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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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beruhigender gewesen, aber so musste ich mich für meine abtrünnigen Gedanken beinahe schämen.
    Ich unterbrach seine gutgemeinten Stimulierungsversuche zwischen meinen Beinen. »Lass mal, Tommy. Ich kriege jetzt echt keinen, du weißt schon … also, ich krieg jetzt keinen Orgasmus zustande, wirklich nicht, sorry.«
    Er sah mich verdattert an, wischte sich mit dem Handrücken die Lippen trocken und zuckte schließlich enttäuscht mit den Schultern.
    »Tut mir leid«, sagte er, versuchte ein wenig zu lächeln und sah dabei so unschuldig aus, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    »Ist schon gut, ist doch keine Sache, oder? Ich fand‘s so auch schön, wirklich, bin nur, weißt du, irgendwie total durch den Wind. Es hat absolut nichts mit dir zu tun!«
    Er machte ein skeptisches Gesicht und gab ein nichtssagendes »Hm« von sich.
    Einige Sekunden lang schwiegen wir uns an, dann sagte er: »Patrick hat erzählt, dass du nichts mehr ziehst, was ich … äh … absolut cool finde. Ich hab auch schon ewig nichts mehr gezogen, und das soll eigentlich auch so bleiben. Aber heute Abend, während des Soundchecks, hat mir so eine magersüchtige Braut astreines Koks zugesteckt … einfach so. Keinen Schimmer, was das sollte, äh na ja, kann's mir schon denken, warum. Aber, egal, also, wir … wir könnten uns das Zeug geben, nur wenn du willst, natürlich, ich meine, wenn es schon mal da ist … Ist mir ja quasi zugeflogen. Was meinst du, hm?«
    Er kam aus der Rückenlage mit einem beeindruckenden Kip-Up auf die Beine, schlüpfte in seinen khakifarbenen Boxer-Slip und rannte aus dem Zimmer, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich starrte schmunzelnd an die Decke und entdeckte die vielen aufgeklebten kleinen und großen, grellgelben Sternchen und den großen Sichelmond.
    Wow, dachte ich verblüfft , Tom Nowak schläft unter einem Sternenzelt .
    Und plötzlich war es wieder da, dieses seltsame Gefühl, als wäre die Realität nicht real und ein Widerspruch in sich.
    Ich hörte die Toilettenspülung, kurz darauf kam Tom wieder zurück und warf sich neben mich auf das Bettlager.
    »Okay!«, sagte ich, »… okay, okay, okay!«, und setzte mich auf, kroch in dem Chaos aus bekritzelten, losen Notenblättern, zerfledderten Büchern, Klamotten und leeren Cola- und Bierflaschen herum und fischte nach meinem Slip und meinem T-Shirt.
    »Okay, Tommy, du gemeiner Verführer, dann leg uns doch zwei Lines. Ich glaube, mich hat‘s echt erwischt! So `ne Scheiße, was! Ich meine, es fühlt sich irgendwie so an, verdammt.«
     
    Tom rollte einen Geldschein zu einem Röhrchen zusammen und zog sich damit den Stoff abwechselnd durch beide Nasenlöcher rein, sein Brustkorb schwoll an, dann atmete er laut aus und grinste frech und durch und durch verwegen.
    Was für ein Windhund , dachte ich nur, als ich ihn so vor mir sah, mit seinen zerzausten Haaren und dem Blitzen und Funkeln in seinen schwarzen Augen.
    »Was hat dich erwischt, hm?«, fragte er, skeptisch bis zu Rand.
    Er reichte mir das Geldschein-Röhrchen und den Handspiegel, auf dem er die Lines gelegt hatte, vorsichtig rüber.
    »Also, was hat dich denn so erwischt«, versuchte er es noch mal, diesmal etwas unverkrampfter und zog die Augenbrauen abwechselnd hoch und runter, als würde er einen absurden Zirkustrick vorführen.
    Er hatte mir eine wirklich lange, fette Line gelegt. Sie kam mir völlig hammermäßig vor, aber ich zog sie trotzdem.
    Egal , dachte ich, eine Dummheit mehr oder weniger ...
    Meine Nase brannte für einige Sekunden ganz fürchterlich, meine Augen tränten. Dann merkte ich, wie mir der Stoff bitter den Rachen herunter lief. Ich schluckte.
    Tom wartete immer noch auf seine Antwort und beäugte mich aus zusammengekniffenen Augen.
    »Ich glaube, ich bin sowas wie … wie … verknallt oder so?«, sagte ich mit einem vom Koks verzogenen Gesichtsausdruck. Dann seufzte ich laut und fügte hastig hinzu: »Aber, keine Angst, Tommy, nicht in dich!«
    Tom ließ sich wieder neben mich auf den Rücken fallen und starrte in die Luft. »Das wär auch ein Wunder gewesen«, meinte er mit einem künstlichen Lachen. »In mich verknallt man sich nicht!«
    Wie bitte?
    Ich knuffte ihn neckisch in den Oberarm. »Ach komm, erzähl nicht! Da habe ich aber ganz andere Geschichten gehört. Du sollst doch dauernd was am Köcheln haben.«
    Ich wollte ihn ein wenig aufziehen, weil es Spaß machte und er auf eine Art süß war, die ich nicht ignorieren wollte.
    »Hey, alles nur mehr Schein als

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