Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
Namensliste und Einzelheiten zu den Morden von einem geständigen Mörder. Damit sind die Thuggees erledigt.“
„Jetzt müssen wir es nur noch bis zur Polizei schaffen“, bemerkte Riley. „Auch wenn wir aus dem Haus raus kommen, wir haben keinen fahrbaren Untersatz.“
„Wie seid ihr denn hergekommen?“, wollte Elizabeth wissen.
„Sue hat uns abgesetzt“, erklärte Wood. „Sie sollte zwei Stunden warten und dann nach Hause fahren.“
„Sie sollte nicht zur Polizei gehen?“ fragte Daniel verwundert.
„Nein, nur einfach den Kopf unten behalten und abwarten.“ Stöhnend änderte er seine Position. Das Stehen und Sprechen schien ihn immer mehr anzustrengen.
„Geht´s, Kumpel?“, fragte Daniel. „Willst du dich nicht lieber hinsetzen?“
„Dann komme ich nie wieder auf die Beine“, winkte Wood ab.
„Wir müssen Susan anrufen“, stellte Elizabeth indes fest. „Damit sie kommt und uns abholt.“
Daniel schüttelte den Kopf. „Wir nehmen einfach einen von Hamiltons Wägen.“
„Also gut … wir überwältigen zunächst die beiden Clowns vor der Tür“, dachte Wood laut nach. „Wir nehmen ihnen die zweite Waffe ab und sperren sie hier rein.“
„So weit, so gut“, nickte Daniel. „Und weiter? Willst du uns den Weg nach draußen freischießen?“
„Nein.“ Ein kleines, verschmitztes Lächeln kräuselte Woods Lippen. „Denn wir halten ihren Meister als Geisel. Wir drohen, dich zu töten, wenn sie uns nicht freies Geleit geben. Und sie werden kaum ein Risiko eingehen, denn wir haben schon einmal versucht, ihren Meister umzubringen.“ Er sah Elizabeth an und korrigierte sich. „Zweimal.“
„Brillant“, lächelte Daniel zustimmend. „Das könnte tatsächlich funktionieren.“
Elizabeth glaubte nicht, was sie da hörte. Unwillkürlich schlossen sich ihre Finger fester um Daniels Hand. „Ein ganzes Haus voller Thugs und ihr meint, sie lassen uns unbehelligt von dannen ziehen?“
„Wenn du mir eine Pistole an den Kopf hältst, schon“, meinte Daniel.
„Ich?“ Ihre Stimme bewegte sich im oberen Frequenzbereich. „Ich werde ganz gewiss keine Waffe auf dich richten!“
„Liz, Tony kann sich mit den gebrochenen Rippen kaum auf den Beinen halten und Riley zittert vor Erschöpfung. Beides sind keine besonders guten Voraussetzungen für einen ruhigen Finger am Abzug. Und Simon ist wirklich der Letzte, dem ich erlauben würde, eine Waffe auf mich zu richten.“
„Aber ich habe noch nie eine Pistole in der Hand gehalten. Was, wenn ich vor Nervosität ausversehen den Abzug ziehe. Meine Nerven sind nicht mehr die besten. Ich könnte erschrecken und zucken und …“
„Hey.“ Mit einer Hand umgriff Daniel ihren Nacken und sah ihr beruhigend in die Augen. „Du kannst das, Liz. Ich vertraue dir.“
„Wir könnten die Waffe ja gesichert lassen“, schlug Wood vor, was Elizabeth sofort mit einem begeisterten Nicken unterstützte.
Doch Daniel schüttelte den Kopf. „Unterschätzt diese Leute nicht. Sie würden eine gesicherte Waffe erkennen. Wir dürfen uns keine Fehler mit ihnen erlauben.“
„Und wenn wir die Munition raus nehmen?“, fragte Elizabeth hoffnungsvoll.
„Wenn es hart auf hart kommt, brauchen wir beide Waffen“, antworte Wood.
„Verdammt.“ Elizabeth barg ihr Gesicht an Daniels Schulter. „Und ich hatte gerade angefangen mich an diesen Körper zu gewöhnen.“
„Ja, ich mich auch“, entgegnete Daniel, über ihre Wange streichend. „Also konzentriere dich nicht darauf, was alles schief gehen könnte, sondern darauf, dass er heil bleibt, okay?“ Er zog die schwarze Pistole aus seinem Gürtel und reichte sie ihr mit dem Griff voraus. „Das hier hinten ist der Sicherungsbügel“, erklärte er, als sie die Waffe nervös entgegen nahm. „Schieb ihn nach unten, um sie zu entsichern.“
„Halte die Pistole ganz locker“, ergänzte Wood. „Du darfst keinesfalls verkrampfen. Leg den Finger nur ganz sachte an den Abzug.“
Mit rasendem Herzen folgte Elizabeth den Anweisungen. Sie wiegte das ungewohnte Objekt in ihrer Hand, versuchte sich damit vertraut zu machen. Schließlich seufzte sie und richtete die Pistole auf Daniel. Alles in ihr sträubte sich dagegen.
Das war falsch. Das war Wahnsinn.
„Entspann dich“, sagte Wood. „Du musst entschlossen aussehen, nicht, als ob du gerade einen Schlaganfall hattest.“ Ungeduld schwang in seiner Stimme. Vermutlich wünschte er sich, er wäre in der Lage, die Aufgabe selbst zu übernehmen. Elizabeth wünschte
Weitere Kostenlose Bücher