Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
schaute hinaus. »Oh, dieser Hund ist so tot.«
Remi lachte leise und musterte die Schüssel. Darin türmten sich Kartoffelstücke in allen nur erdenklichen Größen. »Hey, Bit. Warum hast du die nicht mit einer Schneidemaschine geschnitten?«
»Eine Schneidemaschine?« Keaton trat zurück an die Spüle, nahm das Messer wieder auf und griff nach einer neuen Kartoffel.
»Ja, das ist eine Maschine mit einer kreisförmigen Klinge, schneidet auch Brot oder Aufschnitt, und das in wunderbare Vierecke.«
Keaton attackierte noch immer die Kartoffel, schaute Remi aber an. »Woher zum Teufel weißt du so viel übers Kochen?«
Remi zuckte die Schultern. »Wir wechseln uns auf der Feuerwache beim Kochen des Abendessens. Was gibt's zu den Pommes?«
»Hamburger.«
»Ham…« Remi schüttelte den Kopf. »Ich dachte, du hast genug von Burgern und Pizza.«
»Hab ich auch«, grummelte Keaton. »Aber das sind die beiden einzigen Sachen, die ich kochen kann. Irgendwo muss ich ja anfangen.«
Nachdem er die Kartoffel zerkleinert hatte, fügte er die Stücke der Schüssel hinzu. »Wo ist Chay?«
Keaton schüttelte den Kopf und drehte das Gesicht wieder zu Remi. »Im Bü– Au! Scheiße!« Das Messer fiel klappernd in die Spüle, gefolgt von dem dumpfen Aufprall der Kartoffel. Blut lief über seine Handfläche.
Remi griff nach Keatons Handgelenk. »Lass mich mal sehen.« Er zog Keatons Hand unter das laufende Wasser und benutzte seinen Daumen, um das Blut wegzuwischen. Er nahm das Geschirrhandtuch von Keatons Schulter, um seine Hand zu trocknen und sich die Wunde genauer ansehen zu können, aber da war kein Schnitt. Was zum Teufel?
Er zog Keatons Arm dichter an sein Gesicht heran, überzeugt davon, dass irgendetwas mit seinen Augen nicht stimmte. »Wo ist der Schnitt hin?«
Keaton zog seine Hand weg, um sie sich selbst genauer anzuschauen. Seine Brauen zogen sich zusammen. »Ich weiß, dass ich mich geschnitten habe. Du hast das Blut doch auch gesehen, oder? Ich meine, wir heilen zwar schnell, aber nicht sofort. Das ist einfach nur verdammt – Oh mein Gott! Das ist es, das ist deine Gabe. Du bist ein Heiler.«
Das Telefon klingelte.
Keaton starrte Remi mit offenem Mund an. Dann griff er um Remi herum und nahm das schnurlose Telefon von der Anrichte. »Hallo?«
Die folgenden Worte blendete Remi einfach aus. Was war hier los? Letzte Nacht, nachdem er die Jungs angefasst hatte, hatten sie sich besser gefühlt. Dago hatte seine Rippen geschont. Nachdem er einen Blick darauf geworfen hatte, war Remi sicher gewesen, dass sie gebrochen waren, zumindest eine oder zwei davon. Aber Dago hatte fast augenblicklich weniger verletzt gewirkt und obendrein kaum blaue Flecken gehabt. Remi hatte noch mal genauer hingesehen und vermutet, dass er sich wohl geirrt hatte, aber jetzt…
»Remi, das war Rhys. Er sagte mir, ich soll dir sagen, dass Sterling –«
Oh mein Gott. Sterling! Remi stürzte auf die Tür zu, während er in seiner Hosentasche bereits nach den Schlüsseln kramte. Verdammte Scheiße, was, wenn er verletzt war? Warum hatte Remi nicht gewartet, bis sein Handy aufgeladen war, bevor er hergekommen war?
»Remi, warte.« Keaton hielt ihn am Arm zurück. »Jake war da und hat Sterling eingesammelt.«
Sterling ist okay. Er ist bei Jake. Jake wird nicht zulassen, dass ihm jemand was tut. Remi wiederholte die Worte immer und immer wieder in seinem Kopf, um irgendwie sein rasendes Herz zu beruhigen. »Was dagegen, wenn ich mal dein Telefon benutze?«
Keaton reichte es ihm. »Hier.«
Er wählte die Nummer von Jakes Handy. Jake ging beim ersten Klingeln dran. »Es geht ihm gut. Wir sind auf dem Weg zu deiner Wohnung.«
Im Hintergrund hörte er Sterling lachen. Oh, Fuck. Er schlug die Faust auf die Küchenanrichte und stieß gleichzeitig den Atem aus, den er unbewusst angehalten hatte.
***
»Er hat Mom geschlagen, weil ich auf ein paar Drinks im Hell's Kitchen gewesen bin?«, fragte Remi und ließ sich auf der Couch nach hinten fallen. Er konnte nicht ganz glauben, was er da hörte. Dirk war ein Psychopath. Warum machte seine Mom so etwas mit? Und warum tat sie Sterling das an?
Nickend stützte sich Sterling nach hinten auf dem Wohnzimmerfußboden ab, auf dem er saß. »Er hat sie gefragt, was du vorhast und warum du in so einer Spelunke herumhängst. So hat die ganze Sache angefangen, dann hat er damit weitergemacht, wie wertlos sie ist.« Sterling warf einen schnellen Blick zu Jake hinüber, dann zurück zu Remi, bevor er
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