Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Wir fanden den
Sauna-Club und während Markus in einigem Abstand parkte und im Bus wartete,
ging ich den Weg bis zu dem Club zu Fuß zurück. Ich fragte nach dem Besitzer,
dessen Namen mir Henry zwar ebenfalls genannt hatte, den ich jedoch bewusst
nicht erwähnte, weil niemand wissen sollte, dass ich nicht rein zufällig hier
gelandet war. Es ging nur darum, dass ich sicher sein konnte, wirklich den Chef
dieses Clubs vor mir zu haben, denn er war es, mit dem Henry auch wegen der
beiden gesuchten Mädchen telefoniert hatte. Ein Angestellter des Club hätte
meinen Besuch vielleicht wieder vergessen und damit wäre auch der Plan nichtig
gewesen. Während ich an der Theke wartete, holte eine schon ältere Frau mit
aufgedunsenem Gesicht, die oben ohne hinter der Theke die Gäste bediente, ihren
Chef. Henry hatte mir den Besitzer des Sauna-Clubs zudem beschrieben und die
Beschreibung passte jedenfalls, denn der Mann wollte sich mir gegenüber nicht
namentlich vorstellen. Ich stellte mich als Susanna vor, denn es war davon
auszugehen, dass auch ein Barmädchen auf der Flucht schlau genug war, ihren
Namen zu ändern. Aber Susanna und Sabrina waren sich so ähnlich, dass Machos
wie Blacky und Blondie, die sich für oberschlau hielten, denken würden, dass
auch nur ein Barmädchen wiederum so blöd sein konnte, sich einen Namen
auszudenken, der fast genauso klang, wie der eigene.
Der Besitzer des Sauna-Clubs biss
jedenfalls an und gleich, als ich ihm meinen falschen Namen nannte und obendrein
noch erwähnte, ich sei zusammen mit einer Freundin unterwegs, wurde er
hellhörig! Er fragte, ob ich Deutsche sei und wo ich bislang gearbeitet hätte.
Ich druckste absichtlich herum und sagte dann, dass ich aus dem Rheinland stammte
und die letzten Monate über in Marseilles gearbeitet hätte, und meine Freundin
ebenfalls. Natürlich wollte der Clubbesitzer auch wissen, warum meine Freundin
jetzt nicht mitgekommen war und ich erklärte, sie sei einfach zu müde gewesen.
>>Ihr seid wohl heute erst
angekommen<<, mutmaßte er und ich nickte. Er wollte auch wissen, ob wir
schon eine Unterkunft hätten und ich antwortete, dass wir erst einmal in einer
Pension untergekommen wären. Dann wollte der Mann wissen, wie denn meine
Freundin aussehen würde und wie alt sie sei und ich beschrieb ihm Manuela.
Dabei blitzen seine Augen und ich war mir sicher, dass er uns sofort mit der Beschreibung
der beiden gesuchten Mädchen in Verbindung gebracht hatte und sicher war, sie
gefunden zu haben. Wahrscheinlich freute er sich schon auf seinen Teil der
Belohnung! Wir sprachen noch kurz über die Arbeitsbedingungen und ich sagte zu
allem Ja und Amen. Sollte er ruhig glauben, dass ich dringend Geld nötig hatte!
Zum Schluss vereinbarten wir, dass ich und auch meine Freundin Michaela-!, gleich am nächsten Abend um 18.00 Uhr wiederkommen würden. Auch das Angebot,
dann eines der Zimmer im Haus zu beziehen, nahm ich dankend an. Dann ging ich
wieder. Mir war ein wenig unheimlich zu Mute und am liebsten wäre ich den Weg
zurück zum VW-Bus auch gerannt. Als ich dort ankam, sagte ich zu Markus:
>>Nichts wie weg hier. Ich will auf dem schnellsten Weg zurück nach
Hause!<<
Mittlerweile war es jedoch schon
wieder fast Mitternacht und nachdem wir die Schweiz erreicht hatten, meinte
Markus, er wäre einfach zu müde zum Weiterfahren. Auch mir fielen nun die Augen
zu und so suchten wir uns erneut eine Pension. Erst am nächsten Morgen wurde
uns so richtig bewusst, wo wir waren — mitten in den Schweizer Bergen. Das
Wetter war herrlich und das Panorama traumhaft. Markus rief von der Rezeption
aus auch im chalet an und sagte Rosa, dass er zwar ihre Mozartkugeln
vergessen habe, wir dafür aber in der kommenden Nacht wieder wohlbehalten
zurück seien. Nachdem wir dann auf der Terrasse der Pension noch gefrühstückt
hatten, setzten wir unsere Reise erneut fort. Die Anspannung war endlich weg
und wir konnten die Fahrt nun auch genießen. Wir fingen an, uns über Persönliches
zu unterhalten und Markus fragte mich schließlich auch nach meiner Beziehung zu
Maurice. Ich antwortete ihm, da gäbe es keine Beziehung und gab ihm zu
verstehen, dass ich Maurice zwar sehr mochte, aber es einfach zu viele
interessante Männer gab, um sich festzulegen. Markus erklärte daraufhin, dass
er früher auch einmal so gedacht habe — was Frauen anging. Dann erzählte er
mir, wie er sein Medizinstudium im letzten Semester geschmissen hatte, nachdem
er sich 1971 Bhagwan Shree
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