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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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nicht und sprach zu Hubble, während er schnell erläuterte: »Vielleicht besteht die Möglichkeit, daß ich bei ihnen Verständnis für unseren Fall finde und sie uns in Frieden lassen.«
    »Je nun«, sagte Garris ein wenig unsicher, »auf diese Weise wollte ich es ja immer schon regeln. Auf dem richtigen, gesetzmäßigen Weg, durch eine friedliche Verhandlung. Ich wollte nicht zulassen, daß man unser Volk zwingt …« Er brach ab und ergriff Kennistons Hand: »Sie werden dort draußen Ihr Bestes für uns tun, Kenniston, ich weiß es! Es können doch nicht alle so dickköpfig sein wie dieses verdammte Frauenzimmer!«
    Beinahe überwältigt von der Erleichterung drehte sich Garris um und schrie der verängstigten Menge zu: »Es ist gut, Leute. Im Augenblick wird es keinen Kampf geben. Kenniston wird gleich in den Weltenraum fliegen, aus dem diese Leute gekommen sind, und der Regierung unser Anliegen vorbringen! Er wird eine anständige Regelung für uns fordern!«
    Hochrufe wurden laut, plötzlich verlor der Bürgermeister seine rosige Farbe und wurde wieder bleich, denn ihn bedrängte ein neuer Gedanke. Er sagte zu Kenniston: »Aber wenn jemand dort hinausfährt, sollte nicht ich als Bürgermeister …« Kenniston bewunderte ihn ehrlich, als er sich bemühte, die letzten, fürchterlichen Worte herauszubekommen …
    »… sollte vielleicht ich als Bürgermeister mitfliegen?« Kenniston schüttelte den Kopf. »Sie werden hier gebraucht, Garris.
    Und außerdem sprechen Sie ja nicht die andere Sprache, also hätte es keinen Zweck, wenn Sie gehen.«
    »Das stimmt schon«, sagte der Bürgermeister und begann wieder frei zu atmen. »Natürlich ist das so. Ja, wirklich! Nun, Kenniston, womit können wir Ihnen noch helfen? Irgend etwas …«
    »Nein, ich brauche nichts«, erwiderte Kenniston. »Ich habe nicht viel Zeit, nur ein paar Sachen muß ich mir holen und noch auf Wiedersehen sagen. Hubble, willst du mit mir kommen?«
    Hubble ging mit. Während sie in die Stadt zurückeilten, hörten sie noch den Bürgermeister schreien und vernahmen die Rufe der Erleichterung und der Freude, die von der Bevölkerung laut wurden.
    »Ich wünschte, sie wären nicht so verdammt zuversichtlich«, stöhnte Kenniston. »Dieser Versuch bedeutet ja nur einen Aufschub.«
    »Wie stehen unsere Aussichten, Ken?« fragte Hubble. »Unter uns gesprochen …«
    »Bei Gott, Hubble, ich weiß es nicht! Ich habe uns in eine große, unterirdische Auseinandersetzung hineingezogen, die ich noch nicht einmal halb begreife.« Er erzählte, was Gorr Holl gesagt hatte, und fügte hinzu: »Gorr und die menschenähnlichen Wesen stehen auf unserer Seite. Aber vielleicht benützen sie mich nur als Werkzeug. Jedenfalls werde ich mein Bestes tun.«
    »Das wirst du, ich weiß es«, erwiderte Hubble. »Ich wünschte, ich könnte mit dir fahren, aber ich bin zu alt und werde hier gebraucht.« Er fügte hinzu: »Ich hole Carol, während du packst.«
    Die gespenstische Unwirklichkeit des Vorhabens überkam Kenniston erneut, als er das wenige, das er brauchte, zusammenpackte. Carol kam, aber sie wirkte auch nicht zuversichtlich auf ihn. Als er sie in seine Arme nahm und es ihr zu erklären versuchte, flüsterte sie nur: »Nein, Ken, nein! Du darfst nicht fahren! Du bist nicht wie diese Leute, du wirst da draußen zugrunde gehen!«
    »Das werde ich nicht, und vielleicht kann ich uns allen helfen«, erklärte er ihr. »Carol, höre, wenn ich das tun kann, wenn ich einen Ausweg für uns finde, wird das vielleicht ein wenig das wieder gutmachen, was wir mit unserer wissenschaftlichen Arbeit angerichtet haben, die das ganze Unheil über Middletown brachte, nicht wahr?«
    Sie hörte ihm nicht einmal zu. Forschend betrachtete sie sein Gesicht, klammerte sich schmerzlich an ihn und sagte plötzlich: »Du willst ja fahren.«
    »Ich will?« fragte Kenniston.
    »Du willst fahren«, sagte sie wiederum und sah ihn an, als ob sie endgültig klar eine trennende Wand zwischen ihnen sähe. »Das ist der Unterschied zwischen uns und ist es immer schon gewesen! Ich will nur die alten Verhältnisse, die alte, geliebte Lebensweise. Du willst das Neue!«
    »Ich fahre, um für uns alles zu tun, was ich nur tun kann, und ich werde als der gleiche Mensch wiederkehren, und du wirst auf mich warten, Carol! Hörst du?«
    Er küßte sie. Sie erwiderte seinen Kuß mit einer seltsamen Zärtlichkeit, als ob sie ihn nie mehr wiedersehen würde und sich an all die schönen Tage erinnerte, die sie

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