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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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dass Carla auch nach Wochen noch nicht fündig geworden ist.“
    „Vielleicht, weil die Beute in irgendetwas verborgen ist, das Rosa von hier in ihr neues Schlafzimmer mitgenommen hat“, überlegte Elizabeth und dachte dabei vor allem an die zahlreichen Fotografien an der Wand von Rosas Zimmer „Irgendein Erinnerungsstück, das sie nie wegwerfen würde.“
    Daniel schüttelte den Kopf. „Dann hätte Vincenzo es uns gegenüber anders formuliert“, sagte er mit Überzeugung. „Es ist noch hier.“ Er stand auf und zog seine Jeans an. Als er sich umdrehte und Elizabeth noch immer im Bett sitzend vorfand, sagte er ungeduldig: „Kommst du, oder was?“
    Ergeben seufzend kämpfte sich Elizabeth aus der warmen Bettdecke und zog nicht nur Hose und T-Shirt an, sondern schlüpfte auch in ihre graue Strickjacke. „Womit willst du anfangen?“
    Daniel sah sich im Zimmer um und dreht sich dabei einmal im Kreis. „Mit dem Sekretär“, entschied er dann.
    „Was ist mit Vincenzos Hinweis?“, fragte Elizabeth, während sie Daniel half, das antike Möbelstück von der Wand wegzurücken. „Rossinis Silberdieb.“
    „Ich habe keine Ahnung, was das bedeuten soll“, gestand Daniel, in die Hocke gehend. So wie Elizabeth früher am Abend Rosas Frisierkommode untersucht hatte, inspizierte er nun die Rück- und Unterseite des Sekretärs. „Hast du eine Idee?“
    „Die einzige Idee, die ich bisher dazu hatte, war, dass Spiegel früher aus Silber hergestellt wurden.“ Sie sah zu dem goldgerahmten Standspiegel. „Vielleicht wurde dieser Spiegel ja von einem Signore Rossini hergestellt …“ Während Daniel sich also weiter dem Sekretär widmete, besah sich Elizabeth den Standspiegel. Die Rückseite, den Fuß und den Rahmen. Ohne Erfolg. Sie kratzte sogar etwas Farbe vom Rahmen, um zu prüfen, ob es sich tatsächlich nur um Holz und nicht etwa um pures Gold handelte.
    „Ich versuch´s mal im Bad“, verkündete Daniel, nachdem er den Sekretär wieder zurück geschoben und den alten Waschtisch samt Marmorbecken einer genauen Musterung unterzogen hatte. „Carla kam gestern Abend aus dem Bad, als wir sie überrascht haben. Vielleicht hat sie dort noch nicht so intensiv gesucht.“
    Zwischenzeitlich widmete sich Elizabeth den Bodendielen. Auf allen vieren arbeitete sie sich durch das Zimmer und suchte nach lockeren, quietschenden Bohlen. Selbst die Bretter unter dem Bett tastete sie ab, doch nachdem sich kein einziges bewegen ließ, hockte sie sich, Wollmäuse von ihrer Brust zupfend, neben das Bett und ließ den Blick schweifen. Ihre Augen wurden von einem silbrigen Blitzen angezogen. Es stammte von einem der Perlmutteinlassungen im Fußteil des Bettes, in dem sich das Licht der Deckenleuchte fing. Das Perlmutt gehörte zum gespreizten Flügel eines schwarz-weißen Vogels mit langem, eleganten Schwanz.
    „Rossinis Silberdieb.“ Elizabeth meinte förmlich das Klicken in ihrem Kopf zu hören. „Respekt, Vincenzo“, flüsterte sie anerkennend, bevor sie „Danny!“ rufend in die Höhe schoss.
    Eine Sekunde später stand er neben ihr. „Hast du was gefunden?“, wollte er aufgeregt wissen.
    Elizabeth strahlte ihn an. „Sagt dir Gioachino Rossini etwas?“
    Daniel schüttelte stirnrunzelnd den Kopf.
    „Er war Komponist“, klärte Elizabeth ihn auf. „Von ihm stammt zum Beispiel Der Barbier von Sevilla . Sowie die Oper über einen sehr berühmten Silberdieb.“ Sie zeigte mit dem Daumen über ihre Schulter zurück auf das Bett. „Sehen diese Vögel für dich zufällig aus wie Elstern?“
    Verdutzt sah Daniel auf die filigranen Vögel aus dunklem Holz und Perlmutt. „Die diebische Elster“, flüsterte er, als ihn die Erkenntnis traf. Dann brach er in Lachen aus, schlang seine Arme um Elizabeth und hob sie hoch. „Oh, ich liebe dich, Oxford!“ Übermütig wirbelte er sie herum. „Du bist brillant!“ Er setzte sie ab, und sie begannen eilends, das Bett abzusuchen.
    Doch wieder war ihnen kein Erfolg vergönnt. Sie konnten nichts finden, weder am massiven Holzrahmen, noch am Lattenrost. Nachdem sie die Matratze wieder an ihren Platz gelegt hatten ließ sich Elizabeth enttäuscht auf die Bettkante sinken. „Vielleicht hat Vincenzo es ja in die Matratze eingenäht“, seufzte sie. Die Vorstellung, die Matratze aufzuschlitzen, behagte ihr gar nicht.
    „Hm“, machte Daniel, der mit den Fingerspitzen an den Perlmutteinlassungen entlang strich. „Oder etwas befindet sich hier drunter … Wir brauchen etwas Flaches und

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