Soulmates - Ruf des Schicksals
sichergehen. Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch«, murmelte er und drückte das Gespräch weg. Er wandte sich wieder seinen Zuhörern zu und lächelte. »Ich entschuldige mich nochmal für die Störung. Gibt es irgendwelche Fragen?«
Keiner hob die Hand.
»Okay, das war's dann für heute. Wir sehen uns nächsten Dienstag. Schönes Wochenende.«
Während Keaton seine Sachen zusammenpackte, strömten die Studenten hinaus. Er schenkte ihnen nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit, bis er einen fremden Wolf witterte. Er hatte noch nie einen Wolf in einem seiner Kurse gehabt. Als der letzte Student den Raum verließ, sah er auf, und bemerkte einen Mann, der am Eingang stand.
Er war groß, mit unglaublich breiten Schultern, indianischer Abstammung, etwa Mitte dreißig und hatte kurze, schwarze Haare. Neben ihm würde selbst Chay schmächtig aussehen. Er war nicht im klassischen Sinne gutaussehend, aber auf eine raue, maskuline Art durchaus attraktiv. Er sah gefährlich aus und war ganz eindeutig ein Wolf.
Keaton räusperte sich. Er hatte nicht vor, den Schwanz einzuziehen, war aber doch ein wenig besorgt. Er war stärker als der andere Wolf, aber er hasste es, zu kämpfen. Auf einmal hatte er das dringende Bedürfnis, Chay anzurufen.
»Dr. Reynolds?«, fragte der Fremde beim Eintreten.
»Ja?« Keaton richtete sich auf. Er spürte zwar keinerlei Feindseligkeit bei dem anderen, doch falls der Kerl verrückt genug war, ihn umbringen zu wollen, würde er das wohl auch nicht.
Der Mann strecke die Hand aus und räusperte sich. »Ich bin Jacob Romero. John Carter schickt mich.«
John Carter? Chays… sein neuer Alpha? Argwöhnisch beäugte Keaton die Hand und trat einen Schritt zurück.
»Ich verstehe nicht.«
Jacob lächelte verlegen und ließ die Hand sinken. »Er hat mich gebeten, ein Auge auf Sie zu haben. Sein Beta, Joe Winston, war ihretwegen sehr besorgt und hat darum gebeten, Ihnen einen Leibwächter zuzuweisen.«
Wow. Joe hatte ihm einen Bodyguard besorgt? »Ich verstehe.« Er nahm sein Handy vom Gürtel. »Wenn Sie mich einen Moment entschuldigen würden?«
Jacob nickte. »Na klar. Brauchen Sie die Nummer vom Alpha oder rufen Sie Joe an?«
»Joe.« Keaton ging einige Schritte zurück, behielt den anderen Wolf aber im Auge. Er hatte zwar das Gefühl, dass der Mann ihm die Wahrheit gesagt hatte, aber er wollte auf Nummer sicher gehen. Außerdem hatte er Chay das versprochen.
Er fand die Nummer des Hausanschlusses der Winstons und hätte sie beinahe schon angewählt. Dann überlegte er es sich anders. Womöglich würde Lena zu Hause sein. Schnell suchte er Joes Handynummer heraus und wählte stattdessen diese.
»Hey, Keaton, was gibt's? Alles klar?«
Keaton musste fast grinsen. Chay hasste es, wenn Joe die Rufnummernerkennung nutzte und den Anrufer sofort beim Namen ansprach. »Ja, Joe, alles prima. Hör zu, kennst du einen Jacob Romero?«
»Dad«, korrigierte ihn Joe.
»Was?« Keaton runzelte die Stirn.
Jacob hob eine Braue.
Joe kicherte. »Du sollst mich doch Dad nennen. Und ja, ich kenne Jake. Ich schätze, das heißt, du hast die Nachricht, die ich dir auf der Mailbox hinterlassen habe, noch nicht abgehört?«
Er hatte seine Nachrichten heute noch nicht kontrolliert, weil er davon ausgegangen war, dass ohnehin alle von Chay waren, der sich seinetwegen Sorgen machte.
Keaton grinste. »Nein, hab ich nicht. Und sorry, ich vergaß… Dad. Jacob sagt, er ist als mein Bodyguard hier?«
»Ist er. John und ich haben das letzte Nacht besprochen, nachdem wir erfahren haben, dass du vergiftet wurdest.«
Keaton nickte. »Okay, ich wollte nur sichergehen.«
»Kein Problem. Wenn du sonst noch was brauchst, schrei einfach. Ich würde gern noch etwas plaudern, aber ich muss los. Lena hat mich aufs Dach geschickt, um die Antenne zu reparieren.«
»Pass auf dich auf. Wir sprechen uns später.«
»Bis später, Junge.«
Keaton legte auf und steckte das Handy zurück. »Na dann, Jacob…«
»Jake, bitte.«
»Okay, Jake. Hast du schon zu Mittag gegessen?«
Jake schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe den ganzen Morgen darauf geachtet, in deinem Windschatten zu bleiben.«
Keaton lachte. »Verdammt gute Arbeit. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, bevor du einen Fuß hier reingesetzt hast. Was hat dich dazu gebracht, dich vorzustellen?« Er schwang sich den Rucksack auf die Schulter und bedeutete Jake, ihm zur Tür raus zu folgen.
Jake trat nach draußen und wandte sich ihm zu. »Meine Neugier hat
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