Special Der Zauberbann
und falschen Biest entwickelte.
Eines Tages, als die beiden Töchter bereits zu jungen Frauen herangewachsen waren, konnte die friedliebende Yakora die Schikanen ihres Gatten nicht mehr ertragen.
Sie verließ die Holzblockhütte im Fichtenwald und verschwand für immer aus dieser Gegend. Sie hatte ihrer Tochter Orka zu deren Schutz den aus mächtiger Magie geschaffenen Rubin hinterlassen und suchte sich eine neue Heimat in einem unbekannten, weit entfernten Land namens Jahem.
Orka war ein Jahr jünger als ihre Schwester und ähnelte ihrer Mutter in jeder Hinsicht. Sie fühlte sich ihrer Heimat sehr verbunden und wollte die gewohnte Umgebung nicht verlassen und ihrer Mutter folgen. So lebte sie weiterhin allein mit Zorxia in der Hütte tief im Wald. Torkan, der sich zu einem arglistigen Hexenmeister entwickelt hatte, verließ ebenfalls schon bald nach seiner Gattin das bisherige Heim. Er hatte seine Arbeit als Tischler aufgegeben und zog in den seit Langem leer stehenden alten Turm oben am Hügel, um sich dort ungestört seinen geheimnisvollen Hexereien widmen zu können. Schon bald bekam er von den hässlichen Kobolden Gesellschaft, die er zu seinen Verbündeten machte. Diese schlauen und bösartigen Kreaturen führen wie ihr Meister nur Hinterhältiges im Schilde. Sie hausen in den unteren Gewölben des Turms und stehen Torkan stets mit ihrer Unterstützung zur Seite. Sie spionieren und stehlen für ihn, und er belohnt sie mit Magie und verzauberten Schätzen.«
Sarah und Tim hatten der Erzählung aufmerksam gelauscht. »Hört mal zu! Ich habe mir da etwas überlegt«, erklärte Sarah. »Ich werde mich auf den Weg zur guten Fee Yakora machen. Mit meinen Flügeln kann ich über den Fichtenwald den hohen Hügel hinauffliegen. Dort können mir die Nachtelfen bestimmt verraten, welche Richtung ich einschlagen muss, um nach Jahem zu finden!«
Die Wichtel und Tim starrten sie mit erstaunten Augen an.
»Aber das darfst du nicht, es ist viel zu gefährlich«, erklärte der Wichtelvater. »Für ein so riskantes Abenteuer bist du erstens noch zu jung und zweitens sind einer Prinzessin Unternehmungen dieser Art strengstens untersagt.«
»Wenn der Elfenkönig dahinter käme, würde er vor Aufregung außer sich sein. Gar nicht auszudenken, welche Folgen es für uns alle hätte!«, ergänzte ein anderer Wichtel.
Bevor sie darauf etwas erwidern konnte, warnte die Wichtelmutter: »Der König würde uns wahrscheinlich aus dem Elfenreich verbannen, wenn er erführe, dass wir dich von deinen Absichten nicht abgehalten haben.«
Sarah senkte nachdenklich den Kopf. Also gut, überlegte sie , wenn das so ist, muss ich eben alles Weitere für mich behalten. Ohne noch etwas über ihr Vorhaben zu verraten, hielt sie sich, während die Wichtel angeregt weiterdiskutierten, von nun an schweigsam im Hintergrund.
Keiner von ihnen bemerkte, wie sich Sarah im geeigneten Moment still und heimlich aus dem Staub machte.
18 MUT HAT SEINEN PREIS
Sarah war unauffällig aus dem Elfenreich geflogen. Lediglich der uralten Eiche blieb es nicht verborgen. Diese hatte allerdings keinen Verdacht geschöpft, da sie ja nicht wusste, dass die Elfenprinzessin im Geheimen verschwand.
Als Sarah gerade am Waldesrand entlang zum angrenzenden Fichtenwald abschwirrte, begegnete sie ganz unerwartet der hilfsbereiten Orka und ihrem Chee-Moon-Kätzchen.
»Wo fliegst du denn noch hin?«, wunderte sich Orka.
»Dir kann ich es ja ruhig sagen«, antwortete Sarah. »Ich bin auf dem Weg zu den Nachtelfen, und von dort fliege ich dann weiter zu Yakora.«
»Was? Hat man es dir denn überhaupt erlaubt?«
»Nein, hat man nicht. Aber ich werde es trotzdem tun. Mein Gefühl sagt mir nämlich, dass ich den Menschen in der Stadt unbedingt helfen muss. Bitte versuche nicht, mich davon abzuhalten!«
Orka schüttelte den Kopf. »Wenn du schon so mutig bist und nach Jahem fliegen willst, so solltest du dich wenigstens nicht alleine auf die weite Reise machen! Mein Chee-Moon-Kätzchen könnte dich wieder begleiten und dir eine Hilfe sein, wenn du in Not geraten solltest!«
»Das ist sehr freundlich von dir. Selbstverständlich nehme ich dein Angebot an!«, freute sich Sarah. Sie fühlte sich nun in ihrem Mut bestärkt und meinte: »Gemeinsam geht doch alles besser. Wir wollen also keine Zeit mehr verlieren. Bist du bereit, mit mir zu kommen?«, fragte sie das treue Kätzchen, das sich sogleich an ihre Seite begab.
»Viel Glück!«, bekam Sarah noch von Orka nachgerufen,
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