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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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wachsen lassen. Doch dazu ist es notwendig, vorher mithilfe einer Königsperle die Größe einer Elfe anzunehmen. Moment mal! Die Königsperle?«, stutzte er. »Der Junge hatte sie doch aufgehoben?«, schien ihm nun einzufallen. Seine Stimme wurde schlagartig lauter und er brüllte: »Wo ist der Menschenjunge?«
    »Wir haben keine Ahnung! Er wurde nicht mehr gesehen«, antworteten verdattert die beiden Wichtel an seiner Seite.
    »Er wird sie doch wohl nicht gestohlen haben? Findet mir sofort den Jungen, und bringt mir die Perle!«, schrie der Elfenkönig empört.
    Die Wichtel machten sich eilends über die Strickleiter hinauf zum magischen Tor, um im Elfenreich nach Tim zu suchen.
    Orka, die sich noch für ihr Geschenk bedanken wollte, kam nicht mehr dazu. Sie stand mit halb offenem Munde verwundert da und blickte dem König nach, der im selben Augenblick hektisch den Wichteln folgte.
    »Wenn das so weiter geht, dann drehen hier bald alle durch!«, meinte sie kopfschüttelnd und wollte gerade wieder aufbrechen, als plötzlich Tim von seinem Unterschlupf auf das weiche Moos hinunterplumpste. Er war mit einem Fuß abgerutscht und aus der Baumfurche gefallen.
    »Aua!«, stieß er hervor und rieb sich den Hintern.
    »Nun sieh mal an!«, staunte Orka. »Da ist ja der spurlos Verschwundene!«
    »Pssst! Nicht so laut, sonst entdeckt mich noch der Wächterwichtel!«, flüsterte Tim.
    Orka lächelte. Dann bückte sie sich und hob Tim hoch. »Jetzt gehen wir ein Stück, und du erzählst mir, warum du dich mit der Königsperle aus dem Staub gemacht hast!«
    »Hey, wo gehst du denn mit dem Jungen hin?«, plapperte auf einmal die uralte Eiche und zog eine fragende Miene.
    »Das lass´ mal meine Sorge sein!«, fasste sich Orka kurz und marschierte weiter.
    »Na so was! Man wird sich doch wohl noch erkundigen dürfen!«, murmelte die Eiche beleidigt hinterher.
    »Also, dann erzähl mal! Und wenn du mir keinen guten Grund für dein Benehmen nennen kannst, bringe ich dich sofort wieder zum Elfenkönig zurück.«
    »Ich will ja die Perle nicht für immer behalten, sondern nur vorübergehend«, erklärte Tim. »Im Moment brauche ich sie, um erstens wieder meine Menschengröße anzunehmen, zweitens, um Sarah zu retten, und drittens für meinen Weg zu Yakora. Da mir von den Wichteln streng verboten wurde, Sarah aus dem Turm zu befreien, muss ich es im Geheimen tun.«
    »Dazu bist du noch zu jung, und die Gefahren sind viel zu groß!«
    »Bitte sei wenigstens du auf meiner Seite, und lasse mich tun, was ich für richtig halte!«
    Orka schaute nachdenklich und meinte dann: »Du bist genauso eigenwillig wie Sarah, und was hat sie nun davon? Willst du vielleicht auch so enden?«
    »Bitte, ich muss unbedingt zu ihr, und auch die Menschen in der Stadt brauchen dringend Hilfe!«, flehte Tim. »Meine Familie ist doch ebenso von der Seuche betroffen. Außerdem sind die Wichtel noch immer zu keiner Lösung des Problems gekommen.«
    »Warum kann ich nicht einfach mal streng sein? Kaum bittet man mich um etwas, bekomme ich ein weiches Herz!« Orka blickte ein wenig verärgert drein. »Also gut!«, sagte sie schließlich und schnaufte dabei schwermütig auf. »Dann empfehle ich dir aber, dass du deine jetzige Körpergröße erst einmal behältst. Ich streue dir nun ein bisschen Zaubergoldstaub auf den Rücken, damit dir Elfenflügel wachsen. So kommst du wahrscheinlich schneller und leichter zum Turm hinauf!«
    Leises Knistern drang durch die Luft. Ein greller Funkenregen ließ Tim sekundenlang die Augen schließen, und schon sprossen prächtige Elfenflügel aus seinen Schulterblättern. Voller Begeisterung probierte er sogleich einige schwungvolle Flügelschläge aus.
    »Also, ich verlasse mich darauf, dass du die Elfenprinzessin befreist, meine Mutter Yakora um Hilfe für die Menschen in der Stadt bittest und anschließend die Königsperle zurückbringst!«, mahnte ihn Orka.
    »Ja, das kannst du«, gab Tim ihr sein Wort und erhob sich dann, noch ein bisschen zaghaft in die Lüfte. Er hatte Glück, denn es herrschte gerade Windstille, die ihm seinen ersten Flug erleichterte.
    »Das Fliegen ist ja ganz einfach!«, rief er nach ein paar Flugexperimenten und genoss das unbeschwerte, freie Gefühl. »Juhu! Ich kann jetzt sausen wohin ich will!«, jubelte er und flatterte angeheitert davon.
    Nachdem Tim mehr als die halbe Strecke über dem Fichtenwald zurückgelegt hatte, kam er zur Einsicht, dass das Fliegen doch nicht so einfach war, wie er bisher

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