Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)
Anhaltspunkte verschafft, wie ich meiner Schwester helfen kann.
Ich schlucke, als ich daran denke, dass ich Meggie, wenn sie den Strand verlässt, nie wiedersehen werde. Zu wissen, wie sehr sie es sich wünscht, sollte eigentlich ausreichen, aber bin ich wirklich so selbstlos?
»Ich fürchte, so ganz einfach wird es leider nicht werden.«
»Ach komm, Lewis. Wenn du ihren Facebook-Account knacken kannst, dann kannst du ja wohl auch rausfinden, wo diese Schule ist. Die müssen doch immer noch da sein, oder? In der Oberstufe. Wir werden Salli und ihre verdammte Gang damit konfrontieren und ihnen klarmachen, was sie angerichtet haben.«
»Wo die Schule ist, weiß ich«, erwidert Lewis leicht genervt. »An der Südküste und ich fahre auch gern mit dir da hin. Die Sache hat nur einen Haken.«
»Und zwar?«, entgegne ich, mittlerweile selbst genervt und ungeduldig.
»Salli Patterson existiert überhaupt nicht.«
Nachdem Lewis weg ist, lege ich noch einen winzigen Zwischenstopp am Strand ein. Mum hat mich zu einem Kinobesuch zwangsrekrutiert, sie will sich irgendeine romantische Mutter-Tochter-Komödie ansehen, die schmalziger zu sein scheint als ein Swimmingpool voll Fritteusenfett.
Ich will keine Fantasiewelten sehen oder geliftete Schauspielerinnen, die weniger Falten haben als der Teenie, der ihre Tochter spielt. Ich will zurück zum Strand, zu meiner Schwester und zu Danny, und mich daran erinnern, dass manche Dinge tatsächlich einen Sinn haben, obwohl Tritis Geschichte immer seltsamere Züge annimmt.
Doch während ich mich freue, meine Schwester zu sehen, heißt sie mich nicht gerade begeistert willkommen. Meggie scheint sich zu meinem neuen Bodyguard ernannt zu haben. Wann immer ich mich einlogge, ist sie gleich zur Stelle, selbst wenn ich meine Besuchszeiten variiere und doppelt so oft hereinschaue wie sonst, in der Hoffnung, Danny wenigstens ein Mal allein zu erwischen.
»Das ist doch albern, Meggie.«
Sie lächelt mich an. »Jedes brave Mädchen braucht eine Anstandsdame.«
»Ja, klar, weil Danny und ich ja so viel Gelegenheit haben, uns unanständig zu benehmen, obwohl wir noch nicht mal Händchen halten können.« Ich gehe zum Felsen. Unserem Felsen.
Sie folgt mir. »Ohne mich wärst du überhaupt nicht hier. Ich fühle mich verantwortlich für alles, was passiert. Alles, was du tust.«
»Bist du sicher, dass du nicht eifersüchtig bist?«
Sie bleibt stehen. Ich ebenfalls.
»Spinnst du?«
»Nein. Als ich dir das von Danny und mir erzählt habe, hast du ein Gesicht gemacht, als hättest du in eine Zitrone gebissen. Vielleicht kannst du mir einfach nur nicht gönnen, was du selbst nicht hast?«
Mit bestürztem Gesicht lässt sie sich in den Sand sinken. »Ach, Florrie, wie kannst du so was sagen? Ich will dich doch nur beschützen!«
»Du kannst mich aber nicht davor beschützen, meine eigenen Fehler zu machen, Meggie«, erkläre ich ihr sanft. »Das passiert einfach, es sei denn, ich schließe mich für immer in meinem Zimmer ein. Und selbst dann … So habe ich Danny schließlich überhaupt erst kennengelernt.«
Schon seinen Namen auszusprechen fühlt sich an, als würde ich mir selbst einen herrlichen kleinen Elektroschock verpassen.
»Liebe ist beschissen, Florrie. Sie zerstört dich nur. Sieh mich an. Wäre ich hier, wenn ich mich nicht auf die Liebe eingelassen hätte?«
Ich trete auf sie zu. »Erinnerst du dich wieder an den Abend?«
»Es ist weniger so, dass ich mich an etwas erinnere, sondern mehr wie … ein Gefühl.«
»Die Sache mit dem Lebendig-begraben-Sein?«
Sie verzieht das Gesicht. »Ja, aber … das Seltsame daran ist, dass ich, während ich versuche, aus der Erde rauszukommen, genau weiß, dass derjenige, wer immer es auch ist, mir das nur antut, weil er mich liebt. Oder zumindest glaubt er das.«
»Tim?« Ich denke daran, wie wütend er am Telefon geklungen hat. Vielleicht hat er mir die Geschichte mit der Verleumdung ja nur aufgetischt, um mich auf die falsche Fährte zu locken.
Sie sieht zur Seite. »Niemand hat mich je so geliebt wie er.«
Ich spüre, wie mich glühender Zorn erfüllt. »Na, wenn das seine Art ist, es zu zeigen, dann soll er dafür in der Hölle schmoren!«
Meggie lächelt. »Irgendwie komisch. Ich werde gar nicht mehr wütend über die Dinge, die ich sowieso nicht ändern kann. Aber du und Danny … Sei einfach vorsichtig, ja? Ich könnte es nicht ertragen, wenn meiner kleinen Schwester das Herz gebrochen würde.«
»Ich …« Ich öffne den
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