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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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oben krümmen, wie viele kleine Bündel winziger Lächeln. »Aber vielleicht küsse ich ja total mies und sabbere nur rum.«
    Ich kichere wieder. »Du kannst gar kein schlechter Küsser sein, Danny. Das weiß ich einfach.«
    »Blödsinn. Ich könnte dich mit meiner Zunge fast ersticken. Oder so fest saugen wie ein Oktopus.« Er lutscht an seinem Handrücken und macht dabei ein schlabberig-feuchtes Geräusch.
    Jetzt kann ich mich nicht mehr halten vor Lachen. »So haben wir das immer geübt, Cara und ich. In meinem Zimmer, die Musik voll aufgedreht, damit meine Eltern unsere hysterischen Lachanfälle nicht hörten.«
    »Bist du da jetzt auch, Alice? In deinem Zimmer?«
    »Nein, ich …« Ich reiße mich von seinem Gesicht los und sehe mich um. Erschrocken wird mir klar, dass ich mich selbstverständlich in meinem Zimmer befinde, mit der geblümten Pop-Art-Tagesdecke auf dem Bett und dem rosa Bürostuhl und der silbern angesprühten Heizung. »Ja.«
    Danny seufzt. »Aber deine Schwester hat trotzdem recht.«
    »Sag so was nicht. Du musst in eurer Familie das älteste Kind gewesen sein, sonst wüsstest du, dass die Wortfolge ›Deine Schwester hat recht‹ die grässlichste Kombination in der gesamten englischen Sprache ist.«
    »Sei doch mal ernst.«
    »Mein Gott, der reinste große Bruder. Lach doch mal, Danny Boy.«
    »Worüber soll ich denn lachen, Alice? Darüber, dass ich niemals deine Hand halten werde, oder darüber, dass das alles nur ein schlimmes Ende nehmen kann? Oder vielleicht darüber, dass ich dich mit meiner Liebe nur zu mir runterziehe?«
    Ich spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen. »Nicht! Mach es nicht kaputt …«
    Danny setzt an, um noch mehr, noch vernünftigere Einwände zu bringen, als er mein Gesicht sieht. »Oh, Alice, es tut mir leid.«
    »Schon okay.«
    »Ich wünschte, ich könnte irgendwas tun, aber du weißt ja …« Er streckt die Hände zu einer hilflosen Geste aus, die mich nur noch heftiger weinen lässt.
    »Ja, ich weiß.«
    Dann lächelt er wieder und es ist, als ginge die Sonne auf. »War das jetzt unser erster Streit?«
    Ich nicke und lache unter Tränen.
    »So gefällst du mir schon besser.«
    »Das schreibe ich heute Abend in mein Tagebuch. Mit Danny gestritten. Mit Danny vertragen.«
    Wir blicken aufs Meer hinaus. Es ist, als wären wir die beiden letzten Menschen auf der Welt.
    »Das hier könnte doch unser Platz sein, Alice. Ich komme jeden Tag hier raus und warte auf dich.«
    »Vielleicht kann ich auch einfach hierbleiben, bis einer von uns einschläft –«
    Irgendwo klingelt ein Telefon. Mein Telefon.
    Ich krame in meiner Schultasche nach dem Handy. »Warte, Danny, ich drücke nur mal kurz diesen Anruf weg –«
    Adrian steht auf dem Display.
    Adrian … oder Tim?
    Ich kann den Strand jetzt nicht verlassen.
    Aber was ist wichtiger? Dieser Traumtyp, der immer nur das sein wird – ein Traum? Oder meine Schwester, die mich mehr braucht denn je? Ich muss mich auf meine Prioritäten besinnen.
    »Tut mir leid«, sage ich zu Danny. »Ich würde nicht gehen, wenn es nicht um Leben und Tod ginge, aber … tja, das könnte es wirklich. Träum süß.« Ich lege mir die Hand aufs Herz, so wie er es beim letzten Mal getan hat.
    Er öffnet den Mund, doch er kommt nur bis »Träum«, bevor sein Gesicht sich verzerrt und sein Körper zu fallen scheint, bis der Bildschirm dunkel ist.
    Zitternd gehe ich ans Telefon.

54
    »Tim? Bist du das?«
    Am anderen Ende zieht jemand scharf die Luft ein. Dann: »Nein. Hier ist Adrian. Ist ja schließlich mein Handy.« Ich kann eine Spur von Ärger in seiner Stimme hören.
    »Entschuldige.«
    »Aber Tim steht neben mir.«
    »Oh.« Mein Zittern verwandelt sich in heftiges Schlottern. Jetzt komm aber, Alice. Du redest jeden Tag mit toten Leuten, da ist ein lebendiger Typ am Telefon wohl kaum eine große Sache. Auch wenn er womöglich ein leibhaftiger Mörder ist …
    »Alice? Bist du sicher, dass du das willst?«
    Adrians Stimme beruhigt mich ein wenig, aber das Grauen, diese tiefe Panik, bleibt. Es ist beinahe, als spürte mein Körper eine Bedrohung, selbst durch das Telefon. »Ja. Ich würde jetzt gern mit Tim reden, bitte.«
    Ein Rascheln, dann höre ich jemand anderen atmen. »Tim?«
    »Alice.« Es klingt mehr wie ein Seufzer und nicht wie ein Name. »Oh, Alice. Mein Gott, es tut mir so leid. Was für ein Schlamassel.«
    Ist das etwa ein Geständnis? Erwartet er, dass ich jetzt sage: Schon okay, Tim. So was kann doch mal vorkommen.

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