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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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wollte nur fragen, welcher Gang hier zur verborgenen Welt führt«, antwortete Tim. »Ich muss nämlich nach Jahem!«
    »Aha! Dass dort einmal ein Mensch hin will, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Geh rechts weiter!«
    Tim wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, da entdeckte er eine am Boden liegende erloschene Fackel. Die würde mir nützlich sein! Ob der unheimliche Fremde sie noch braucht?, dachte er und nahm allen Mut zusammen, ihn nochmals anzusprechen. »Dürfte ich vielleicht diese Fackel mitnehmen?«
    »Von mir aus kannst du sie haben! Und jetzt störe mich gefälligst nicht mehr!«, maulte der mürrische Kerl und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
    Tim hob sie etwas zaghaft auf und entzündete sie an der brennenden Fackel des eigenartigen Fremden. »Besten Dank!«, nickte er und zog an ihm vorbei.
    »Diese Menschen müssen doch überall ihre neugierigen Nasen hineinstecken, sogar in die verborgene Welt!«, hörte Tim das Kapuzenmännlein zornig vor sich hin brummen, während es sein Hämmern wieder an derselben Stelle aufnahm.
    Was war denn das für ein grimmiger Zwergtroll oder was auch immer er gewesen sein mag?, überlegte Tim, als er sich ein Stück von ihm entfernt hatte. Und was suchte er bloß im Gestein? Schade, dass ich keine Zeit habe, der Sache nachzugehen!
    Im nächsten Moment blieb er ruckartig stehen und blickte sich verwundert um. »Nanu! Wo sind denn eigentlich die Feuerkäfer? Ich hab´ gar nicht bemerkt, dass sie weggeflogen sind!«
    Nachdenklich ging er weiter. Es wurde nun beschwerlicher voranzukommen, da der Boden uneben war und viele Felsen im Weg lagen.
    Nach einer Weile schien es so, als nähere er sich dem Ausgang, denn es wurde heller. Tim war froh, endlich in der verborgenen Welt anzukommen. Er vergrößerte seine Schritte und erreichte bald darauf das Ende des Ganges.
    Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als er das riesige Spinnennetz sah, das den Ausgang der Höhle versperrte. In dessen Mitte saß eine tellergroße, fette Tigerspinne und lauerte auf ihn.
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ein so riesiges, ekeliges Insekt habe ich ja bisher noch nie gesehen!« Tim schüttelte sich voll Grausen. »Um hindurchzukommen, werde ich das Monstrum wohl oder übel vernichten müssen! Nur gut, dass ich eine Fackel bei mir habe!«
    Die Spinne schien sich der Gefahr bewusst zu sein, denn der brennende Gegenstand in Tims Hand machte sie zusehends aggressiv. Sie gab ein leises, zischendes Geräusch von sich und wippte in Angriffstellung leicht in ihrem Netz.
    Tim konnte die Spannung so intensiv fühlen, als würde vor ihm eine Bombe ticken. Gleich würde es geschehen, gleich würde das widerliche Insekt angreifen. Ohne zu zögern, stieß er mit flinker Handbewegung seine brennende Fackel genau unter der Spinne in deren gewebtes Netz. Sogleich begannen dessen dicke Fäden zu schmelzen. Das Insekt jedoch sprang im selben Moment mit einem schrillen Schrei hinauf zur Höhlendecke. Doch Tim war mindestens ebenso schnell: Gerade wollte die Spinne ihn mit ihrem Sekret besprühen, da stieß er seine Fackel schon mit voller Wucht mitten in ihren Körper. Das Blut spritzte und die Spinne verschmorte wie ein aufgespießter Fleischklumpen.
    »Das war´s dann wohl!« Tim ließ die Fackel mit dem qualmenden Insekt zu Boden fallen. Angewidert zog er sich zwei zähe Stränge des klebrigen Spinnensekrets aus den Haaren. »Pfui, von dem Zeug kann einem ja schlecht werden!«
    Er sah wirklich schlimm aus. Nun waren nicht nur seine Hosenbeine zerrissen, sein Hemd war auch noch voller Spinnenblut.
    »Wenn ich so vor der Fee Yakora erscheine, wird sie einen Schreck bekommen!« Tim atmete mehrmals tief durch, bis ihm allmählich wieder wohler wurde und schritt dann erleichtert hinaus ins Freie.
    Helles Sonnenlicht schien ihm entgegen und blendete nach der Dunkelheit so sehr seine Augen, dass er fast nichts sehen konnte. Er blinzelte in den vor ihm liegenden herrlichen Garten mit seinen unzähligen, blühenden Magnolienbäumen. Wie berauscht spazierte er über das mit Gänseblümchen übersäte Gras in den betörend duftenden Baumgarten hinein. Dieser ähnelte angesichts seiner Größe immer mehr einem Wald.
    Tim schlenderte zwischen den breitstämmigen Bäumen hindurch und bewunderte deren reichhaltige, rosarote Blütenpracht. Vögel sangen im Gezweig und über den Wiesen der Lichtungen tanzten Schmetterlinge im Sonnenlicht.
    »Träume ich nun oder bin ich wach?«, fragte er sich
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