Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
erklärte, dass sie und Markus vorhätten, am kommenden Donnerstag
abzureisen — einen Tag bevor Detlef zurückkäme. Sie wollte, dass wir uns vorher
nochmal zum Essen träfen und wir verabredeten, dass sie mich Mittwochabend
abholen würde. Später ging ich wie versprochen ins „Hollywood“ und diesmal kam
mir auch tatsächlich nichts dazwischen!
Margaritha wusste schon zu berichten,
dass Xaví abends zum ersten Mal ohne Madam Nevera gekommen war. Bislang
hätte sich Madam Nevera auch überhaupt noch nicht blicken lassen,
erklärte Margaritha und mutmaßte, dies müsste eindeutig etwas mit meiner
Rückkehr zu tun haben! Dabei sah sie mich auffordernd an, so als ahne sie bereits,
dass ich mehr darüber wissen würde. Ich gab mich jedoch überrascht und hatte
auch nicht vor, irgendetwas von dem zu erzählen, was seit der letzten Nacht
geschehen war. Früher hatte ich Margaritha fast alles erzählt, doch irgendwie
war das jetzt anders. Ich überlegte, ob es generell anders war, oder ob es nur
etwas mit Xaví zu tun hatte und wenn ja, wieso. Margaritha bohrte dann auch
nicht weiter, sondern stellte mir stattdessen Franz, ihren Schweizer Freund vor.
Franz war schüchtern und ich dachte so bei mir, dass er das gefundene Fressen
für die Mädchen in einer Copa-Bar wäre. Doch Franz hatte nur Augen für
Margaritha. Diese erzählte mir freudestrahlend, dass Franz jetzt schon das
dritte Mal innerhalb von nur sechs Wochen nach Lloret gekommen sei — und das
nur, ihretwegen! Margaritha sagte, Franz sei Filialleiter einer Bank. Sie
wollte dann von mir wissen, was so ein Filialleiter einer Schweizer Bank wohl
verdienen würde. Ich hatte keine Ahnung, aber es war allgemein bekannt, dass
die Schweizer gut verdienten. Außerdem — wenn er es sich leisten konnte, so oft
nach Lloret zu kommen, dann musste er ja auch das nötige Geld dafür haben!
Margaritha sah dies ähnlich. Zumal ihr Verehrer jedes Mal im PKW anreiste und
im Hotel Monterrey abstieg, welches zu den besseren Hotels von Lloret gehörte.
Als sie dies erwähnte, zwinkerte sie dabei mit den Augen. Doch ich fragte sie
nicht, woher sie denn wüsste, wo er in Lloret wohnte.
Xaví war zwar da, aber er ließ sich
Zeit. Als er schließlich doch zu mir herüber kam, sagte er: >>Du bist tatsächlich
gekommen<<, so als könnte er es kaum glauben.
>>Ich hab‘ doch gesagt, dass
ich heute wiederkomme<<, erinnerte ich ihn.
>>Trotzdem<<, meinte Xaví,
>>was dich angeht, glaube ich nur, was ich sehe. Alles andere kann
unglaublich enttäuschend sein.<<
Ich verstand das nicht ganz, denn
genau genommen war ich eine sehr zuverlässige Person!
>>Normalerweise kann man sich
auf das, was ich sage, auch verlassen<<, sagte ich deshalb. >>Außer,
es geschehen Dinge, die ich nicht in der Hand habe.<<
>>Ja, und genau das ist bei dir
wohl auch ständig die Gefahr<<, brummte Xaví.
Ich sah ihn an und runzelte die
Stirn.
>>Ich verstehe nicht ganz, was
du mir damit sagen willst…<<
>>Nichts<<, meinte Xaví
und machte dabei eine Handbewegung, als wolle er eine lästige Fliege vor der
Nase wegscheuchen. >>Aber was ich dir auch noch sagen wollte, Tilda ist
weg. Sie ist bei einer Freundin untergekommen und fährt wohl mit dem nächsten
Bus, der Platz hat, zurück nach Schweden.<<
Jemand drängte sich hinter mir an die
Theke und schob mich noch ein wenig näher zu Xaví. Automatisch fing die Luft
Feuer.
>>Wir sehen uns später<<,
sagte Xaví, so als sei nichts — und war auch schon wieder in der Menge
verschwunden. Ich fand das mit dem Feuer merkwürdig und fragte mich, ob Xaví
wirklich nichts davon mitbekam oder ob er lediglich so tat.
Eine Weile danach ging ich zu ihm und
erklärte, dass ich noch ins „St.Trop‘“ wollte, weil ich mich dort mit Vanessa
verabredet hätte. Ein weiterer Grund war jedoch, dass ich nicht mit ihm
zusammen später an Alonso vorbeilaufen wollte! Also schlug ich vor, dass Xaví
nachkommen sollte. Alonso war natürlich wieder mal enttäuscht, als er erneut
einen Korb bekam, aber ich wusste, dass er keine Schwierigkeiten hatte, sich
anderweitig zu trösten. Auch mir entgingen die schmachtenden Blicke nicht, die
Alonso von vielen Touristinnen zugeworfen bekam, wenn er unten durch die Discothek
ging. Dieselben Blicke erhielt natürlich auch Xaví. Doch im Gegensatz zu
Alonso, der nun wirklich nichts anbrennen ließ, tat Xaví eher so, als bemerke
er die Blicke gar nicht.
Im „St.Trop‘“ hatte Vanessa gute
Neuigkeiten. Der Vertrag
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