – ich möchte wissen, in was ich da hineingeraten bin.« Der große Kapellanier nickte. »Wir wollen zu Magro und Lal’lor gehen; sie erwarten uns.«
    Er führte Kenniston Kajütentreppen und schmale Gänge entlang zu einer Kabine, die nur zwei Türen von seiner eigenen entfernt lag.
    Lal’lors wuchtige graue Gestalt war über einen Tisch gebeugt, auf dem Blätter mit komplizierten Symbolen verstreut waren. Magro, der in der Koje ausgestreckt lag, erläuterte Kenniston: »Er arbeitet zu seinem Vergnügen an Theorien. Er behauptet sogar zu wissen, was all diese Zahlen bedeuten.« Lal’lors kleine Augen blitzten in seinem flachen Gesicht, das keine ausgeprägten Züge hatte. Er schob die Blätter beiseite und sagte: »Setzen Sie sich, Kenniston. So sind wir also jetzt Verbündete und nicht nur Freunde.«
    »Ich wünschte, daß mir jemand erklärt, was dieses Bündnis eigentlich bedeutet«, meinte Kenniston.
    Gorr Holl machte es sich mit seinem pelzbedeckten Körper auf der Ecke von Lal’lors Tisch gemütlich, der stark genug war, ihn auszuhalten. »Wie ich Ihnen erzählt habe, bewegt uns alle das gleiche Problem, und die Lösung dreht sich um einen Mann und einen technischen Prozeß.« Er machte eine Pause. »Durch eine besondere Laune des Schicksals, Kenniston, stehen Sie mehr auf unserer Seite als auf der Ihrer eigenen Artgenossen. Die menschlichen Rassen breiteten sich vor so langer Zeit von der Erde her aus, sie sind dauernd gewandert und haben sich überallhin so weit verbreitet, daß sie jeden Trieb dafür verloren haben, sich mit ihrer alten Welt, von der sie stammen, oder mit irgendeiner anderen eng verbunden zu fühlen. Ihre Heimat ist das Weltall und nicht ein einzelner Planet.«
    Kenniston begann das mit jeder Minute, die verstrich, besser zu verstehen.
    Gorr Holl fuhr fort: »Aber bei uns, bei den menschenähnlichen Wesen, bestehen diese Voraussetzungen nicht. Als die Menschen zu unseren Welten kamen, waren wir beinahe alle Primitive und fühlten uns in unserer Primitivität ganz glücklich. Nun, man zivilisierte uns, und jetzt sind wir als Gleichberechtigte anerkannt. Aber wir sind in unserem Denken immer noch primitiver als die Menschen, wir hängen immer noch an unseren Welten, auf denen wir geboren sind; wenn es nötig ist auszuwandern, sträuben wir uns, geradeso wie Ihr Volk sich jetzt weigert – obwohl wir gelernt haben, weniger gewalttätig zu sein. Am Ende haben wir immer nachgegeben. Aber in den letzten paar Jahren haben wir uns verzweifelt daran geklammert, weil wir etwas haben, auf das wir hoffen können: den technischen Prozeß von Jon Amol.«
    »Halt!« warf Kenniston ein. »Von Jon Arnol kenne ich nur den Namen. Was ist nun dieser Prozeß eigentlich? Sie sagten, es sei ein Vorgang zur Erneuerung kalter und sterbender Planeten?«
    Darauf antwortete Lal’lor: »Arnols Plan ist folgender: Er will einen Zyklus von Masse- und Energieumwandlung starten, ähnlich der Wasserstoff-Helium-Umwandlung, die einer Sonne die Energie liefert – er will also einen Kernzyklus auslösen, der tief innerhalb eines sterbenden Planeten abläuft.«
    Kenniston starrte ihn völlig verblüfft an. »Aber das wäre ja gleichbedeutend mit der Schöpfung eines riesigen ›Sonnenofens‹ tief innerhalb eines Planeten!«
    »Ja, eine kühne, glänzende Idee. Sie würde das Problem vieler kalter und sterbender Welten innerhalb des Sternenbundes lösen, da ja, wie Sie wissen, ein Planet mit seiner inneren Wärme leben kann, lange nachdem die Hitze der Muttersonne nachgelassen hat.« Er hielt inne. »Als Jon Amol seinen Prozeß an

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