Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele
fast besessen von dem Thema. Diese armen Mädchen sind tot. Ihr kanntet keine von beiden, also lassen wir sie doch einfach in Frieden ruhen.“
Ich verdrehte genervt die Augen und kratzte den Aufkleber von meinem Apfel. „Wir lassen sie ja in Frieden!“
„Außerdem sind wir nicht besessen. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme“, pflichtete Emma mir bei. „Niemand weiß, wie die Mädchen gestorben sind. Und ich glaube nicht an einen Zufall. Jede von uns könnte die Nächste sein.“ Sie warf mir einen Blick zu, der zeigte, dass sich auch mich zu den potentiellen Opfern zählte. „Oder eine von denen da“, fügte sie mit einem Kopfnicken in Richtung Cafeteria hinzu.
Als ich mich umdrehte, sah ich Sophie mit einigen ihrer Freundinnen die Treppe herunterhüpfen, ein halbes Dutzend Jungs in identischen, grün-weißen Jacken im Schlepptau, allesSpieler des Football-Teams.
„Jetzt übertreibt ihr aber wirklich.“ Nash stieß sein Tablett zurück und setzte sich rittlings auf die Bank, um uns beide anzusehen. „Es ist nur ein komischer Zufall und hat rein gar nichts mit uns zu tun!“
„Und was, wenn doch?“, fragte ich nachdrücklich und wunderte mich selbst über den schmerzerfüllten Klang meiner Stimme. Mich quälte immer noch die Frage, ob ich den Mädchen hätte helfen können. Vielleicht wäre Heidi gerettet gewesen, wenn ich nur etwas gesagt hätte. „Niemand weiß, was diesen Mädchen zugestoßen ist, also kannst du nicht ausschließen, dass es wieder passiert!“
Nash schloss die Augen, so als würde er seine Gedanken ordnen. Oder sich zur Geduld mahnen. Als er sie wieder öffnete, sah er von Emma zu mir. „Das stimmt, ich weiß nicht, was passiert ist. Aber die Polizei wird es früher oder später herausfinden. Wahrscheinlich sind sie an zwei völlig unterschiedlichen Krankheiten gestorben, einem Aneurysma oder einem seltenen Herzinfarkt unter Teenagern. Ich verwette meine Xbox darauf, dass es keinen Zusammenhang gibt.“
Er nahm meine Hand und sah mich eindringlich an. „Und es hat absolut nichts mit dir zu tun!“
„Woher wusste Kaylee dann, was passieren würde?“ Emma schaute uns aus großen braunen Augen an. „Kaylee wusste, dass Heidi sterben würde. Ich würde mal sagen, dass sie damit sehr wohl in der Geschichte drinsteckt.“
„Okay, du hast recht.“ Nash funkelte Emma wütend an. „Kaylee hat das mit Heidi gewusst, und das ist wirklich seltsam und unheimlich. Es klingt wie eine Szene aus einem billigen Horrorfilm …“
„He!“ Ich stieß Nash den Ellbogen in die Seite, und er grinste mich an.
„Sorry, aber Emma hat damit angefangen! Der Punkt ist, dass deine Ahnung das einzig Komische an der Sache ist. Alles andere ist purer Zufall und wird bestimmt nie wieder passieren.“Ich löste meine Hand aus seinem Griff. „Und wenn du dich täuschst?“
Nash fuhr sich mit der Hand durch sein sorgsam gestyltes Haar, und eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. Bevor er antworten konnte, berührte mich jemand an der Schulter, und ich zuckte zusammen.
„Gibt es Ärger im Paradies?“, hörte ich Sophie fragen.
Ich blickte auf und sah, wie sie Nash über meinen Kopf hinweg anstrahlte.
„Nein, alles paletti, danke“, erwiderte Emma, als ich keinen Ton herausgebracht hatte.
„Hey, Hudson.“ Von hinten schlang jemand einen Arm in einer grünen Jacke um Sophies Schultern. Im nächsten Moment sahen wir Scott Carters Gesicht, des Star-Quarterbacks und neuesten Spielzeugs meiner Cousine. „Hast du neue Freunde gefunden?“
Nash nickte. „Du kennst Emma ja, oder?“
Carters Lächeln erstarb, und seine Kiefermuskeln begannen zu zucken. Oh ja, er kannte Emma. Sie hatte ihm den ganzen Sommer lang die kalte Schulter gezeigt und ihm schließlich im Kino einen eiskalten Slush übers Hemd geschüttet, weil er sie einfach nicht in Ruhe gelassen hatte. Hätte Jimmy an dem Tag nicht zufällig Dienst gehabt, wäre sie mit Sicherheit gefeuert worden.
Demostrativ griff Nash nach meiner Hand. „Und das ist Kaylee.“
Carter sah mir, wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben, in die Augen. Und sein Lächeln kehrte zurück, als er den Blick zu meinem Ausschnitt wandern ließ. Da er direkt über mir stand, konnte er wahrscheinlich direkt hineinschauen. „Du bist Sophies Schwester, stimmt’s?“
„Cousine“, antworteten Sophie und ich wie aus einem Mund. Das war so ziemlich das Einzige, worüber wir uns einig waren.
„Wir fahren Freitagabend mit dem Boot meines Vaters raus
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