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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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mit abgewetztem Teppich belegte Treppe hinauf führen. „Wie sollen wir hier unsere Koffer rauf bringen?“, brummte sie missmutig.
    „Wir packen nur das, was wir für die nächsten Tage brauchen, in eine Tasche, den Rest lassen wir im Auto“, meinte Daniel. Offenbar hat er sich bereits entschieden hierzubleiben. Kein Wunder, bei dem Service …
    Im zweiten Stock folgten sie einem Gang mit knarzenden Bodendielen. Sie kamen zu einem weiteren kleinen Treppenabsatz und einer Biegung, und Elizabeth hatte das Gefühl, sich nun in einem anderen, noch älteren Teil des Gebäudes zu befinden. Carla steuerte auf eine Tür an der Stirnseite des Ganges zu, sperrte sie auf und öffnete sie. Dann trat sie zurück und ließ Daniel und Elizabeth den Vortritt.
    „Wow“, sagte Daniel, sobald er im Zimmer war. „Das ist fantastisch. Was meinst du, Liz?“
    „Ganz süß“, antwortete sie und war sich dabei durchaus bewusst, dass das die Untertreibung des Jahres war. Das Mansardenzimmer war geräumig, lichtdurchflutet und einfach nur entzückend. Die Wände zierten dezente cremefarbene Seidentapeten mit türkisfarbenen Akzenten, farblich abgestimmt mit den schweren Vorhängen am Fenster und einem zweisitzigen Sofa. Es gab einen antiken Sekretär, einen goldgerahmten Standspiegel und einen Waschtisch mit Marmorbecken. Doch das Wundervollste war das Bett aus fast schwarzem Holz, an dessen Kopf-und Fußteil filigrane Perlmuttintarsien eingearbeitet waren, die, in kunstvollem Zusammenspiel mit dem dunklen Holz, langschwänzige schwarz-weiße Vögel im Sitzen und im Flug darstellten.
    „Liz, komm und sieh dir das an!“
    Elizabeth folgte Daniels begeisterter Stimme ins Bad. Er stand an einer freistehenden Badewanne mit Löwenfüßen und strich mit den Fingerspitzen über die goldfarbenen Armaturen. Mit großen Augen sah er Elizabeth an, wie ein kleiner Junge, der um Süßigkeiten bettelt.
    „Okay, okay. Wir nehmen es“, lenkte sie lächelnd ein und lehnte sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen. Das Zimmer war einfach zu hübsch, um sich weiter dagegen zu sträuben.
    „Es kostest einhundertdreißig Euro pro Nacht“, informierte sie Carla vom Flur her. „Frühstück ist inklusive. Wenn sie möchten, können Sie sich von meiner Tante ein Menü kochen lassen. Das kostet extra, aber sie ist eine sehr gute Köchin. Eine … wie heißt das … eine Zauberin.“
    „Danke, aber wir essen außerhalb“, sagte Elizabeth forsch, was ihr einen strafenden Blick von Daniel einbrachte, den sie rundheraus ignorierte.
    Nachdem sie offiziell eingecheckt hatten, zogen sie los, um ihre Sachen aus dem Auto zu holen. Wie Daniel vorgeschlagen hatte, nahmen sie nur eine Reisetasche mit dem Nötigsten mit. Auf dem Rückweg kehrten sie in einer rustikalen Trattoria ein, die für ihre unverschämt gute Pasta berühmt war. Elizabeth war heilfroh, dass noch ein ausgedehnter Fußmarsch vor ihnen lag, denn einen Verdauungsspaziergang hatte sie nach dem üppigen Essen mehr als nötig.
    Sie ließen sich Zeit mit dem Heimweg und setzten sich eine Weile auf die Spanische Treppe, wo Daniel sich noch ein Eis gönnte, während Elizabeth sich damit begnügte, an seine Schulter gekuschelt das bunte Treiben zu beobachten und dem melodischen italienischen Stimmengewirr um sie herum zu lauschen. Als sie leicht fröstelte, legte Daniel wärmend beide Arme um sie und flüsterte: „Lass uns zurück gehen. In der Pension wartet ein heißes Bad.“
    „Ich nehme an, du meinst damit nicht nur die Wassertemperatur, oder?“, kicherte Elizabeth, drückte sich an ihn und küsste seinen Hals.
    Den restlichen Weg legten sie eng umschlungen zurück. Elizabeth ließ Daniel auch nicht los, als sie ins Casa Rosa e Vincenzo zurückkamen und das hatte nur zweitrangig etwas damit zu tun, dass sie für Carla ein Zeichen setzten wollte.
    Doch nicht die junge Frau stand hinter dem Empfangstresen, sondern eine zierliche ältere Dame. Ihr kurzes, lockiges Haar war mit grauen Strähnen durchzogen und sie trug ein schlichtes schwarzes Kleid mit kurzen Ärmeln. Elizabeth war sich sicher, dass es sich bei ihr um Rosa handelte und dass sie es gewesen war, die Carla angewiesen hatte, ihnen das Mansardenzimmer zu geben. Rosa war gerade dabei, zwei Frauen mittleren Alters einzuchecken. Neben ihr stand der Mann, denn Elizabeth schon früher am Abend gesehen hatte. Der alte Herr schien Rosa genauestens auf die Finger zu schauen. Das war dann wohl Vincenzo.
    Während Daniel einmal mehr sein

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