Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
grinste dabei von einem Ohr zum anderen. Er liebte es, diese Seite von Remi miterleben zu dürfen. Schon in Chays Nähe hatte er ihn scherzend und kabbelnd erlebt, aber das hier war mit dem nicht zu vergleichen. Das hier war wirklich… echt. Und offen. Was auch immer ihn zuvor beschäftigt hatte, nachdem sie über seine Highschool-Tage gesprochen hatten, hatte sich in Luft aufgelöst.
»Arschgesicht.« Sterling riss Gras aus dem Boden und warf es Remi entgegen.
Remi drehte den Kopf zur Seite und stieß Sterlings Schenkel mit seinem eigenen an. »Kröte.«
Mit einem Lächeln leckte sich Remi über die Lippen. Jake konnte sein Spiegelbild in der glänzenden, goldenen Oberfläche seiner Oakley -Gläser sehen. Noch ehe Jake seine Absicht erkannte, packte Remi ihn auch schon am Knöchel und zog daran.
»Shit!« Jake beugte sich nach vorne, um nicht auf seinem Hintern zu landen. Er fing sich mit den Händen ab, die rechts und links von Remis Kopf im Gras landeten. Sein Gesicht schwebte nur Zentimeter vor Remis, seine Sonnenbrille rutschte ein Stück nach unten und baumelte von seinen Ohren.
Sterling brach in schallendes Gelächter aus, aber es schien wie aus weiter Ferne zu kommen. Jake konnte sich auf nichts anderes konzentrieren als auf seinen Gefährten, der so dicht vor ihm war. Auch Remi ließ das Ganze nicht kalt. Sein Atem kam abgehackt und der Geruch seiner Erregung schwängerte die Luft. Ein leiser Laut der Überraschung entkam seinen Lippen und strich über Jakes Gesicht.
Blut rauschte in Jakes Schwanz und die Muskeln in seinem Bauch verspannten sich voller Vorfreude. Seine Sicht wechselte ins Schwarz-Weiße. Er wollte sich gegen den geschmeidigen Körper unter sich pressen und Remis volle Lippen erobern. Ganz leicht legte Remi den Kopf in den Nacken, den Mund ein wenig geöffnet, sodass die Spitzen seiner Fangzähne zwischen den Lippen hervorblitzten.
Dann schüttelte er den Kopf und riss sich dadurch aus seiner Lethargie. Er lachte leise – »Erwischt.« – und legte seine Hände auf Jakes Schultern, um ihn zur Seite zu schieben.
Widerstrebend rollte sich Jake auf den Rücken neben Remi. Was hätte Remi wohl gemacht, wenn Jake ihn geküsst hätte? »Arschloch.«
Inzwischen überschlug sich Sterling fast vor Lachen, der Jakes und Remis Bedrängnis gar nicht mitzubekommen schien, ehe er Remi eine Hand entgegenstreckte. »Der war gut.«
Lachend schlug Remi in die Hand seines Bruders ein, aber der Geruch nach Verlangen umhüllte ihn noch immer. Jake wusste verdammt gut, dass Remi genauso hart war wie er selbst. Das war gleichzeitig beruhigend und verwirrend.
Möglicherweise würde es gar nicht so schwer sein, ihn zu seinem Gefährten zu machen, wie er am Anfang gedacht hatte. Er fragte sich, ob Remi damit klarkommen würde, dass er mehr sein wollte als nur ein Freund.
***
Jake konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal so viel Spaß gehabt hatte. Nachdem sie genug Football gespielt hatten, hatten sie Mittag gegessen und waren anschließend zu Remis Wohnung gefahren, wo sie alle nacheinander unter die Dusche gesprungen waren. Glücklicherweise hatte Jake Sachen zum Wechseln eingepackt.
Als sie sich später ein paar Videospielen widmeten, wurde er von Sterling und Remi vernichtend geschlagen. Anschließend setzte er sich zurück und sah den Brüdern dabei zu, wie sie sich bekriegten und sich abwechselnd ihren Sieg unter die Nase rieben. Sie bestellten Pizza und wühlten sich durch Remis DVD-Sammlung. Die Zeit flog nur so, wie es immer der Fall zu sein schien, wenn man Spaß hatte.
Jetzt saßen er und Remi auf dem Sofa in Remis kleinem Wohnzimmer und jammerten darüber, dass sie so viel gegessen hatten. Gerade sahen sie sich das Ende von Das Tier an, während Sterling bereits auf dem Boden schlief.
»Oh Mann. Was für ein Tag.« Remi ließ den Kopf in den Nacken fallen und legte die Hände übers Gesicht, während der Abspann über den Bildschirm flimmerte. Er nahm die Hände wieder runter, setzte sich aufrecht hin und wandte sich Jake zu. »Danke.«
»Wofür?«
»Dafür, dass du mich heute Morgen runtergeholt hast. Dass du den Tag mit uns verbracht und mir geholfen hast, Sterling aufzumuntern.«
»Sieht nicht so aus, als würde Sterling viel Aufmunterung brauchen. Irgendetwas sagt mir, dass der Kleine sogar Spaß an einem Versicherungslehrgang hätte.« Remi war derjenige gewesen, dessen Laune etwas angehoben werden musste.
Remi sah zu Sterling hinunter und ein liebevolles Grinsen
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