Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Tresen.
Diesmal jedoch gleich neben die anderen Gläser und dabei schüttete ich den
Inhalt der Ampulle in Babs‘ Glas mit Lumumba . Jetzt musste ich Babs nur
noch so weit bekommen, dass sie trank!
Ich hatte die offene Ampulle einfach
wieder in meinen Ausschnitt gesteckt. Blondie machte sich soeben von Babs‘
Umarmung frei und spülte sich den Mund sogleich mit Whiskey aus. Tja, auch das
Leben eines Zuhälters war offensichtlich nicht immer einfach! Mittlerweile war
ich mir nämlich auch ziemlich sicher, dass Babs in Wirklichkeit überhaupt nicht
Piets Typ war und später, als ich Manuela in einem Brief von dieser Nacht
berichtete, schrieb sie mir zurück, dass Piet und Ricky in Wahrheit schwul und
ein Paar waren. Im Gegensatz zu Piet trank Babs jedoch nichts. Sie war auch so
schon ziemlich voll und wollte sich die Nacht wohl nicht durch noch mehr
Alkohol verderben. Also forderte ich es heraus, nahm mein Glas und rief: >>OK,
ihr habt gewonnen! Babs Verlobter war eh ein Idiot und wenn ihr beide ihr eine
Karriere als Fotomodel verschaffen könnt, dann sollte sie euer Angebot auf
jeden Fall annehmen!<<
Ich hob mein Glas und wartete. Blacky
und Blondie waren zwar überrascht, doch auch sie nahmen nun ihre Gläser und
schließlich tat Babs es ihnen nach.
>>Auf dich, Babs<<, sagte
ich und stieß mit ihr an. Sogleich war ihr Groll auf mich wieder verflogen und
sie lachte mich an, bevor sie einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas nahm. Ich
hoffte, dass die Konzentration der KO-Tropfen hoch genug war, damit der eine
Schluck ausreichte!
Keine zwei Minuten später hatte Babs plötzlich
Schweißperlen auf der Stirn und meinte, ihr sei nicht gut. Ich begleitete sie
zu den Toiletten, wo sie sich gleich auf eine Klobrille fallen ließ, ohne auch
nur im Mindesten darauf zu achten, wie diese aussah! Die Toiletten waren in den
schmalen Kabinen so eingebaut, dass man sie bei geöffneter Tür von draußen
gleich sehen konnte und Babs verzichtete auch darauf die Tür zu schließen. Sie
hatte sich mit den Händen an den Kabinenwänden abgestützt, so als befände sie
sich auf einem Schiff bei hohem Seegang.
>>Ich glaub‘ ich hab‘ doch ein
bisschen zu viel getrunken<<, lallte sie und musste aufstoßen. Bitte lass
sie die Tropfen jetzt nicht wieder auskotzen, dachte ich bei mir. Babs saß
auf dem Klo, schwitze fürchterlich und war leichenblass.
>>Ich glaub’ ich muss kotzen<<,
presste sie hervor und hielt sich schnell eine Hand vor den Mund. Aber gleich
darauf kam auch schon alles aus ihr herausgeschossen wie aus einer Fontaine und
ich konnte mich gerade noch in allerletzter Sekunde mit einem Sprung zur Seite
retten. Babs hatte sich dabei wieder an den Toilettenwänden abgestützt und
selbst ebenfalls kaum etwas abbekommen. Doch der ganze Boden draußen vor ihrem
Toilettenraum lag nun voll mit Erbrochenem. Ich hatte keine Ahnung, ob ihre
Übelkeit nun auf die Tropfen oder nicht doch eher auf den Alkohol
zurückzuführen war. Babs fing an zu heulen.
>>Jetzt habe ich mir selbst den
schönsten Abend meines Lebens ruiniert<<, jammerte sie. Ich versuchte sie
zu beruhigen. Doch Babs war überzeugt, wenn Piet sie in so einem Zustand sehen
würde, würde er es sich bestimmt nochmal überlegen und sie dann auch nicht mit
nach Deutschland zu diesem Fotografen nehmen.
>>Vielleicht ist es das Beste,
wenn ich zu Piet gehe und ihm sage, dass du dich nicht gut fühlst und dann
schicke ich die beiden weg, damit sie dich gar nicht erst so sehen?<<,
schlug ich vor.
Babs starrte mich panisch an.
>>Piet wegschicken? Aber nein!
Hast du denn nicht gehört, dass die beiden morgen wieder nach Deutschland
fahren wollen? Ich kann ihn doch jetzt nicht gehen lassen! Was ist, wenn er
nicht wiederkommt? Er weiß doch noch nicht mal, wo ich wohne!<<
Babs atmete tief durch, stöhnte und
rappelte sich dann wieder von der Klobrille auf. Sie kam aus der Kabine und
tastete sich vorsichtig an der Wand entlang zu einem der Waschbecken vor. Erstens
konnte sie kaum noch stehen und zweitens wollte sie auch nicht in ihr eigenes
Erbrochenes treten. Sie versuchte nun, sich mit aller Macht zusammenzureißen.
Ich sah, dass mein schönes Kleid nun gänzlich ruiniert war. Überall dort, wo es
mit der Klobrille in Berührung gekommen war, zeichneten sich nasse Flecken ab.
Babs besah sich im Spiegel — jedoch nur von vorne und heulte kurz auf, als sie
die verlaufene Schminke sah. Dann atmete sie einmal tief durch und hob den Kopf
etwas an.
>>Wenigstens hat
Weitere Kostenlose Bücher