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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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langes Haar verdeckte zum Teil ihre nur knapp bekleideten Körper.
    »Sind das Nixen?«
    »Seht nur, der Fremde hat uns entdeckt!«, rief eine der jungen Schönheiten. Da sie ihm zulächelten und einige sogar winkten, entschloss Tim sich, zu ihnen zu gehen, um zu fragen, wie er wohl zur Fee Yakora käme.
    Schnell schlüpfte er wieder in seine Schuhe und streifte sich die noch hochgewickelten Hosenbeine herunter. Es war ihm ohnehin schon peinlich genug, sich vor all den Frauen mit zerrissener und beschmutzter Kleidung vorstellen zu müssen.
    Als er sich den Wesen näherte, hatten sich diese bereits am Strand und auf den Felsen erwartungsvoll versammelt.
    Verlegen fuhr sich Tim über das dunkle, schulterlange Haar.
    »Mein Name ist Tim. Ich komme aus der Menschenwelt und muss dringend zur Fee Yakora. Könnt ihr mir vielleicht sagen, wie ich zu ihr finde?«
    »Da hast du noch eine weite Strecke vor dir. Die Fee Yakora lebt nämlich im fernen Land Jahem«, erklärte eine der anmutigen Gestalten.
    »Ach so! Ich dachte, dass ich schon in Jahem wäre?«
    »Nein. Du musst dich immer südlich halten, dann kommst du direkt an dein Ziel.«
    »Der Weg dorthin ist aber nicht nur weit und anstrengend, sondern auch gefährlich und zu Fuß kaum lebend zu überstehen«, rief eine andere dazwischen.
    »Die Wüste, die dir noch bevorsteht, birgt große Gefahren und würde deinen Tod bedeuten! Sie wird von den Echsenmenschen bewohnt, die auch Seelenfresser genannt werden«, warnte eine andere. »Diese Kreaturen stärken sich von der Lebensenergie anderer. Sie haben zwar die Körperform und Größe eines ausgewachsenen Menschen, aber ihr Kopf, die Haut und der lange spitze Schwanz gleichen denen einer Echse. Sie leben versteckt in unscheinbaren Sandhöhlen und sind immer auf der Lauer nach frischen und vor allem jüngeren Opfern.«
    Als ob ich nicht schon genug Gefährliches hinter mir hätte!, dachte Tim ein wenig entmutigt. Aber meine Eltern und Ben! Alles Lebende daheim wird sterben, wenn ich nicht weiterziehe und Rettung bringe!
    Der Schmerz, den er bei diesen Gedanken fühlte, war fast unerträglich, und ließ ihn neuen Ehrgeiz schöpfen.
    »Die Menschen meiner Heimat benötigen dringend Yakoras Hilfe. Deshalb muss ich so schnell wie möglich zu ihr!«, sagte Tim ein wenig flehentlich.
    »Wenn deine Angelegenheit so wichtig ist, werden wir dir einen kräftigen Beistand besorgen. Warte einen Moment!«, versprach die silberhaarige Schöne.
    Daraufhin begann sie gemeinsam mit ihren Artgenossinnen in einem besonderen Rhythmus kräftig in die Hände zu klatschen, als wollten sie damit jemanden herbeirufen.
    Nach nur wenigen Augenblicken hörte Tim sichschnell näherndes Hufgetrappel. Über den Strand galoppierte ein prächtiges, bernsteinfarbenes Pferd mit großen, breiten Flügeln auf ihn zu.
    Tim war sprachlos.
    Das Pferd machte vor Tim und den reizvollen Frauen Halt. Es stellte sich auf die Hinterbeine, trat mit den beiden vorderen Beinen kräftig in die Luft, wieherte und schlug ein paar Mal wild mit den Flügeln. Anschließend schüttelte es seine lange Mähne und verharrte dann abwartend.
    »Du bist wohl Pegasus, das geflügelte Pferd?«, fragte Tim, nachdem sich sein erstes Staunen etwas gelegt hatte. »Hab´ ich recht?«
    Das Pferd schien ihn zu verstehen und nickte bejahend mit dem Kopf.
    »Ich hätte nie gedacht, dass es dich tatsächlich gibt, aber es mir im Geheimen immer gewünscht!« Tim streichelte Pegasus vertrauensvoll über die braune Mähne.
    »Der Junge kommt aus der Menschenwelt und muss schnellstens nach Jahem zur Fee Yakora. Würdest du ihn bitte dorthin bringen?«, bat eines der nixenhaften Wesen.
    Pegasus nickte wiederum und forderte Tim mit einem leichten Flügelschlag auf, seinen Rücken zu besteigen.
    »Hier, nimm diese Feldflasche mit! Sie ist mit frischem Trinkwasser gefüllt«, meinte eine der Frauen. »Du wirst es auf eurem Weg durch die trockene Wüste sicher gebrauchen können!«
    »Besten Dank!« Tim nahm die Feldflasche und schwang sich auf Pegasus, der sogleich kräftig mit den Flügeln zu schlagen begann und nach einem kurzen Galopp, mit ihm hoch in die Lüfte aufstieg.
    Das herrliche Wesen kannte die Strecke und flog im hohen Tempo über den weiten Strand und die Palmen hinweg nach Süden.

23 LAUERNDER TOD
    Im raschen Flug erreichten Tim und Pegasus nach mehreren Meilen das öde Wüstenland. Außer von Dünen gesäumten Sandhügeln und vereinzeltem grünen Wüstengewächs war weit und breit nichts
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