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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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auf den White Rock Lake. Kommt doch mit!“
    „Sie hat keine Zeit“, sagte Sophie spöttisch und hakte sich bei Carter ein. „Sie muss arbeiten .“
    So wie sie das Wort betonte, klang es beinah anrüchig. Nach all dem, was Emma mir über Carter erzählt hatte, hätte ich lieber den ganzen Freitagabend lang alte Kaugummis von den Kinositzen gekratzt, statt auch nur eine Minute auf Carters Boot zu verbringen.
    „Nächstes Mal kommen wir mit“, erwiderte Nash, und Carter nickte, während Sophie ihn schon am Arm zu einem der Tische im vorderen Bereich des Hofs zerrte. Dort saß bereits eine Gruppe von Jungs, die ebenfalls die grün-weißen Jacken des Football-Teams trugen.
    „Wahnsinn.“ Emma pfiff leise durch die Zähne. „Er ist so ein Idiot! Hast du gesehen, wie er dir in den Ausschnitt gestarrt hat? Und das, obwohl Sophie und Nash danebenstanden! So sind sie eben, diese Sportlertypen.“
    „Wir sind nicht alle schlecht“, wandte Nash ein. Aber er wirkte nicht sonderlich amüsiert, weder über Carters dreisten Blick, noch über Emmas Kommentar.
    Wenn seine Teamkollegen nicht in der Nähe waren, vergaß ich leicht, dass Nash auch Football spielte. Und Baseball. Was in aller Welt wollte er bloß von mir, wenn sich Mädchen wie Sophie die Finger nach ihm leckten?
    „Sitzt du nicht normalerweise bei denen?“, fragte ich und deutete auf die grün-weiße Gruppe. Anfang des Jahres hatte ich auch ein paar Mal dort gesessen, weil Emma mit einem Verteidiger aus dem Footballteam ausgegangen war. Der Geräuschpegel und das ständige Rumposieren war mir allerdings sehr auf die Nerven gegangen.
    „Mit euch beiden ist es viel schöner!“ Lächelnd zog Nash mich an sich, doch ich hörte ihm kaum zu. Irgendjemand in der Gruppe dort drüben hatte mich abgelenkt. Irgendetwas stimmte nicht …
    Oh nein! Es konnte doch unmöglich schon wieder passieren! Nash hatte gesagt, es wäre vorbei!Doch ich spürte bereits, wie die Panik ihre kalten Klauen nach mir ausstreckte.
    Mein Sehvermögen trübte sich, so als lauere der Tod in den schwarzen Schatten am äußersten Rand, und mein Herz begann wie wild zu klopfen. Ich spürte ein Kribbeln auf der Haut und ballte instinktiv die Hände zu Fäusten, woraufhin Nash erschrocken die Hand wegzog. Auf seiner Handfläche prangte ein blutiger Kratzer.
    „Kaylee?“ Nash klang besorgt, aber ich konnte den Blick nicht von der Gruppe wenden. Die Panik wurde immer stärker, und mit ihr die Schuldgefühle. Jemand würde sterben, ich spürte es deutlich. Nur wusste ich noch nicht, wer. In den grün-weißen Jacken sahen die Schüler alle gleich aus. Wie farbige Zebras, die in einer Herde nicht voneinander zu unterscheiden waren.
    Doch auch die Anonymität der Gruppe bot keinen ausreichenden Schutz. Der Tod würde die Person finden, die er suchte, und ich konnte das Opfer nicht warnen, wenn ich nicht wusste, wer es war.
    Es war eine Sie, das spürte ich.
    „Es passiert schon wieder!“
    Ich hörte Emmas Stimme wie von Weitem, obwohl sie sich gerade neben mich gesetzt hatte. Ich konnte sie nicht ansehen, hatte nur Augen für die Menschengruppe, in der sich das nächste Opfer verbarg. Ich musste herausfinden, wer sie war. Ich musste sie sehen …
    In dem Augenblick teilte sich die Menge, und Applaus brandete auf. Jemand hatte einen tragbaren CD-Player mitgebracht und spielte die Erkennungsmelodie des Tanzteams. Die Mädchen sprangen auf, warfen ihre Jacken auf den Boden und stellten sich in der bekannten Zick-Zack-Formation auf dem Rasen auf. Ich kannte die Aufstellung von den Wettbewerben, zu denen mich Val und Brendon früher mitgeschleift hatten. Das Tanzteam präsentierte einen Ausschnitt der Kür, mit der es den Regionalwettkampf gewonnen hatte.
    Und dann sah ich sie. Es war die Zweite von links, ein großes,schlankes Mädchen mit honigbraunem Haar und dichten Wimpern.
    Meredith Cole, die Kapitänin des Teams, war in einen so dichten Schatten gehüllt, dass ich ihr Gesicht kaum erkennen konnte.
    Mir brannte die Kehle, als hätte ich giftige Dämpfe eingeatmet, und eine Woge der Verzweiflung schlug über mir zusammen. Das vertraute Gefühl einer dunklen Ahnung stieg in mir auf und brachte mich zum Zittern. Meredith Cole würde sehr, sehr bald sterben.
    „Komm mit, Kaylee!“ Nash war aufgesprungen und zog mich von der Bank hoch. „Lass uns abhauen.“
    Die Panik schnürte mir die Kehle zu, mein Atem ging flach und stoßweise. In meinem Kopf schien sich alles zu drehen. Und der unsagbare

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