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Spademan: Thriller (German Edition)

Spademan: Thriller (German Edition)

Titel: Spademan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Sternbergh
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dass du möglicherweise die Kavallerie benötigst.
    Macht ihr beiden das öfter? Die privaten Meetings anderer Leute sprengen?
    In der Regel nicht. Aber wenn es mal nötig ist, dann ist Rick definitiv der Beste. Er kennt alle Löcher im Zaun, durch die man hindurchschlüpfen kann. Ich habe die Überraschung auf ihren Gesichtern sehr genossen.
    Du meinst auf den Gesichtern, in die du nicht deine kleine Spielzeugaxt geschlagen hast?
    Mark zuckt mit den Schultern.
    Hey, in der realen Welt bin ich vielleicht keine große Hilfe, aber wenn du ausreichend Zeit im Bett verbringst, lernst du dabei den einen oder anderen Trick.
    Ist es das, was du dort den ganzen Tag treibst? Herumfliegen und andere Leute in Stücke hacken?
    Nein. Das war eine spezielle Showeinlage nur für dich. Obwohl ich ab und zu gerne mal meine Flügel spreize.
    Ich nicke in Richtung von Marks Bett.
    Wenn du so ein Luxusgeschoss wie das hier hast, warum zum Teufel fährst du dann den ganzen Weg runter nach Chinatown?
    Du kennst mich. Ich bin gerne dort, wo Menschen sich versammeln. Ich finde Trost bei Gleichgesinnten.
    Persephone kommt aus dem Schlafzimmer geschlurft. Sie trägt eine Trainingshose. Kratzt sich ihre vom Schlaf zerdrückten Locken.
    Morgen. Hab ich was verpasst?
    Sie erspäht meinen Bagel.
    Gott, ich bin am Verhungern. Krieg ich auch einen?
    Ich reiche ihr meinen.
    Hübsche Trainingshose. Was ist aus der Schlangenlederhose geworden?
    Sie runzelt die Stirn.
    Die Nähte sind aufgeplatzt.
    Da ich mir inzwischen einigermaßen sicher bin, dass uns keine professionellen Killer mehr verfolgen, zumindest nicht in der schäbigen Alltagswirklichkeit, beschließe ich, mich von meiner gönnerhaften Seite zu zeigen und alle zu einem ordentlichen Mittagessen einzuladen. Mark schlägt die Shopping Mall nebenan vor. Sie wurde als glitzernder, verführerischer Konsumtempel erbaut, angefüllt mit allerlei Luxusgütern als Köder, aber inzwischen ist es dort nicht mehr ganz so luxuriös, und niemand beißt mehr an. Ein paar edle Restaurants haben überlebt, die sich um die Bedürfnisse der Träumer in den oberen Stockwerken kümmern und ihnen Fünf-Sterne-Menüs raufschicken, aber die Läden sind längst verrammelt, der Großteil der Mall verlassen und alles, was von den Juwelieren und Kleiderboutiquen noch übrig ist, sind die verblichenen Werbeplakate hinter Glas, die glänzende Dinge anpreisen, die man nicht länger kaufen kann. In Läden, die es nicht mehr gibt.
    Vor den leer geräumten Geschäften stehen jetzt in langen Reihen die improvisierten Stände der Händler ohne Lizenz. Und die Mall-Besitzer drücken ein Auge zu und kassieren die Miete in bar ab, weil sie wissen, dass der Straßenmarkt wenigstens etwas Laufkundschaft aus dem Park anlockt. Die früheren Geschäfte haben sich ohnehin endgültig auf die höheren Ebenen verzogen. Daher duldet man, dass die Nomaden hier einziehen, ihre Zelte aufschlagen und ihre Flagge hissen.
    Genau genommen viele verschiedene Flaggen.
    Während wir vorbeigehen, brüllen die Verkäufer, um unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie bieten ihre in den Ständen gestapelten Waren feil, von getrockneten Gewürzen über Saris bis hin zu Sjamboks, diese afrikanischen Peitschen aus Nilpferdhaut, mit denen man eigentlich Schlangen tötet und die in unseren Breiten als Selbstverteidigungswaffe dienen sollen. Zumindest preist man sie hier so an. Der Verkäufer demonstriert ihre Wirkung und lässt sie knallend durch die Luft sausen, als wir seinen Stand passieren. Das Ende der Peitsche zischt dicht an Persephone vorbei. Sie zuckt zusammen, dann flucht sie. Der Verkäufer schenkt ihr ein dämliches Grinsen. Sie zeigt ihm beide Mittelfinger.
    Wir begeben uns zum Food-Court, der aus einer Ansammlung von mobilen Ständen besteht, die von Typen betrieben werden, die sich hier durch den Hintereingang hereingeschlichen haben. An den Essensständen gibt es Gerichte für einen Dollar, Currys, Dosas und Kebabs. Lodernde Grillflammen und brutzelnde Schmorbleche. Die verführerischen Düfte von würzigen Dämpfen. Alles sieht köstlich aus, obwohl ein paar Stände Fleisch anbieten, dessen Herkunft man lieber nicht kennen möchte. Zum Glück verfolgen alle Händler dieselbe strikte Nahrungsmittel-Richtlinie: Fragen werden nicht beantwortet.
    Wir ziehen uns auf eine Bank in der Mall zurück, das heiße Essen auf dem Schoß, ohne einen Tisch zwischen uns, ein Kriegsrat mit Papptellern. Ich will gerade loslegen, da senkt Mark den Kopf, um

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