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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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heiraten wollen?"
    „Das reicht jetzt!" Roxana sprang auf und schrie ihre Cousine auf Spanisch an.
    Während die beiden sich weiter beschimpften, stand Gina wie gelähmt da und versuchte, die Bedeutung von Carlottas Worten zu erfassen.
    Eine Vernunftehe? Was, in aller Welt, hatte das zu bedeuten? Und die Bemerkung, dass ihr Großvater Antonio bezahlte, war absolut lächerlich gewesen. Antonio, der Inbegriff des stolzen Spaniers, hätte sich niemals kaufen lassen - oder sich zu etwas zwingen lassen.
    „Du bist einfach nur eifersüchtig", schrie Roxana ihre Cousine jetzt auf Englisch an. „Du hast Antonio immer begehrt. Und du kannst es nicht ertragen, dass er sich in Gina verliebt und sie geheiratet hat. Wenn du mich fragst..." Sie verstummte, weil es in diesem Moment an der Tür klopfte.
    Sowohl sie als auch Carlotta blickten erwartungsvoll zur Tür.
    „Los, kommt!" Roxanas Schwester Isabella, die älter war als sie, blickte ins Zimmer.
    „Alle warten unten auf euch. Antonio hat eine Besic htigungstour anberaumt, damit alle Familienmitglieder sehen können, welche Veränderungen er vorgenommen hat. Also beeilt euch, sonst gehen wir ohne euch!" Dann verschwand sie wieder.
    Nachdem Isabella gegangen war, herrschte eine sehr angespannte Atmosphäre. Carlotta hatte ihr, Gina, das Leben zur Hölle gemacht, als sie damals bei Roxanas Familie zu Gast gewesen war. Und sie würde nicht zulassen, dass es wieder passierte.
    „Ich ... gehe nach unten und hole meine Handtasche", meinte Roxana leise, nachdem sie ihren grimmig-entschlossenen Gesichtsausdruck bemerkt hatte.
    „Okay, lass es uns ein für alle Mal klären", brachte Gina wütend hervor, nachdem Roxana sie allein gelassen hatte. „Es ist offensichtlich, dass wir beide uns nie besonders gemocht haben, Carlotta. Und ich habe keine Ahnung, was dich zu diesen gemeinen Bemerkungen veranlasst hat. Aber nur zu deiner Information: Antonio und ich sind sehr glücklich verheiratet. Und wenn es dir nicht passt, hast du eben Pech gehabt."
    Carlotta wirkte jedoch nicht im Mindesten beschämt, sondern bedachte sie mit einem katzenhaften Lächeln, bevor sie damit fortfuhr, sich die Lippen nachzuziehen.
    „Entspann dich, Gina", erwiderte sie leise. „So wie ich es sehe, scheint eure Ehe eine sehr vernünftige Geschäftsverbindung zu sein. Und natürlich bist du glücklich mit Antonio.
    Warum solltest du es auch nicht sein? Wie wir beide wissen, ist er ein fantastischer Liebhaber.
    Du kannst dich also glücklich schätzen, mit ihm zu schlafen - zumindest im Augenblick."
    „In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so viel Boshaf-tigkeit erlebt", stieß Gina wütend hervor. „Ich schätze, Roxana hat Recht. Du bist schon immer verrückt nach Antonio gewesen. Und du kannst dich einfach nicht damit abfinden, dass er mich lieber mag als dich."
    Carlotta zuckte die schmalen Schultern. „Wenn du das glauben willst, träum, weiter, Gina", höhnte sie. „Aber wenn du die Wahrheit wissen willst, dann frag doch Onkel Emilio. Schließlich platzt er fast vor Stolz und erzählt allen, wie clever es von ihm war, die Ehe zwischen Antonio und dir zu stiften. Sicher wird er dich über das Kleingedruckte im Ehevertrag aufklären können."
    „Ich habe noch nie so einen ausgemachten Unsinn gehört." Gina schnappte sich ihre Handtasche und wollte das Zimmer verlassen. „Es gibt keinen ,Ehevertrag', wie du es nennst. Und was Onkel Emilio betrifft - den habe ich schon seit acht Jahren nicht mehr gesehen."
    Entschlossen ging sie zur Tür. „Ich schlage vor, dass du dich von meinem Mann fern hältst. Keiner von uns möchte Kontakt zu einer Frau wie dir haben, die überall ihr Gift verspritzt."
    „Mir ist nicht ganz klar, wie ich mich von deinem Mann fern halten soll", sagte Carlotta lässig, als Gina die Tür öffnete. „Hast du nicht von meinem neuen Job gehört?"
    „Was für ein neuer Job?" erkundigte Gina sich angespannt.
    „Da du so lange keinen Kontakt zu unserer Familie hattest, weißt du anscheinend nicht, dass ich alles andere als dumm und eine erstklassige Geschäftsfrau bin." Carlotta entfernte einige unsichtbare Fusseln von ihrem Kleid. „Deswegen hat dein lieber Mann mich zur Leiterin seiner neuen Buchhaltung ernannt. Und da er momentan so viele andere Verpflichtungen hat, hat der liebe Antonio es bestimmt nicht eilig, mich loszuwerden!" fügte sie lachend hinzu, bevor sie wieder in den Spiegel blickte, um ihr Make-up zu überprüfen.
    Gina funkelte sie einen Moment lang

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