Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
und jede Menge Aktenschränke aus Metall. Dies war das Büro von
Señor Xavier, bei dem ich mich vor nicht allzu langer Zeit wegen eines Jobs als
Bedienung vorgestellt hatte. Wir hatten den Raum nun bloß durch eine andere
Tür betreten. Alonso zog einen Schlüssel aus seiner Anzugtasche und schloss
damit die Tür von innen ab.
>>Das ist nicht nötig
Alonso<<, setzte ich an. Sofort war er wieder bei mir.
>>Was ist nur los mit
dir?<<, fragte er und strich dabei wieder über meine Arme.
>>Sag‘ mir doch, was ich
verbrochen habe und ich verspreche dir, ich mache es wieder gut.<<
Er versuchte mich zu küssen und ich
spürte seine Erregung. Wie gerne hätte ich ihm nun nachgegeben! Dann tu‘s
doch, rief das Stimmchen. Weißt du noch was Adelio über Prinzipien gesagt
hat und was du damit am besten tust? Ich ignorierte die Bemerkung und trat
einen Schritt zurück.
>>Es geht nicht Alonso, weil du
verheiratet bist und Kinder hast. Ich will nicht schuld daran sein, wenn deine
Kinder ohne Vater aufwachsen müssen!<<
Alonso blieb wie vom Donner gerührt
stehen und runzelte dann die Stirn.
>>Das ist es? Darum verhältst
du dich seit Wochen schon so merkwürdig?<<
Ich nickte.
>>Weil ich verheiratet bin?<<
>>Und weil du Kinder
hast!<<
Alonso lachte zynisch.
>>Hör zu, ich finde zwar, es
geht dich nichts an, aber meine Frau wird mich so oder so verlassen. Meine
beiden Töchter kommen nämlich dieses Jahr zur Schule und sie will unbedingt,
dass sie in Deutschland zur Schule gehen. Sie ist auch Deutsche, musst du
wissen.<<
>>Ja, ich weiß.<<
Alonso machte einen geknickten
Eindruck.
>>Wer hat es dir
gesagt?<<
>>Das ist doch egal. Jedenfalls
habe ich mir geschworen, dass ich die Finger von verheirateten Männer lasse —
noch dazu, wenn sie kleine Kinder haben, die ihren Vater brauchen!<<
>>Sag‘ das doch mal meiner
Frau<<, sagte Alonso mit einem gequälten Lachen. >>Sie ist fest entschlossen,
mich zu verlassen!<<
>>Kannst du es ihr
verdenken?<<
>>Mein Gott, du musst ja eine
schreckliche Meinung von mir haben! OK, ich gehe fremd, aber zu Hause bekomme
ich schon seit…<<
>>Das will ich nicht wissen
Alonso!<<, rief ich und steckte mir die Finger in die Ohren. Alonso trat
einen Schritt nach vorne, riss mir die Hände herunter und hielt sie fest. Ich
kannte Alonsos Temperament und wusste, dass ich kaum in der Lage sein würde,
mich gegen ihn zur Wehr zu setzen, wenn es mit ihm durchging. Dennoch hielt ich
seinem Blick stand.
>>Wie würde es dir gefallen,
wenn dein eigener Freund sich nachts im Gästezimmer einschließt, damit du ihn
auch ja nicht anfasst? Seit der Geburt der Zwillinge ist das so und ich bin
auch nur ein Mann! Es interessiert meine Frau noch nicht mal, dass ich
fremdgehe — sie sagt, sie ekelt sich vor mir! Sie ist depressiv und deshalb
auch in Deutschland in Behandlung. Wir werden gerade geschieden und nur deshalb
ist sie nochmal zurückgekommen und nur deshalb habe ich tagsüber auch keine
Zeit mehr. Weil ich versuche, noch so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern
zu verbringen. Sie wird nämlich als Mutter auf jeden Fall das Sorgerecht
bekommen und ich kann in Zukunft 2.000 Kilometer weit reisen, wenn ich meine
Kinder sehen will!<<
Alonso sah mich an.
>>Das hat dir Margaritha wohl
nicht erzählt!<<
Ich reagierte nicht. Alonso nickte
nur und ließ mich los. Dann drehte er sich um, ging zur Tür zurück und schloss
sie auf. Ohne etwas zu sagen ging ich ebenfalls zur Tür und legte die Hand auf
die Klinke.
>>Ich mag schöne Frauen, ich
kann nun mal nichts dafür. Aber das eine hat nichts mit dem anderen zu tun und
meine Ehe war schon lange kaputt, bevor ich dich getroffen habe. Und ja, du
bist sicher nicht die einzige, mit der ich ficke.<<
Ich drehte mich um, sodass ich Alonso
wieder ansehen konnte und ließ dafür auch die Klinke wieder los.
>>Ich weiß, aber es
interessiert mich nicht, mit wem du sonst noch — fickst.<<
Plötzlich war mir entsetzlich heiß.
Alonso lachte gerade.
>>Ich weiß, dass es dir nichts
ausmacht. Du bist die einzige, die nicht eifersüchtig ist und die mir nicht
hinterherläuft. Im Gegenteil, du bringst es fertig und schleppst vor meinen
Augen selbst noch diesen Italiener ab!<<
Alonso stand wieder ganz dicht vor
mir und seine Hände glitten sanft meine Arme hinauf. Nein, nein, nein, dachte ich noch, drehte mich erneut um und griff wieder nach der Türklinke. Blitzschnell
legte Alonso mir von hinten eine Hand auf den Bauch und drückte mich an
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