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Soul Screamers: Todd (German Edition)

Soul Screamers: Todd (German Edition)

Titel: Soul Screamers: Todd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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lediglich zurückgegeben, was ihm durch mein Verschulden genommen worden war. Das machte mich noch lange nicht zum Helden. Nur zu einem Toten.
    Zum ersten Mal in meinem neuen Leben verspürte ich einen Anflug von Angst. „Warte mal, du gehst aber nicht zurück und tötest ihn, wenn ich Nein sage, oder?“ Denn ich hatte mich noch lange nicht dafür entschieden, das Leben nach dem Tod damit zu verbringen, eine arme Seele nach der anderen auszulöschen.
    Levis schüttelte entschieden den Kopf, und der unschuldige Kinderblick tat sein Übriges, mich zu überzeugen. „Wir haben eine Vereinbarung. Und die gilt, egal wie du dich entscheidest. Nash lebt bis zu dem Tag, an dem du hättest sterben sollen.“
    „Und wann wäre das?“ Bei meinem Glück hatte ich mit meiner selbstlosen Tat nur ein paar Wochen herausgeschlagen, von denen Nash die Hälfte im Krankenhaus verbracht hatte.
    „Das erfahre ich erst, wenn der Ersatzsterbetermin auf der Liste auftaucht. Was bis jetzt noch nicht der Fall war.“ Er sah mich fragend an. „Sonst noch was?“
    „Ja. Warum ich?“ Womit hatte ich dieses zweite Leben verdient, wenn alle anderen offenbar mithilfe des Recyclings wieder unter die normale Bevölkerung gemischt wurden? „Wie bin ich ausgesucht worden?“
    „Sehr sorgfältig“, erwiderte Levi ausweichend.
    Ich verdrehte die Augen. „Geht es nicht ein bisschen genauer? Angenommen, ich hätte nicht mit Nash getauscht, hättest du dann ihn angeworben? Hast du ihn deshalb überwacht?“
    Levi bedeutete mir, ihm zu folgen. „Ich habe euch beide beobachtet.“ Er hielt kurz inne und schaute einer Schwester in engen Krankenhaushosen hinterher. Anscheinend setzte er sich erfolgreich gegen den Verlust seiner Menschlichkeit zur Wehr – indem er die Bedürfnisse auslebte, die er nie hatte entwickeln können. „Nein, ich hätte Nash nicht angeworben. Das wäre gar nicht gegangen. Seine Zeit war gekommen, aber ich war wegen dir dort.“
    „Was zum Teufel meinst du damit?“ Seine rätselhaften Antworten frustrierten mich allmählich. „Warum konntest du Nash nicht anwerben?“
    Levi seufzte. „Wir haben sehr genaue Einstellungskriterien, und nur wenige erfüllen sie. Noch weniger werden tatsächlich angestellt. Wir Reaper halten die Macht über Leben und Tod in unseren Händen.“ Zur Verdeutlichung legte er die Handflächen aneinander. „Auf der Liste steht, wessen Zeit wann gekommen ist. Aber letztendlich liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen, die Entscheidung zu treffen, der Liste zu folgen. Jetzt stell dir mal vor, diese Macht gerät in die falschen Hände. In die Hände eines Reapers mit Allmachtsfantasien oder persönlichen Rachegelüsten. Was, wenn ein Reaper bestechlich wäre oder erpressbar? Oder nicht genug Respekt vor dieser Stelle hat? Wir durchleuchten die Kandidaten vorher sehr genau, um das zu vermeiden. Wir überprüfen ihre persönlichen Beziehungen und die Entscheidungen, die sie treffen, wenn etwas Wichtiges auf dem Spiel steht. Dann unterziehen wir sie einem Test.“
    „Und da hast du mich ausgewählt?“, erwiderte ich verblüfft. „Ich stelle ja nur ungern infrage, dass du den Rekrutierungsprozess ernst nimmst. Aber für mich klang es eher so, als wärst du unter Zeitdruck und hättest dir den erstbesten Idioten gekrallt, der so mutig war, nach dir zu rufen.“
    Wir waren am Ende des Ganges angekommen, doch Levi lief einfach durch die Glastür hindurch auf den dunklen, halb leeren Parkplatz. „Wir beobachten dich seit fast zwei Monaten, Todd“, sagte er durch die Scheibe.
    „Dann weißt du auch, dass mein Bruder sich rausgeschlichen hat, obwohl ich auf ihn aufpassen sollte.“ Nach kurzem Zögern folgte ich ihm, und zu meiner Überraschung spürte ich gar nichts. Weder das Glas noch den Asphalt unter meinen Füßen, auch nicht den Windhauch, der durch die Blätter der Bäume raschelte.
    „Das stimmt, aber du hast ihn abgeholt, als er dich angerufen hat.“
    „Nur unter Protest. Und auf der Heimfahrt ist er gestorben.“ Ich schüttelte den Kopf. So verwirrend das alles auch war, eines war sonnenklar: „Du hast den Falschen erwischt.“ Ich drehte ihm den Rücken zu. „Ist dir noch nicht aufgefallen, dass ich weder Flügel noch einen Heiligenschein besitze?“
    Zum ersten Mal lachte Levi herzlich. „Mir fällt nur auf, dass der Bestatter deine Hose nicht angerührt hat, als er das Hemd hinten aufgeschnitten hat.“
    „Was?“ Ich tastete über meinen Rücken. Er hatte recht, das Hemd war

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