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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Tom Nowak gehört der Hintern versohlt … Was für ein Depriwetter … Oh, Mann, diese Augen! ...
     
    Und so ging das den ganzen Heimweg lang.
    Zuhause angekommen ließ ich mir hoffnungsvoll ein Lavendel- Schaumbad ein und nahm mir vor, am Abend ins ‚High End‘ zu gehen, komme, was wolle …
    Außerdem ermahnte ich mich, den ganzen Unsinn mit Finn Flanagan zu vergessen.
    Ich hatte mich noch nie auf den ersten Blick verliebt!
    Wenn ich es genau nahm, hatte ich mich bisher weder auf den ersten noch auf den zweiten oder sonstigen Blick verliebt, und das war die verdammte traurige Wahrheit.

Ablenkung
     
    Das ‚High End‘war ein beliebter Musikclub in Kreuzberg. Berliner Live-Bands unterschiedlicher Stilrichtungen traten dort auf. Der Eintritt war meist frei oder kostete höchstens fünf Euro, und die Drinks waren erschwinglich genug für einen geplanten Vollrausch, weshalb der Laden auch immer gerammelt voll war.
    Toms Band hieß ‚TurkTrash‘.
    Sie machten eine Mischung aus Hardrock und Blues mit melodischen Einflüssen aus der Klassik, für die hauptsächlich Toms Gitarrensoli zuständig waren. Manchmal gefiel mir ihre Musik ganz gut, und manchmal fand ich sie irgendwie zu schwülstig, aber es kam wirklich nur auf meine Tagesform an.
    ‚TurkTrash‘ hatten einen völlig durchgeknallten, türkischstämmigen Sänger - Metin - der sich für den wiedergeborenen Jim Morrison von den legendären Doors hielt. Metin und Tom gerieten sich wegen dieser Jim Morrison Allüren mindestens einmal im Monat richtig übel in die Haare. Den beiden anderen Bandmitgliedern, Bassist Sven und Drummer Joe, war so ziemlich alles so ziemlich piepegal. Sven und Joe sprachen, wenn es hoch kam, zwei Sätze pro Woche. Sie waren die größten Langweiler, die ich kannte. Ich mutmaßte, dass sie permanent zugekifft waren, was übrigens weitaus netter war, als sie für grenzdebil zu halten.
     
    Der Gig hatte noch nicht begonnen.
    Ich bestellte ein Bier und versuchte, mit aller Macht, mich gut zu fühlen. Ich sah Tom neben der Bühne stehen und ging kurz entschlossen zu ihm rüber.
    »Na, Tommy, alles klar?«
    Er hatte diese typischen, schwarzen Rocker-Lederhosen an, und trug darüber ein enganliegendes, olivfarbenes T-Shirt und einen mit runden Silberscheiben verzierten Ledergürtel. Seine schulterlangen, aalglatten, schwarzen Haare glänzten im bunten Licht der Bühnenbeleuchtung.
    Äußerst widerständig musste ich mir insgeheim mal wieder eingestehen, dass Tom auf eine unübersehbare Weise extrem gut aussah. Extrem!
    Ich redete mir allerdings weiterhin selbstgefällig ein, dass ich immun gegen seine sexy Ausstrahlung sei, und das war ich auch, zumindest noch …
    »Hey, Valerie, na? Cool, dass du gekommen bist«, sagte er mit einem knappen Lächeln, das seine Augenpartie schnell wieder ausschloss. Er war völlig angespannt.
    »Tja, wir haben ein Problem … wegen Metin!«
    Als Zeichen seines massiven Unmuts verschränkte er die Arme vor der Brust. Dabei fiel mir dummerweise auch noch auf, wie breit und durchtrainiert seine Brust war. Ich fragte mich, wie das sein konnte, da ich nicht davon ausging, dass Toms Lifestyle Sport mit einschloss. Vermutlich war es die ständige Schlepperei mit den Instrumenten und den schweren Verstärkern, was ihn trainierte ...?
    »Wieso?«, fragte ich neugierig.
    »Naja, weil er ... er ist, wie sagt man … ver-scholl-en!«
    Er betonte jede Silbe von »verschollen« mit einer extra Portion Ärger in der Stimme. Ich starrte ihn ungläubig an: »Wie jetzt ‚verschollen‘?«
    »Nicht auffindbar, dieser Spacko!«, antwortete er mit blitzenden Kohleaugen.
    Tom blickte grimmig in die Menge, die sich vor der Bühne versammelt hatte und auf die Band wartete. Die Stimmung drohte zu kippen.
    »Der Typ macht mich voll aggro«, knurrte er jetzt. »Der will, dass man ihn auf die Bühne schleift, wie sie es mit Morrison tun mussten.«
    Jetzt musste ich unweigerlich kichern.
    »Der taucht schon rechtzeitig auf, keine Bange!«, versuchte ich ihn zu beruhigen.
    Ha, Pustekuchen! Aber so was von …
     
    Es wurde ein ganz lausiger Gig.
    Tom musste notgedrungen selber singen, und das klappte aufgrund seines grenzenlosen Ärgers nicht besonders gut. Die immense Wut auf die Unverlässlichkeit seiner Bandmitglieder hatte ihm deutlich auf seine ansonsten sehr ansprechende Gesangsstimme geschlagen, und er vergaß Textstellen, weil er sich nicht gut konzentrieren konnte.
    Sven und Joe mussten überredet werden, damit sie

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