Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
Vom Netzwerk:
handelte. Natascha nickte. So etwas
hatte sie sich schon gedacht. Ich erzählte ihr auch, dass Manuela mittlerweile
sicher außer Landes sei und ihre ehemaligen Zuhälter sie auch nicht mehr finden
könnten. Wie gut, dass Natascha sich erst morgens aus der Bar hatte
schleichen können, dachte ich wieder. Denn die Haustür wäre nachts
verschlossen gewesen und dann wäre es in der Tat fraglich gewesen, ob ich ihre
Nachricht überhaupt jemals gefunden hätte, wenn sie im Hausflur gelegen hätte.
     
    Ich fragte mich nun jedoch ernsthaft,
was aus Babs geworden war! Natascha erklärte, sie könnte auch mit Sicherheit
sagen, dass Babs auch nicht ins „El Barco“ gewechselt wäre. Circa zwei Wochen nach
unserem Weggang habe nämlich ein Mädchen, das zuvor im „El Barco“ gearbeitet
hatte, im „Japόn“ angefangen und Eduardo Senior hatte sie natürlich genau
über das „El Barco“ und die Mädchen, die dort arbeiteten, ausgefragt. Zwar
hätte dort ein blondes, deutsches Mädchen gearbeitet, doch ihr Name sei nicht
Babs gewesen und zudem habe dieses Mädchen auch fließend Spanisch gesprochen —
also konnte es sich dabei unmöglich um Babs gehandelt haben. Das dieses Mädchen
Corinna hätte sein können, kam mir jedoch nicht in den Sinn. Und auch das
Mädchen das aus dem „El Barco“ ins „Japόn“ gewechselt war, war schon nach
zwei Abenden dorthin zurückgekehrt. Natascha lachte und fügte hinzu, dass
Conchi und Chantal jetzt die einzigen Mädchen im „Japόn“ wären. Nur zwei
Mädchen für eine Copa-Bar war natürlich ein Problem und wir hofften, dass die
beiden Eduardos nun gezwungen sein würden, das „Japόn“ ganz zu schließen!
Was Babs anging, so nahm ich mir vor, gleich nach meiner Rückkehr nach Lloret
irgendwie Erkundigungen über ihren Verbleib einzuziehen. Ich fragte mich, ob es
Blondie wohlmöglich nicht doch noch gelungen war, sie mit nach Deutschland zu
nehmen? Ob nun mit, oder gegen ihren Willen!
     
    Nataschas Tante lebte in einem alten
Fachwerkhaus mitten in einem kleinen Dorf. Gegen halb fünf am nächsten Morgen
kamen wir dort an und klingelten sie und ihren Mann aus dem Bett. Natürlich
hatte die Tante nicht gewusst, dass ihre beiden Nichten kommen würden und ich
hatte auch keine Ahnung, was Natascha ihr in ihrem Brief, den ich damals für
sie abgeschickt hatte, geschrieben hatte. Jedenfalls war das Wiedersehen sehr
emotional und Markus und ich hielten uns bewusst im Hintergrund. Es war klar,
dass man sich zumindest große Sorgen um die beiden Mädchen gemacht hatte! Die
Tante erklärte auch sofort, dass sie ihrer Schwester in Polen, Nataschas und
Katarinas Mutter, umgehend informieren wollte, dass die beiden wohlbehalten
zurück seien. Markus und ich wollten dann auch nicht lange bleiben und entschuldigten
uns, dass wir ja auch noch eine sehr lange Heimreise vor uns hätten. Mir war es
ein bisschen peinlich, weil zum Schluss selbst Natascha anfing zu weinen, die
sich bislang ganz gut gehalten hatte. Als wir endlich wieder im VW-Bus saßen,
atmete ich auf.
     
    Allerdings war ich total übermüdet
und auch Markus sagte, er könnte die Augen kaum noch offen halten. Also hielten
wir an der nächsten Pension, an der wir vorbeikamen und mieteten uns dort ein
Zimmer, wo wir uns erst einmal ausschliefen. Nachmittags setzten wir unsere
Reise fort. Das nächste Ziel hieß Salzburg.
     
    Henry hatte einen alten Kumpel, der
in Salzburg einen Sauna-Club betrieb. Unser Plan sah folgendermaßen aus. Ich
sollte in diesem Sauna-Club nach Arbeit fragen, für mich und eine Freundin.
Sollte man uns einstellen, sollte ich sagen, dass wir gleich am nächsten Abend
anfangen könnten — aber natürlich würde ich nicht zurückkommen. Es ging einzig
und alleine darum, dass der Besitzer mich einmal sah und somit identifizieren
könnte! Henry hatte nämlich im Auftrag von Blacky seine ehemaligen Kollegen von
früher alle darüber informiert, dass ein Mädchen in Frankfurt aus einem Bordell
abgehauen war und ihre Zuhälter außerdem noch nach einem weiteren deutschen
Mädchen suchten, welches dem anderen Mädchen möglicherweise zur Flucht
verholfen hatte. Zu diesem Zweck hatte Henry auch extra eine Beschreibung von
mir und Manuela durchgegeben. Henry konnte sich darauf verlassen, dass seine
ehemaligen Kumpels nun ebenfalls die Augen offenhielten — immerhin galt die
Belohnung nicht nur für die Zigeuner und natürlich wollte jeder gerne ein Stück
von der Belohnung ab haben!
     
    Unser Plan ging auf.

Weitere Kostenlose Bücher