Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
sauer wurde und die negative Wolke sich wieder eng um
mich legte. Wie hatte Manuela es doch so passend formuliert? Ich konnte Babs
nicht immer beschützen! Und das hatte ich auch nicht vor! Kaum
vierundzwanzig Stunden nachdem sie aus einer Misere heraus war und ihre Pässe
wiederhatte, brachte sie es fertig, sich schon wieder massive Probleme
einzuhandeln!
Wie leicht wäre es gewesen, sich nun
einfach zu verabschieden und Babs ihrem Schicksal zu überlassen! Aber was
geschah, wenn die beiden macarras Babs doch noch das Foto von Manuela zeigten
und rauskam, dass sie sogar bei uns gewohnt hatte? Na und , dachte ich
weiter, dann sage ich halt, dass Manuela gestern bei Nacht und Nebel
verschwunden ist, nachdem sie zuerst vorgetäuscht hatte, krank zu sein! Mittlerweile waren ihre Spuren verwischt und Blacky und Blondie hätten auch
keinen Grund, meine Geschichte nicht zu glauben! Ich stand nun ein bisschen
abseits und Blacky hatte offensichtlich begriffen, dass er bei mir nicht landen
konnte! Dann wurde ich jäh aus meinen Gedanken gerissen, als Babs rief, dass
sie aber noch gerne auf einen Sprung ins „St.Trop‘“ gehen würde. Blondie wollte
jedoch heim und schwärmte Babs von dem tollen Bungalow am Strand vor, den er
und Ricky hier gemietet hätten. Doch Babs blieb stur und erklärte, dass, wenn
sie schon morgen mit nach Deutschland führe, sie heute Nacht aber auf jeden
Fall noch ein bisschen feiern wollte! Ich glaubte jedoch den wahren Grund dafür
zu kennen, dass Babs nun unbedingt noch ins „St.Trop‘“ wollte. Blondie war ein
Typ mit dem man gut angeben konnte und Babs hoffte bestimmt, dass sie Hermann
noch im „St.Trop‘“ treffen würde. Statt ihn zu heiraten, hatte sie nun doch beschlossen,
es ihm heimzuzahlen! Blacky und Blondie warfen sich einen raschen Blick zu und
schließlich waren sie einverstanden, noch ins „St.Trop‘“ zu gehen. Noch war ihnen daran gelegen, Babs bei Laune zu halten! Blacky warf mir einen
fragenden Blick zu: >>Und was ist mit dir?<<
>>Was soll schon sein? Ich
komme natürlich auch mit!<<, sagte ich.
Babs hatte ihren Whiskey auf Blondies
Geheiß geleert und war nun wirklich sehr betrunken. Sie säuselte Blondie zu: >>Mal
sehen, vielleicht gibt das mit uns beiden heute Nacht ja doch noch was.<<
Dabei blickte sie ihm tief in die
Augen, doch ihr Blick hatte schon etwas Schleierhaftes. Es war schon unter
normalen Umständen fast unmöglich, vernünftig mit Babs zu sprechen, doch in
ihrem momentanen Zustand war dies völlig ausgeschlossen. Ich würde mir also
etwas anderes einfallen lassen müssen, um sie aus Blondies Fängen herauszubekommen!
Auf dem Weg ins „St.Trop‘“ überlegte
ich fieberhaft, was ich tun könnte. Eine Zeitlang hatte ich auch noch die
Hoffnung gehabt, dass Hermann vielleicht wirklich im „St.Trop‘“ sein könnte.
Wenn Babs ihn dann gesehen hätte, hätte sie sich vielleicht doch nochmal um
entschieden, aber leider tauchte Hermann nicht auf! Wer hätte jemals gedacht,
dass ich einmal froh gewesen wäre, ihn zu sehen! Dann fielen mir Manuelas KO-Tropfen
wieder ein. Ich ging im „St.Trop‘“ zur Toilette und kramte sie aus meiner Tasche. Nur — wie bekam ich das Zeug unbemerkt in Babs Glas? Und wie viel musste sie
trinken, bevor sich eine Wirkung zeigte? Musste ich den ganzen Inhalt des
Röhrchens in ihr Glas schütten oder reichten schon ein- zwei Tropfen? Ich
wünschte, ich hätte Manuela eingehender über die Tropfen befragt! Ich
versteckte die kleine Ampulle im Ausschnitt und ging zurück zur Theke, wo
Blondie und Babs gerade knutschten. Auf dem Tresen standen vier Gläser: zwei
Whiskeys von Blacky und Blondie, ein Wasser von mir und ein Glas mit Lumumba von Babs. Blondie hatte erreicht, was er wollte und da Babs nun willig war, war
er es auch und hatte ihr wieder ihr Lieblingsgetränk bestellt! Blacky stand
gelangweilt herum und Blondie war vollauf mit Babs beschäftigt. Jetzt oder
nie, dachte ich und nahm die Ampulle wieder aus dem Ausschnitt. Mit dem
Daumen drückte ich den winzigen Korken heraus und er landete unbemerkt auf dem
Boden. Dann klemmte ich die Ampulle mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger
in die Handinnenfläche und nahm mit den restlichen drei Fingern mein Glas in
die Hand. Es hatte etwas abseits von den anderen drei Gläsern gestanden. Ich
tat nur so, als würde ich einen Schluck trinken, damit ich auch ja nichts aus
dem Röhrchen verschüttete und dann stellte ich mein Glas zurück auf den
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