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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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nichts dafür! Schließlich hatten wir Sarah verboten, zu Yakora zu fliegen«, wandte die Wichtelmutter mit geröteten Wangen ein. Dann fing sie vor Verzweiflung zu weinen an und zog schluchzend ein großes Taschentuch aus ihrer Schürze, mit dem sie sich die dicken Tränen wegwischte.
    Nach gründlicher Überlegung seufzte der Wichtelvater: »Also bleibt wohl nichts anderes übrig, als zum Elfenkönig zu gehen und ihn schonend über die Geschehnisse aufzuklären!«
    »Dann lasse den König bitte wissen, dass ich ihm seine Tochter wiederbringen werde. Vielleicht wird erdadurch etwas besänftigt!«, tönte zur Überraschung aller Tims Stimme in den Raum. Er hatte schon eine ganze Weile in der offenen Tür gestanden und den Gesprächen der Wichtel gelauscht.
    »Junge! Du kannst ja laufen!«, staunte einer der Winzlinge, und alle blickten mit großen Augen zu Tim.
    »Was hast du da eben gesagt?«, fragte nun der Wichtelvater im strengen Ton. »Du willst die Elfenprinzessin zurückholen? Jetzt fang du nicht auch noch an, hier den Mutigen zu spielen! Du bist genau wie Sarah noch viel zu jung für solche riskanten Unternehmungen. Also schlag dir das aus dem Kopf, es kommt nicht infrage!« »Aber …!« Tim wollte noch etwas sagen, doch da wurde er sogleich vom Wichtelvater unterbrochen. »Nein, ich will von solchem Unsinn nichts mehr hören!«
    Da will man helfen und etwas Gutes tun, dann wird man obendrein noch zurechtgewiesen!, dachte Tim enttäuscht und schaute schweigend zu Boden.
    Der Wichtelvater beabsichtigte, sich gerade auf den Weg zum Elfenkönig zu machen, da läutete plötzlich die Sturmglocke aus dem oberen Bereich des Eichenbaumes. Gleich darauf dröhnte das aufgeregte Rufen des Wächterwichtels so laut durch sein Horn, dass es bis zum Elfenschloss hinüberschallte: »Torkan kommt in Adlergestalt angeflogen! Er könnte jeden Moment in unser Reich eindringen!«
    Schnell brachten sich alle Wichtel in Sicherheit und verriegelten die Türen und Fenster ihrer Wurzelhäuser. Die Elfen verschwanden ebenfalls zum Teil hinter breiten Bäumen und Büschen und in der Nähe des Schlosses, wo sie sich geborgen fühlten. Tim dagegen wollte draußen vor dem Wurzelhaus bleiben und abwarten.
    Torkan hatte sich offensichtlich vor dem magischen Tor in einen pechschwarzen Raben verwandelt, denn als solcher kam er durch den dicken Baumstamm ins Elfenreich geflogen. Das empörte Schimpfen der Eiche hatte nichts genützt, denn er trug die Königsperle im Schnabel. Als der Bösewicht geradewegs Kurs auf das Schloss nahm, folgte ihm Tim unauffällig.
    Vor dem Eingang wartete bereits der Elfenkönig auf den ungebetenen Gast. »Wie kommst du dazu, unser Reich zu betreten?«, rief er erzürnt.
    »Ich tue immer das, was ich möchte und frage niemals, ob ich eintreten darf, das solltest du wissen!«, antwortete der Hexenmeister, wobei ihm die Königsperle aus dem Schnabel fiel.
    »Woher hast du diese Perle?«
    »Natürlich von deiner Tochter, von wem denn sonst!«, kam es spöttisch zurück. »Die Göre habe ich außerdem in Gewahrsam genommen.«
    Blitzartig wich dem König alle Farbe aus dem Gesicht. »Was meinst du damit?«
    Torkan zuckte gleichgültig mit seinen Rabenschultern. »Sie flog zu meinem Turm hinauf. Da nutzte ich eben die Gelegenheit und nahm ihr die Perle ab. Wie sollte ich denn sonst jemals in dieses Reich gelangen?«
    »Und wo ist meine Tochter jetzt?«
    »Wie ich schon sagte, sie wird gut bewacht. Sie ist ziemlich widerspenstig und muss von Quork, meinem treuen Kobold, noch gezähmt werden. Wenn du willst, dass ich sie freilasse, so verschwinde auf der Stelle mit deinem gesamten Volk aus diesem Reich!«
    »Wir lassen uns doch von dir nicht aus unserer Heimat vertreiben. Du bist ohnehin nur am Zaubergoldstaub interessiert, um noch mehr mit deinen Hexereien zu experimentieren!«
    »Und außerdem will ich noch die Schätze der Wichtel!«, erwiderte Torkan unverschämt.
    »Darauf kannst du lange warten.«
    »Dann wird es eben deiner jüngsten Tochter schlecht ergehen«, kam es drohend zurück.
    Während des Streites hatten sich einige Zuschauer neben dem Schlosseingang versammelt und das Ereignis gespannt verfolgt. Tim war der Erste gewesen.
    Mit einem Mal drängte sich ein Wichtel an seine Seite und schubste ihn leicht mit dem Ellenbogen. »Hör´ mal!«, flüsterte er in Tims Ohr. »Orka war gerade beiuns. Sie hatte den Überfall schon geahnt und gab uns einen hilfreichen Tipp, wie wir diesen Kerl hier überlisten

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