Spademan: Thriller (German Edition)
ein Dankgebet zu sprechen. Persephone tut es ihm nach. Ich beuge mich dem Druck der Mehrheit.
Mark schließt die Augen.
Herr, wir danken Dir für den Überfluss, den Du uns gewährst.
Zuerst denke ich, er macht einen Scherz.
Ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall.
Herr, ich danke Dir, dass Du über uns wachst und uns bisher geschützt hast. Lass unser Handeln an diesem Tag wie an jedem anderen zu Deinem Ruhm und Preis beitragen. Amen.
Amen.
Amen.
Ich nehme einen Bissen und stelle dann die naheliegende Frage.
Also, Harrow hat sein wahres Gesicht gezeigt. Wie sieht jetzt unser brillanter Plan aus?
Mark beäugt Persephone.
Sie sollte bei diesem Gespräch nicht dabei sein.
Ist schon in Ordnung. Sie kann das ruhig mit anhören.
Mark wirft mir einen Blick zu. Ein Blick, der besagt, dass er in emotionalen Dingen vermutlich ein bisschen qualifizierter ist als ich. Er hat recht. Trotzdem gebe ich nicht nach.
Sie kann das mit anhören.
Er runzelt die Stirn. Dann fährt er fort.
In Ordnung. Also. So, wie ich es sehe, gibt es drei mögliche Lösungen. Du gibst ihm, was er will. Du tötest ihn. Er tötet dich. Das sind die einzigen drei Möglichkeiten.
Persephone spitzt die Ohren.
Oder ich laufe weg. Das mache ich ohnehin schon die ganze Zeit. Ich muss euch ja nicht sagen, wohin ich abhaue.
Mark wischt sich den Mund ab.
Das ist keine Lösung. Das ist lediglich eine Verzögerungstaktik. Irgendwann wird es enden. Und zwar auf eine der drei Arten.
Er sieht mich an.
Bist du ein Baseball-Fan?
Nein. Jets-Fan. Aber nicht freiwillig. Familienerbe.
Also, im Baseball gibt es etwas, das von den Statistikern die drei wahren Resultate genannt wird. Es sind die drei möglichen Ergebnisse einer Spielsituation, in der es allein um die Aktionen von Pitcher und Schlagmann geht und die anderen Feldspieler keine Bedeutung haben. Also werden sie als die grundlegendsten Möglichkeiten betrachtet.
In Ordnung. Und welche sind das?
Mark zählt sie an den Fingern ab.
Ein Walk. Ein Strikeout. Ein Homerun. Das ist alles. Die drei wahren Resultate.
Ich denke an die zweite Lektion des Müllentsorgens. Man wird ihn los. Er wird dich los. Oder du stirbst.
Die drei wahren Resultate.
In Ordnung. Verstanden. Und weiter?
Mark legt eine kurze Pause ein, dann wirft er mir einen Blick zu. Ein Blick, der besagt, dass er mir nun etwas sagen wird, was er mir eigentlich lieber nicht sagen möchte.
Komm schon, raus damit.
Es gibt da noch einen weiteren Faktor.
Welchen?
Diesen Simon. Simon der Magier.
Was ist mit ihm?
Er ist ein Faktor.
Warum?
Zunächst mal steht er zwischen dir und Harrow.
Ich kann ihn aus dem Verkehr ziehen.
So wie du es in der Kirche getan hast?
Das ist nicht fair. Das war in der Sphäre. Das Ganze war nur ein Traum. Jetzt sind wir in der Realität.
Trotzdem.
Hier draußen stehe ich besser da.
Trotzdem. Ich wollte es nur gesagt haben. Er ist ein Faktor.
Du weißt ja nicht mal, was für Fähigkeiten er hier draußen hat. Oder wer er wirklich ist. Scheiße, der Kerl könnte achtzig Jahre alt sein.
Das glaube ich kaum.
Also wende ich mich an Persephone.
Was weißt du über ihn?
Simon? Du hast ihn ja gesehen.
Und?
Er ist genau das, was du vermutest.
Und das heißt?
Er ist wirklich übel. Schlimmer, als du denkst. Und hier draußen, da ist er die Hölle.
Mark unterbricht sie.
Nimmt er Geld? Kann man ihn kaufen?
Sie lacht.
Wenn du vorhast, meinen Vater zu überbieten, dann wirst du bei dieser Auktion den Kürzeren ziehen.
Ich lasse nicht locker.
In Ordnung. Also, wo liegt seine Schwachstelle?
Keine Ahnung. Wenn er eine hat, dann weiß ich nichts davon. Er ist erbarmungslos. Er ist clever. Er lässt nicht mit sich verhandeln. Und erwarte kein Mitgefühl von ihm. Oder Gnade.
In Ordnung. Keine Verhandlungen. Kein Mitgefühl. Keine Gnade. Das schränkt unsere Optionen zumindest etwas ein.
Persephone fährt sich mit beiden Händen durch die ungekämmten Locken. Zupft an einer verfilzten Haarsträhne, die sich weigert, sich zu entwirren. Sie starrt auf ihre Füße.
Dann erzähl uns ein bisschen mehr von ihm.
Er war mein Leibwächter.
Wie lange?
Bis ich davongelaufen bin.
Also ist er kein wirklich toller Leibwächter. Das ist doch zumindest schon mal etwas.
Es war nicht seine Schuld. Er sollte mich beschützen. Aber er war nicht mein Babysitter. Und ich war nicht seine Gefangene.
Und hat er seinen Job gut gemacht? Hat er dich beschützt?
Klar. Vor allen außer vor meinem Vater.
Mark streckt
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