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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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hat also auch eine furchterregende Seite. Aber bedeutet das auch …
    Nachdem wir eine Weile geschwiegen haben, sagt er: »Tut mir echt leid. Du bist die Letzte, die ich anschreien sollte. Jetzt stehe ich in deinen Augen wahrscheinlich nicht unbedingt besser da, oder?« Er versucht es mit einem Lachen, aber es klingt gekünstelt.
    »Nein.« Wenn er auf mich so wütend werden kann, warum dann nicht auch meiner Schwester gegenüber? Sahara hat gesagt, dass er zum Jähzorn neigt, und Meggie kann … Sie konnte kokett und eigensinnig und mit geradezu bösartigem Vergnügen grausam sein: Hat ihn das vielleicht ausrasten lassen? Eifersucht ist ein machtvolles Gefühl. Bis ich das Video mit Danny und diesem Mädchen gesehen habe, war mir gar nicht klar, wie machtvoll. »Wirst du oft so wütend?«, frage ich, immer noch fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden.
    »Bevor Meggie gestorben ist, nicht. Ich verstehe, warum du das fragst, aber ich war eigentlich nie ein launenhafter Mensch. Daran musst du dich doch erinnern.«
    »Es fällt mir schwer, mich daran zu erinnern, wie irgendetwas vorher war.«
    Ich höre einen Seufzer. »Ich weiß, Alice. Gott, und wie ich das weiß. Ich habe mein Glück als selbstverständlich hingenommen. Wie dumm kann man eigentlich sein?«
    Es ist so schwer, ihm nicht einfach zuzustimmen.
    Los, stell ihm mehr Fragen, ermahne ich mich. Ich hätte mir vorher welche aufschreiben sollen. »Warum sollte ich glauben, was du mir erzählst?«
    »Weil mir deine Schwester einfach alles bedeutet hat, Alice. Sie … sie hat meine ganze Welt zum Leuchten gebracht. Und nicht nur meine. Meggie war wie eine strahlend helle Flamme, und jetzt, ohne sie, ist alles nur noch dunkel. Ergibt das irgendeinen Sinn?«
    »Mmh.«
    »Du glaubst mir doch, dass ich sie geliebt habe, oder?«
    Dannys Gesicht taucht vor meinem geistigen Auge auf. Liebe. Bin ich wirklich in ihn verliebt oder ist es nur eine harmlose Schwärmerei, wie meine Schwester hofft? Ich weiß, dass ich Danny vor allem beschützen würde, wenn ich könnte. Dass ich ihm niemals wehtun würde.
    Ich vermeide es, Tim eine Antwort zu geben. »Aber wenn du es nicht warst, wer dann?«, frage ich stattdessen.
    »Jemand, der sie nicht wirklich gekannt hat, denn niemand, der sie kannte, hätte so etwas gewollt. Jemand, der dachte, dass sie ihm gehört. Du weißt doch, dass der Mörder nachher noch bei ihr geblieben ist? Und ihr die Haare gebürstet hat?«
    Ich halte die Luft an. Ja, das weiß ich. Aber die meisten anderen Leute nicht. Zoe hat zwar der Presse von Meggies Heiligenschein aus Haaren erzählt, aber eigentlich wissen nur die Polizei und ihre Familie, dass dieser nicht zufällig entstanden war.
    Ich muss mich korrigieren. Die Polizei, wir. Und der Mörder. Oder haben sie es Tim erzählt, als sie versuchten, ihn zum Reden zu bringen?
    »Und was jetzt, Tim?«
    Lange höre ich nichts außer seinem Atem. Dann: »Keine Ahnung. Ohne sie scheint alles so hoffnungslos, und selbst wenn die Polizei denjenigen findet, der es getan hat, wird das Glotzen und Fingerzeigen trotzdem nicht aufhören. Für mich wird es nie vorbei sein.«
    Ich weiß, er hat recht. Keiner von uns wird je wieder derselbe sein. Auch wenn es natürlich meine Schwester ist, die von uns allen am meisten verloren hat.
    Dieses Telefonat war ein schrecklicher Fehler. Ich fühle mich nicht besser, sondern schlechter und noch dazu verwirrter denn je. Was Tim sagt, klingt so glaubhaft, und doch war nichts darunter, was ihn entlastet, und ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.
    »Wir könnten uns treffen, Alice, wenn du das willst.«
    Vor diesem Telefonat hätte ich sofort eingewilligt, jetzt aber jagt mir die Vorstellung einen Schauder über den Rücken. »Warum sollten wir das tun?«
    »Es gibt da … na ja, ein paar Dinge, die ich dir am Telefon nicht sagen kann. Aber jetzt sollte ich besser auflegen, falls sie deine Anrufe auch zurückverfolgen. Das ist gut möglich.«
    »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Ich melde mich bald wieder, versprochen. Und ich überlege mir, wie wir uns sehen können, ohne dass uns jemand hinterherschnüffelt. Aber egal, ob wir das schaffen oder nicht, bitte verzeih mir, dass ich sie nicht beschützen konnte.«
    Genau das sagt mein Vater auch immer. Aber was soll ich darauf antworten? Tim ist nicht der, für den ich ihn einmal gehalten habe, aber macht ihn das gleich zu Meggies Mörder?
    »Ruf einfach wieder an. Bitte.«
    Doch meine Worte erreichen niemanden

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