Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
einer Hand den Mann bei den Schultern und riß ihn herum. Mit der anderen führte er einen zügigen Schlag gegen Lunds Kinn. Mathis wich zurück, empört über die Gewaltanwendung. Varn Allan lief auf Kenniston zu, während Lund sich bemühte hochzukommen. »Zurück Kenniston«, befahl sie. »Sie sind jetzt nicht auf Ihrer barbarischen Welt. Jetzt können Sie nicht …«
    Sie hatte keine Gelegenheit, zu Ende zu sprechen. Lund eilte schnell herbei und zog eine kleine Glaswaffe aus der Tasche. Er hatte vorausgesehen, wie Kenniston sich verhalten würde, und war daher bewaffnet gekommen. Gorr Holls große, zottelige Gestalt tauchte hinter dem ›Subadministrator‹ auf. Eine riesige Pfote packte die Hand mit der Waffe, der andere Arm legte sich um Lunds Leib und hob ihn wie ein kleines Kind in die Luft. Die mächtigen Finger faßten fester zu. Lund ließ die Glaswaffe fallen. »Lassen Sie mich los«, keuchte er. »Ich befehle Ihnen …«
    »Sie hätten jemand töten können«, grollte Gorr Holl und schüttelte Lund, bis ihm die Zähne klapperten. »Mir haben Sie nichts zu befehlen, kleiner Mann!« Er blickte um sich, während er Lund immer noch festhielt. »Was nun?«
    »Ich fordere im Namen des Bundes …«, sagte Mathis ein wenig zittrig. Niemand achtete auf seine Forderung, und er verstummte. Amol war hinzugetreten. Sein Mund hatte einen eisern entschlossenen Ausdruck. »Wir haben bereits für das, was wir getan haben, eine Strafe verdient – nämlich Verhaftung und Verbannung. Viel mehr können sie uns nicht antun, wenn wir unsere Absicht tatsächlich ausführen. Haltet ihr immer noch bei dem Spiel mit?«
    »Ja.« Kenniston blickte auf Varn Allan und Mathis. Er sagte voll Bedauern: »Es tut mir leid, daß Sie beide gekommen sind. Jetzt werden Sie mit uns fahren müssen – Sie und Lund. Wir können Sie nicht zurücklassen, damit Sie Alarm schlagen.«
    Ihre Augen begegneten den seinen ruhig und kalt. »Es wird Ihnen nichts helfen. Unser Verschwinden und Ihre Abfahrt werden sehr bald bemerkt werden.« Mehr sagte sie nicht. Zuerst sah sie das Flugzeug an, dann die Männer, die um sie standen, und den flinken Magro. Sie machte keinen Versuch zu entfliehen.
    Arno! hatte sich umgewandt und blickte seine Leute an. »Ihr seid nicht für meine Pläne verantwortlich, und jetzt steht ihr noch nicht unter irgendeiner Strafe«, erklärte er ihnen. »Daher steht es euch frei zu entscheiden, ob ihr mit mir gehen wollt oder nicht.«
    Der Chefpilot trat vor. Er war ein großer, junger Mann mit einem unbekümmerten Grinsen und Augen, die nicht so aussahen, als ob sie Furcht kannten. »Ich habe diese ›Badewanne‹ schon zu oft im Schweiße meines Angesichts über die Milchstraße gefahren, um jetzt meinen Posen zu verlassen«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie die anderen dazu stehen – aber ich fahre!«
    Die anderen – Techniker wie Mannschaft – stimmten ihm bei.
    Über Arnols dunkle Augen legte sich ein Schleier, der ganz so aussah, als wären es Tränen der Dankbarkeit. Aber seine Stimme klang hell wie eine Trompete, als er ausrief: »Dann bereitet alles zum Start vor! Die Regierungsschiffe werden hinter uns her sein, sobald man den Koordinator, Varn Allan und Lund vermißt und ihre Spur findet!« Die Männer liefen sogleich auf den Sternenkreuzer zu. Kenniston eilte mit ihnen und hielt sich dicht an Varn Allan; Gorr Holl kam mit dem zappelnden und schimpfenden Lund nach, den er mit seinen großen Armen umklammert hielt. Magro brachte den bleichen Mathis, der weder sprach noch Widerstand leistete. Die Luken wurden geschlossen. Klirrend schnappten die Luftschleusen zu. Als Kenniston Amol einen schmalen Gang entlang folgte, merkte er die hastigen, wirren, aber doch irgendwie geordneten Maßnahmen, von denen das Schiff geradezu brodelte. Warnungslichter blitzten am Vorderende des Rumpfes auf, Glocken ertönten. Irgendwo, tief im Innern des Kreuzers, erwachten Maschinen zum Leben und liefen mit einem stetigen Summen weiter. Amol stieß zwei Türen auf, die am Gang gegenüber lagen. Er wies auf eine und meinte: »Ich denke, das ist die bequemste Kajüte, Administrator Allan. Sie werden verstehen, wenn wir die Türe versperrt halten.« Sie trat ohne ein Wort ein. Lund und Mathis wurden in die gegenüberliegende Kabine geschoben, wobei Lund immer noch Drohungen brummte. Amol blickte auf die Warnungslichter. »Alles bereit«, sagte er, »kommen Sie.« Im Kreuzer saß Kenniston in den letzten gespannten Sekunden der Vorbereitung wie

Weitere Kostenlose Bücher