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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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das gleiche, denn dann wären sie schon auf halben Weg nach Hause, beziehungsweise ins Krankenhaus.
    „Stell dir einfach vor, er wäre tatsächlich Hamilton“, riet Riley. „Und du hättest keine Skrupel abzudrücken.“
    „Okay.“ Sie atmete tief durch und riss sich am Riemen. Vorhin hatte Daniel noch festgestellt, wie unerschütterlich sie doch sei und jetzt benahm sie sich, wie eine zimperliche Göre. „Okay.“
    Plötzlich zuckte Riley stöhnend zurück, gleichzeitig begann die nackte Glühbirne über ihren Köpfen zu flackern. Auch Daniel fuhr zusammen und sah erschrocken auf. Blitzschnell langte er nach Elizabeths Hand, mit der sie die Pistole hielt, und drückte sie etwas nach unten.
    „Nun schieß doch endlich!“ Justin stand direkt neben Elizabeth. „Mach schon!“
    „Justin“, keuchte Elizabeth, während sie die Waffe ganz sinken ließ. „Du verstehst das falsch. Das ist Danny.“
    „Was erzählt du da für einen Schwachsinn?“, brauste der rothaarige Junge auf. Die Glühbirne flackerte so hektisch, dass sie zu zischen begann.
    „Sie sagt die Wahrheit, Mann“, ächzte Riley, beide Hände an seine Schläfen gepresst. „Und jetzt komm endlich runter, sonst explodiert mein Schädel!“
    „Oder die Glühbirne. Und wir sitzen wieder im Dunkeln“, ergänzte Wood mit einem mulmigen Blick an die Decke.
    „Und wieso hält sie ihm dann eine Knarre unter die Nase?“, wollte Justin mit einem funkelnden Seitenblick auf Elizabeth wissen.
    „Die Thugs glauben, er sei Hamilton“, erklärte sie. „Deshalb werden wir so tun, als wäre er unsere Geisel und uns so den Weg nach draußen erkämpfen.“
    „Wir können deine Hilfe gut gebrauchen, Justin“, sagte Daniel in ruhigem Ton. „Du kannst uns lotsen, uns sagen, wo sich möglichst wenig von ihnen aufhalten. Und uns warnen, falls sie versuchen uns eine Falle stellen.“
    Justin legte den Kopf schief, trat auf Daniel zu und baute sich vor ihm auf. Sie waren beinahe auf Augenhöhe. „Du bist also tatsächlich Danny?“
    „Ja, bin ich.“ Daniel zwinkerte ihm zu. „Neues Modell, gleicher Fahrer.“
    „Wie kann es sein, dass du immer alles bekommst?“, verlangte der Junge zu wissen. „Eine Freundin, die dich sehen und hören und sogar anfassen kann! Die du anfassen kannst! Freunde, die von deiner Existenz wissen und für dich kämpfen. Und jetzt…“ Anklagend richtete er einen Finger auf Daniel. „Jetzt hast du einen Körper! Wieso hast du das verdient und ich nicht? Immerhin hatte ich ein viel kürzeres Leben als du und bin vor dir gestorben! Was macht dich so besonders?“
    „Justin …“, versuchte Daniel ihn zu besänftigen.
    „Das ist nicht fair!“, rief der Junge trotzig. „Das ist verdammt noch mal nicht fair! Ich will auch wieder leben!“
    Mit einem letzten Zischen erlosch die Glühbirne und undurchdringbare Dunkelheit umfing sie. Sofort legte Daniel einen Arm um Elizabeth und zog sie an sich.
    „Fabelhaft“, brummte Wood. „Genau, was uns noch gefehlt hat.“
    „Justin ist weg.“ Riley klang erleichtert. „Ich kann ihn überhaupt nicht mehr spüren. Er muss Camley Hall verlassen haben.“
    „Das muss die wahre Hölle sein“, murmelte Daniel wie zu sich selbst. „Eine Ewigkeit als pubertierender Teenager.“
    Jemand pochte von außen gegen die Tür. „Sir?“, drang es leise durch das mehrere Zentimeter dicke Metall. „Ist alles in Ordnung? Es gab wohl einen Stromausfall.“
    „Holt Taschenlampen!“, rief Daniel. „Und beeilt euch!“
    „Es muss schrecklich für euch gewesen sein, stundenlang in dieser Finsternis eingesperrt zu sein“, sagte Elizabeth leise. Eigenartigerweise war es für sie selbstverständlich, im Dunkeln mit gedämpfter Stimme zu sprechen. „Ohne zu wissen, was euch erwartet.“
    „Oh, wir wussten, was uns erwartet“, antwortete Wood, ebenfalls mit gesenkter Stimme.
    „Arme Susan“, sagte Elizabeth nach einem Moment der Stille. „Sie ist sicher ganz krank vor Sorge.“
    Sie hörte ein Seufzen, das ohne Zweifel von Wood stammte. „Aber wenigstens ist sie in Sicherheit. Sie wollte uns unbedingt begleiten, aber das habe ich nicht zugelassen. Schlimm genug, dass ich Riley mit rein ziehen musste.“
    „Hey, das war meine Entscheidung, okay?“, sagte der Junge. „Ich wusste, auf was ich mich einlasse.“
    „Warum seid ihr eigentlich erst so spät gekommen?“ Elizabeth versuchte, nicht vorwurfsvoll, sondern lediglich neugierig zu klingen.
    „Ja, genau. Ich ging davon aus, dass ihr Liz

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